Info
Einsendeschluss: 30.11.2023
Dotierung: 1.000 €; 500 €; 300 €
Eigene Bewerbung: ja
Vergabe: alle zwei Jahre
Organisation: Marktgemeinde Grassau

Grassauer Deichelbohrer

Der Preis wird zunächst jährlich, mittlerweile alle zwei Jahre durch die Marktgemeinde Grassau vergeben, um die Arbeit von Autorinnen und Autoren zu würdigen. Ins Leben gerufen wird er im Jahr 2018 unter Bürgermeister Rudi Jantke, initiiert vom Kulturbeauftragten Grassaus, Robert Höpfner, in Zusammenarbeit mit der in Grassau lebenden Schriftstellerin Angeline Bauer und dem Buchhändler und Autor Klaus Bovers.

Hier finden Sie eine Liste der bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger (PDF).

 

Beschreibung

Der ungewöhnliche Name des Preises – „Grassauer Deichelbohrer“ – bezieht sich auf eine hölzerne Rohrleitung, durch die im 19. Jahrhundert von Reichenhall über Traunstein Salzsole zur Saline in Rosenheim gepumpt werden. So eine historische Pipeline, bestehend aus Fichtenstämmen, die der Länge nach durchbohrt wird („Deicheln‘), läuft auch durch Grassau. Eine Pumpstation, die dazu nötig ist, kann man heute bei Grassau noch besichtigen.

Das Durchbohren eines Fichtenstammes mit einem sogenannten „Deichelbohrer“ ist ein anspruchsvolles Handwerk – und wie man dabei das Holz durchdringen muss, ist es auch beim Schreiben notwendig, in die Tiefe zu gehen und Durchblick zu schaffen. So setzt Grassau die literarische Form der Kurzgeschichte symbolisch mit einer Deichelbohrung gleich und lässt sie zur Grassauer „Kultur-Pipeline“ werden. Andernorts nennt man eine Deichel auch Teuchel bzw. Deuchel, in der Schweiz auch Tüchel oder Pipen. In Sachsen wird eine solche Leitung als Röhrfahrt bezeichnet, in Franken als Röhrenfahrt und im Harz als Wasserreise, da Deicheln auch als Wasserleitungen dienen.

Üblicherweise findet die Verleihung in der Grassauer Sawallisch-Villa statt; coronabedingt ist sie 2020/21 stattdessen als Live-Stream konzipiert. Mit bis zu rund 600 Einsendungen findet der Grassauer Deichelbohrer in ganz Deutschland und auch darüber hinaus großen Anklang.

Dotierung und Vergabe

Die Preisgelder der ersten drei Gewinnerinnen und Gewinner betragen 1000, 500 und 300 Euro. Zusätzlich wird während einer festlichen Gala eine Preistrophäe überreicht. Drei weitere Teilnehmende erhalten jeweils ein Preisgeld von 200 Euro und eine Urkunde. Die Unterkunft am Wochenende der Preisverleihung wird für die Gewinnerinnen, Gewinner und jeweils eine Begleitperson kostenlos angeboten. Die Texte, die es auf die Longlist schaffen, werden als Anthologie veröffentlicht. 

 

Bewerbung

Bedingungen/Voraussetzungen

Pro Autorin oder Autor ist nur eine Einreichung möglich. Zugelassen werden Kurzgeschichten aller literarischen Gattungen von Autorinnen und Autoren, die in deutscher Sprache schreiben. Der Wettbewerb findet jeweils unter einem bestimmten Thema statt (2019: „Nähe“, 2020/21: „Geheimnis“, 2021/22: „Wildnis“, 2023/24: „im Fluss“).

Umfang

Vorgegeben sind mindestens 6.000 und höchstens 9.000 Zeichen (inklusive Leerzeichen). Letzteres entspricht etwa fünf Normseiten. Geschichten, die länger sind, werden disqualifiziert.