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24.03.2014, 17:05 Uhr
Frank Piontek
Jean-Paul-Reihe
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Jean Paul selbst nannte seinen Debütroman eine „geborne Ruine“: Frank Piontek liest „Die unsichtbare Loge“ von Jean Paul, Tag für Tag, von der ersten bis zur letzten Seite, und bloggt darüber.

Logen-Blog [386]: Wenn Frauen die Fäden ziehen

Auf ins Vergnügen – also auf ins Bayreuther Operla!

Hier ehrt man den Dichter auf eigentümlich herzbewegende wie geistreiche Weise: mit einem Stück Prof. Dr. Heinz Tischers, des letzten großen Bayreuther Linken – Gott oder wer auch immer hab´ ihn selig. Tischer, der auch das Premierenstück des Operla (das damals noch in einem Kabuff des Alten Schlosses im Hof der Schlosskirche residierte) geschrieben hat: ein Stück über die Markgräfin. Tischer gelang es, in wenigen Szenen einige geistige Positionen des Dichters und politisch denkenden Menschen, auch einige charakteristische biographische – sowie einige reizvoll erfundene – Episoden des Lebens, in die streng gereimte Versform zu bringen. Jean Paul – Szenen aus dem Leben eines Dichters: so lesen sich diese idealisierten Szenen im Programmblättla des kleinen, aber ungemein charmanten Theaters, in dem, nebenbei, vor allem die Frauen (Jean Pauls geliebte Frauen ...) die Fäden ziehen[1]:

Wie Jean Paul von Goethe empfangen wird und mit ihm diskutiert

Wie Jean Paul eine Flugreise unternimmt...

… und dann vom Absturz des Luftschiffers Giannozzo erfährt

Wie Jean Paul (hier mit seiner Bediensteten Sophie)....

… sich von seiner Verlobten Karoline von Feuchtersleben trennt

(Man beachte das Porträt ihrer Herzogin)

Wie Jean Paul (hier zusammen mit der Rollwenzelin)

(Man beachte hier das brave Hündchen)

… unerwarteten Besuch erhält

Wie Jean Paul einen radikalen Burschenschaftler trifft (nämlich den Burschenschaftler Sand – wie Jean Paul ein berühmter gebürtiger Wunsiedler – und ein bekannter politischer Mörder)

Starker Applaus, natürlich. Eine Frage aber bleibt noch zu klären:

Wer war der unerwartete Besuch?

Geduld, lieber Leser – Du wirst es bald erfahren.

Fotos: Frank Piontek, 22.3. 2014.

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[1] Das Bühnenbild aber wurde von zwei Herren geschaffen: von Johannes Ahner – dem geliebten Gatten der Prinzipalin Gisela Mösch-Ahner, der wir die schönen Figuren verdanken – und von Dietrich George.

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