Rosenaktion und Gedenkveranstaltung für Heinz Kleinert – Mundartdichter und Heimatkundler
Jedes Jahr am ersten Juniwochenende ehrt der deutschlandweit tätige Verein Literaturlandschaften e. V. Dichtergräber mit einem Rosentag. 2016 ist es Samstag, der 4. Juni, an dem Literaturbegeisterte aus aller Welt dazu eingeladen sind, sich mit einer Rose in der Hand an einen Dichterort aufzumachen, um die Erinnerung durch die Blume sprechen zu lassen.
*
In diesem Jahr wird die Rosenaktion in Anlehnung an die letzte Zeile aus dem Gedicht „Es werden die Klagerosen kommen“ von Claire Goll (1890–1977) unter das folgende Motto gestellt: „Alle Rosen der Welt / Werden auf unserem Grabe weinen“.
Das Liebesgedicht beschreibt, wie alle Rosen der Welt zusammenkommen, zuallerletzt die „erste Rose aus der Hand des Geliebten“ als „Konkurrentin der ,himmlischen Rose!“, um am Grabe der Geliebten zu weinen:
Es werden die Rosen aller Maimonate kommen,
Die Heckenrosen, Rosen des Volks,
Und die mondänen Rosen der Schlösser,
Die billigen Bastardrosen,
Die Prinzessinnen aus Bengalien,
Die Töchter des Hafis …
Besonders geehrt wird 2016 der Dichter Heinz Kleinert, einer der wichtigsten Vertreter paurischer Mundartdichtung, der im Jahr 2003 in Mauerstetten-Steinholz bei Kaufbeuren verstarb.
Kleinert wurde 1927 in der Gemeinde Volkersdorf in Schlesien geboren, aufgewachsen ist er in Oberschwarzbrunn im Isergebirge. Nach dem Kriegsabitur 1944 und der anschließenden Vertreibung begründete Kleinert mit seiner Familie in Mauerstetten-Steinholz bei Kaufbeuren den neuen Wohnsitz. Hier war er 25 Jahre lang Vorsitzender der Siedlergemeinschaft. Von Beruf war er, wie sein Vater, Glasdrucker. Seine Berufung aber war eigentlich eine ganz andere:
Heinz Kleinert wurde im Verlauf der Zeit ein bekannter, weit über die Grenzen seiner neuen Heimat und der Allgäuer Region hinaus geschätzter Heimat- und Mundartdichter. Mit sehr viel Feingeist, ebenso mit Witz und Humor, aber auch mit besinnlichen und nachdenklichen Inhalten versah er seine Verse und griff dabei oft Themen aus dem Alltag auf oder befasste sich darin intensiv mit dem sudetendeutschen Brauchtum. Dr. Gertrud Zasche vom Gablonzer Archiv und Museumsverein e. V., die im Jahr 2014 verstarb, bezeichnete Heinz Kleinert einmal auch als den besten Interpreten und Rezitator seiner Werke.
Heinz Kleinert war Vorsitzender und leitete viele Jahre die Sammlung im Gablonzer Archiv- und Museumsverein e. V., um damit auch den Grundstein für das heutige, überaus eindrucksvolle Isergebirgsmuseum in Neugablonz zu legen. Aus seiner Feder stammen auch zahlreiche heimatkundliche Schriften und Publikationen. Kleinert war auch der Begründer des Gablonzer Heimatkreises und als langjähriges Vorstandsmitglied der Leutelt-Gesellschaft tätig. Neben vielen Auszeichnungen, die Heinz Kleinert verliehen bekam, war er u. a. auch Träger des Kulturpreises der Stadt Kaufbeuren und des Bundesverdienstkreuzes. Immer wieder verfasste er auch Mundart-Kolumnen für die Allgäuer Zeitung Kaufbeuren.
Literaturlandschaften e. V. setzt sich für den Erhalt und die Pflege deutscher Literaturstätten ein und arbeitet dabei mit Kommunen und allen Institutionen zusammen, in deren Zuständigkeitsbereich sich literaturgeschichtlich bedeutsame Stätten und Bezugspunkte befinden. Eines seiner vorrangigen Ziele ist es, das Interesse junger Menschen für die Literatur zu wecken.
Zur Gedenkveranstaltung „Eine Rose für den Dichter Heinz Kleinert“ am kommenden Samstag, 4. Juni 2016, 15.00 Uhr, im Waldfriedhof Kaufbeuren sind alle Interessierten herzlich eingeladen.
