Info
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Thomas Mann im Oktober 1952 (© Bayerische Staatsbibliothek / Fotoarchiv Timpe)
Dotierung: 25.000 Euro
Eigene Bewerbung: nein
Vergabe: jährlich
Ort: abwechselnd München und Lübeck
Organisation: Hansestadt Lübeck und Bayerische Akademie der Schönen Künste Website

Thomas-Mann-Preis der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste

Die Bayerische Akademie der Schönen Künste vergibt ab 1950 den Literaturpreis, der ab 1985 und bis 2007 als „Großer Literaturpreis“ verliehen wird, um 2008 in „Thomas-Mann-Literaturpreis“ umbenannt zu werden. Die Hansestadt Lübeck, die selbst seit 1975 einen Thomas-Mann-Preis verleiht, reagiert auf diese Umbenennung mit öffentlichem Protest und verweist dabei unter anderem auf das gespaltene Verhältnis Thomas Manns zu München. Erster Träger ist Peter Handke, der das Preisgeld von damals 15.000 Euro zurück an die Akademie stiftet. 

2009 einigen sich Lübeck und die Akademie auf eine gemeinsame Vergabe des Preises. Unter dem Namen „Thomas-Mann-Preis der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der schönen Künste“ wird der Preis von nun an jährlich abwechselnd in Lübeck und München verliehen. Die Entscheidung trifft eine siebenköpfige Jury unter dem Vorsitz des Göttinger Literaturwissenschaftlers Heinrich Detering, in welche die Akademie und die Hansestadt jeweils drei Mitglieder entsenden. Ausgezeichnet wird das Lebenswerk einer Autorin oder eines Autors. Erste Preisträgerin dieses gemeinsamen Thomas-Mann-Preises ist Christa Wolf im Jahr 2010. Jan Assmann wird 2011 ausgezeichnet. Ihm folgen Thomas Hürlimann (2012), Juli Zeh (2013), Rüdiger Safranski (2014), Lars Gustafsson (2015), Jenny Erpenbeck (2016), Brigitte Kronauer (2017), Mircea Cǎrtǎrescu (2018), Claudio Magris (2019), Nora Bossong (2020), Norbert Gstrein (2021), Jonathan Franzen (2022) und Ralf Rothmann (2023). 

Preisträgerinnen und Preisträger des Literaturpreises und des Großen Literaturpreises der Akademie bis 2007 sind unter anderem Günther Eich (1951), Heimito von Doderer (1964), Reiner Kunze (1973), Tankred Dorst (1983), Hans Magnus Enzensberger (1987), Ilse Aichinger (1961 und 1991), Urs Widmer (2002), Martin Mosebach (2006) und Peter Handke (2008).

Mit der „Wilhelm-Hausenstein-Ehrung“ ehrt das Direktorium der Akademie zusätzlich mit 5.000 Euro besondere Verdienste in der Vermittlung von Literatur. Die Ehrung ersetzt die „literarische Ehrengabe“, die von 1952 bis 1985 vergeben wurde.