Info
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Chamisso, Pfeife rauchend / Zeichnung von F. C. Weiß
Dotierung: Hauptpreis mit 15.000 € und zwei Förderpreise mit je 7.000 €
Eigene Bewerbung: nein
Vergabe: eingestellt
Ort: München
Organisation: Robert Bosch Stiftung

Adelbert-von-Chamisso-Preis

https://www.literaturportal-bayern.de/images/lpbawards/Chamisso_Cotten_k.jpg
Ann Cotten, Gewinnerin des Adelbert-von-Chamisso-Preises 2014 © Yves Noir / Robert Bosch Stiftung

Mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ehrt die Robert Bosch Stiftung herausragende auf Deutsch schreibende Autorinnen und Autoren, deren Werk von einem Kulturwechsel geprägt ist. Die Preisträgerinnen und Preisträger verbindet zudem ein außergewöhnlicher, die deutsche Literatur bereichernder Umgang mit Sprache. Damit ist der Preis der einzige seiner Art in Deutschland. Die Auszeichnung wird von 1985 bis 2017 jährlich verliehen.

Hier finden Sie eine Liste der Preisträgerinnen und Preisträger. 

 

Beschreibung

Der Adelbert-von-Chamisso-Preis geht auf eine Initiative Harald Weinrichs zurück, der die weitere Entwicklung maßgeblich mit beeinflusst. Der Preis wird anfangs definiert als Auszeichnung für deutschschreibende Autorinnen und Autoren nicht deutscher Muttersprache. Wird die mit dem Preis gewürdigte Literatur seit den 1980er Jahren zunächst noch „Gastarbeiterliteratur“ genannt, entwickelt sie sich nach Öffnung des Eisernen Vorhangs zur sogenannten „Migrationsliteratur“, die verstärkt auch außereuropäische Einflüsse umfasst. Die gesellschaftliche Realität zeigt heute, dass eine stetig wachsende Autorengruppe mit Migrationsgeschichte Deutsch als selbstverständliche Muttersprache spricht. Für die Literatur dieser Schreibenden ist der Sprach- und Kulturwechsel zwar thematisch oder stilistisch prägend, sie ist jedoch zu einem selbstverständlichen und unverzichtbarem Bestandteil deutscher Gegenwartsliteratur geworden. 2012 wird die Definition des Preises daher erweitert.

 

V.l.n.r.: Adelbert-von-Chamisso-Preisträger 2015 Sherko Fatah und die Förderpreisträgerinnen und -preisträger 2015 Olga Grjasnowa und Martin Kordić © Yves Noir / Robert Bosch Stiftung

Seit der ersten Preisverleihung 1985 an Aras Ören und Rafik Schami werden mehr als sechzig Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus über zwanzig Herkunftsländern ausgezeichnet. Die Ehrengabe zum Adelbert-von-Chamisso-Preis der Robert Bosch Stiftung geht bisher an drei Persönlichkeiten, die durch ihr Lebenswerk in besonderer Weise im Sinne des Preises wirken: Jiří Gruša, Imre Kertész und Harald Weinrich.

Die Chamisso-Preisträgerinnen und -Preisträger vertreten nicht nur hervorragend die deutsch-sprachige Gegenwartsliteratur, sie haben auch eine wichtige Vorbild- und Vermittlungsfunktion. Die lebhafte Resonanz auf ihre zahlreichen Lesungen an Schulen, Bibliotheken und Kultureinrichtungen im gesamten deutschsprachigen Raum zeigt das hohe Interesse an ihrer Literatur und am vielstimmigen Reichtum der deutschen Sprache. Es macht den besonderen Charakter des Adelbert-von-Chamisso-Preises aus, dass er nicht allein in einer Prämierung besteht, sondern durch eine Begleitförderung das Lesen der Autorinnen und Autoren gerade auch an Schulen ermöglicht.

Abbas Khider: Adelbert-von-Chamisso-Preis 2017 und Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis 2010 © Yves Noir / Robert Bosch Stiftung

Der Preis wird in dieser Form 2017 zum letzten Mal verliehen. Preiträgerinnen und Preisträger in diesem Jahr sind Abbas Khider für sein bisheriges Gesamtwerk, inbesondere den Roman Ohrfeige, sowie Barbi Marković und Senthuran Varatharajah (Förderpreise). Seit 2019 verleiht die Friedrich-Baur-Stiftung zusammen mit der Bayerischen Akademie der Schönen Künste das Chamisso-Publikationsstipendium.

Dotierung und Vergabe

Der Hauptpreis ist mit 15.000 Euro dotiert, die bis zu zwei Förderpreise mit je 7.000 Euro. Am Tag nach der Preisverleihung präsentieren die Preisträgerinnen und Preisträger traditionsgemäß ihre aktuellen Bücher im Literaturhaus München.

 

Bewerbung

Preis eingestellt.




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