Rosenaktion und Gedenkveranstaltung für Heinz Kleinert – Mundartdichter und Heimatkundler>
Jedes Jahr am ersten Juniwochenende ehrt der deutschlandweit tätige Verein Literaturlandschaften e. V. Dichtergräber mit einem Rosentag. 2016 ist es Samstag, der 4. Juni, an dem Literaturbegeisterte aus aller Welt dazu eingeladen sind, sich mit einer Rose in der Hand an einen Dichterort aufzumachen, um die Erinnerung durch die Blume sprechen zu lassen.
*
In diesem Jahr wird die Rosenaktion in Anlehnung an die letzte Zeile aus dem Gedicht „Es werden die Klagerosen kommen“ von Claire Goll (1890–1977) unter das folgende Motto gestellt: „Alle Rosen der Welt / Werden auf unserem Grabe weinen“.
Das Liebesgedicht beschreibt, wie alle Rosen der Welt zusammenkommen, zuallerletzt die „erste Rose aus der Hand des Geliebten“ als „Konkurrentin der ,himmlischen Rose!“, um am Grabe der Geliebten zu weinen:
Es werden die Rosen aller Maimonate kommen,
Die Heckenrosen, Rosen des Volks,
Und die mondänen Rosen der Schlösser,
Die billigen Bastardrosen,
Die Prinzessinnen aus Bengalien,
Die Töchter des Hafis …
Besonders geehrt wird 2016 der Dichter Heinz Kleinert, einer der wichtigsten Vertreter paurischer Mundartdichtung, der im Jahr 2003 in Mauerstetten-Steinholz bei Kaufbeuren verstarb.
Kleinert wurde 1927 in der Gemeinde Volkersdorf in Schlesien geboren, aufgewachsen ist er in Oberschwarzbrunn im Isergebirge. Nach dem Kriegsabitur 1944 und der anschließenden Vertreibung begründete Kleinert mit seiner Familie in Mauerstetten-Steinholz bei Kaufbeuren den neuen Wohnsitz. Hier war er 25 Jahre lang Vorsitzender der Siedlergemeinschaft. Von Beruf war er, wie sein Vater, Glasdrucker. Seine Berufung aber war eigentlich eine ganz andere:
Heinz Kleinert wurde im Verlauf der Zeit ein bekannter, weit über die Grenzen seiner neuen Heimat und der Allgäuer Region hinaus geschätzter Heimat- und Mundartdichter. Mit sehr viel Feingeist, ebenso mit Witz und Humor, aber auch mit besinnlichen und nachdenklichen Inhalten versah er seine Verse und griff dabei oft Themen aus dem Alltag auf oder befasste sich darin intensiv mit dem sudetendeutschen Brauchtum. Dr. Gertrud Zasche vom Gablonzer Archiv und Museumsverein e. V., die im Jahr 2014 verstarb, bezeichnete Heinz Kleinert einmal auch als den besten Interpreten und Rezitator seiner Werke.
Heinz Kleinert war Vorsitzender und leitete viele Jahre die Sammlung im Gablonzer Archiv- und Museumsverein e. V., um damit auch den Grundstein für das heutige, überaus eindrucksvolle Isergebirgsmuseum in Neugablonz zu legen. Aus seiner Feder stammen auch zahlreiche heimatkundliche Schriften und Publikationen. Kleinert war auch der Begründer des Gablonzer Heimatkreises und als langjähriges Vorstandsmitglied der Leutelt-Gesellschaft tätig. Neben vielen Auszeichnungen, die Heinz Kleinert verliehen bekam, war er u. a. auch Träger des Kulturpreises der Stadt Kaufbeuren und des Bundesverdienstkreuzes. Immer wieder verfasste er auch Mundart-Kolumnen für die Allgäuer Zeitung Kaufbeuren.
Literaturlandschaften e. V. setzt sich für den Erhalt und die Pflege deutscher Literaturstätten ein und arbeitet dabei mit Kommunen und allen Institutionen zusammen, in deren Zuständigkeitsbereich sich literaturgeschichtlich bedeutsame Stätten und Bezugspunkte befinden. Eines seiner vorrangigen Ziele ist es, das Interesse junger Menschen für die Literatur zu wecken.
Zur Gedenkveranstaltung „Eine Rose für den Dichter Heinz Kleinert“ am kommenden Samstag, 4. Juni 2016, 15.00 Uhr, im Waldfriedhof Kaufbeuren sind alle Interessierten herzlich eingeladen.