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15.03.2018, 13:05 Uhr
Redaktion
Schullesereihe
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Veranstaltungen unserer Schullesereihe im Februar 2018

Die Reihe So fremd wie wir Menschen setzt auf Lesungen und Diskussionen nicht nur mit Erwachsenen und Tonangebern, die ihre festen Meinungen oft schon haben, sondern mit Heranwachsenden, mit Schülerinnen und Schülern, die von dem Flüchtlingsthema mindestens ebenso betroffen sind und ganz eigene Erfahrungen und Blickwinkel darauf haben. Unterstützt vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst möchte die Schullesereihe mit Jugendlichen aus allen Schultypen Texte lesen, die aktuelle Situation diskutieren, über Hoffnungen und Ängste sprechen – und Anregungen zum eigenen kreativen Umgang damit bieten.

In der ersten Staffel fanden dreizehn dieser Veranstaltungen statt. Sie führten quer durch Bayern, von München nach Lichtenfels, von Heilsbronn nach Neubiberg, von Bayreuth nach Unterschleißheim. Wegen der großen Nachfrage wird die Reihe im laufenden Schuljahr fortgesetzt, und das Literaturportal Bayern war im Februar erneut mit vier AutorInnen in Bayerns Schulen unterwegs.

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Nora Gomringer – E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium – Bamberg

Den Anfang 2018 machte Nora Gomringer, mit der das Literaturportal das musische E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium in Bamberg besuchte, der Heimatstadt der Autorin – nur einen Katzensprung vom Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia entfernt, dessen Direktorin sie ist. Über den Dächern Bambergs ging es auch in der Debatte mit den Schülerinnen und Schülern hoch her. Nora Gomringer las zudem ihren Text Mein Name ist Inge Schmidt über die Begegnung mit einer Fremden in der S-Bahn auf dem Weg nach Nürnberg sowie einige ihrer Gebete, die sie seit dem Beginn der PEGIDA-Demonstrationen verfasst und die mittlerweile zu einer wahren Textflut angewachsen sind.

 

 

 

 

Birgit Müller-Wieland – Anton-Heilingbrunner-Schule – Wasserburg

Wenige Tage später war die Münchner Autorin Birgit Müller-Wieland in Wasserburg an der Anton-Heilingbrunner-Schule zu Gast. Im großen Stuck-Saal der nahegelegenen Gehörlosenschule durfte die Autorin vor mehreren Klassen auf der Bühne Platz nehmen. Birgit Müller-Wieland las zur Einführung ihre unveröffentlichte Erzählung Der Geigenbauer, in der sie die Kriegs-, Flucht- und Fremdheitserfahrungen im Mikrokosmos einer deutschen Famile nach 1945 in Ostdeutschland thematisiert. Im Anschluss tauschten sich die Gäste in einer lebhaften Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern über deren Erfahrungen mit Geflüchteten in Wasserburg aus.

 

 

 

Thomas Lang – Erzbischöfliche Mädchenrealschule Heilig Blut – Erding

Ein Erlebnis war der Besuch an der Erzbischöflichen Mädchenrealschule Heilig Blut in Erding bei München. Das Literaturportal war hier aufgrund der großen Begeisterung der Schule für die Reihe gleich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zu Gast. Die erste Lesung gestaltete Thomas Lang. Einen besonderen Rahmen bot die Veranstaltung diesmal schon wegen des Veranstaltungsortes: Im atmosphärischen Meditationsraum unter dem Dach konnten es sich die Schülerinnen mehrerer zehnter Klassen auf dem Boden gemütlich machen und lauschten der Lesung von Thomas Lang aus seinem Text Die Knarre.

 

 

 

Andreas Unger – Erzbischöfliche Mädchenrealschule Heilig Blut – Erding

Am Folgetag reiste das Literaturportal Bayern gemeinsam mit Autor und Journalist Andreas Unger an, der für die Schülerinnen sein Gedankenspiel Der Pegide in mir vortrug. Wie am ersten Tag begeisterten die Schülerinnen die Gäste mit ihrer Diskussionsbereitschaft und zeigten sich offen und differenziert. Die bedachten Äußerungen der Schülerinnen machten deutlich, dass diese sich von populistischen Positionen nicht beeindrucken lassen wollen und auf eigene Erfahrungen setzen. So gehen sie auch mit den gelegentlich auftretenden befremdlicheren Situationen um, die in einem Ort wie Erding, in dem sich fast jeder kennt und die Anwesenheit von Fremden mehr auffällt als etwa im Münchner Stadtbild, ehrlich und empathisch um. Die reife Diskussionskultur an der Schule war auffällig.

 

 

 

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