Adelbert-von-Chamisso-Preis
Mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ehrt die Robert Bosch Stiftung herausragende auf Deutsch schreibende Autorinnen und Autoren, deren Werk von einem Kulturwechsel geprägt ist. Die Preisträgerinnen und Preisträger verbindet zudem ein außergewöhnlicher, die deutsche Literatur bereichernder Umgang mit Sprache. Damit ist der Preis der einzige seiner Art in Deutschland. Die Auszeichnung wird jährlich verliehen. Der Hauptpreis ist mit 15.000 Euro dotiert, die bis zu zwei Förderpreise mit je 7.000 Euro. Am Tag nach der Preisverleihung präsentieren die Preisträgerinnen und Preisträger traditionsgemäß ihre aktuellen Bücher im Literaturhaus München.
Der Adelbert-von-Chamisso-Preis geht auf eine Initiative Harald Weinrichs zurück, der die weitere Entwicklung maßgeblich mit beeinflusst. Der Preis wird anfangs definiert als Auszeichnung für deutsch schreibende Autorinnen und Autoren nicht deutscher Muttersprache. Wird die mit dem Preis gewürdigte Literatur seit den 1980er Jahren zunächst noch „Gastarbeiterliteratur“ genannt, entwickelt sie sich nach Öffnung des Eisernen Vorhangs zur sogenannten „Migrationsliteratur“, die verstärkt auch außereuropäische Einflüsse umfasst. Die gesellschaftliche Realität zeigt heute, dass eine stetig wachsende Autorengruppe mit Migrationsgeschichte Deutsch als selbstverständliche Muttersprache spricht. Für die Literatur dieser Schreibenden ist der Sprach- und Kulturwechsel zwar thematisch oder stilistisch prägend, sie ist jedoch zu einem selbstverständlichen und unverzichtbarem Bestandteil deutscher Gegenwartsliteratur geworden. 2012 wurde die Definition des Preises daher erweitert.
V.l.n.r.: Adelbert-von-Chamisso-Preisträger 2015 Sherko Fatah und die Förderpreisträgerinnen und -preisträger 2015 Olga Grjasnowa und Martin Kordić © Yves Noir / Robert Bosch Stiftung
Seit der ersten Preisverleihung 1985 an Aras Ören und Rafik Schami werden mehr als sechzig Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus über zwanzig Herkunftsländern ausgezeichnet. Die Ehrengabe zum Adelbert-von-Chamisso-Preis der Robert Bosch Stiftung geht bisher an drei Persönlichkeiten, die durch ihr Lebenswerk in besonderer Weise im Sinne des Preises wirken: Jiří Gruša, Imre Kertész und Harald Weinrich.
Die Chamisso-Preisträgerinnen und -Preisträger vertreten nicht nur hervorragend die deutsch-sprachige Gegenwartsliteratur, sie haben auch eine wichtige Vorbild- und Vermittlungsfunktion. Die lebhafte Resonanz auf ihre zahlreichen Lesungen an Schulen, Bibliotheken und Kultureinrichtungen im gesamten deutschsprachigen Raum zeigt das hohe Interesse an ihrer Literatur und am vielstimmigen Reichtum der deutschen Sprache. Es macht den besonderen Charakter des Adelbert-von-Chamisso-Preises aus, dass er nicht allein in einer Prämierung besteht, sondern durch eine Begleitförderung das Lesen der Autorinnen und Autoren gerade auch an Schulen ermöglicht.
Abbas Khider: Adelbert-von-Chamisso-Preis 2017 und Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis 2010 © Yves Noir / Robert Bosch Stiftung
Der Preis wird in dieser Form 2017 zum letzten Mal verliehen. Preiträgerinnen und Preisträger in diesem Jahr sind Abbas Khider für sein bisheriges Gesamtwerk, inbesondere den Roman Ohrfeige, sowie Barbi Marković und Senthuran Varatharajah (Förderpreise).
Seit 2019 verleiht die Friedrich-Baur-Stiftung zusammen mit der Bayerischen Akademie der Schönen Künste das Chamisso-Publikationsstipendium.
Preisträgerinnen und Preisträger
2017: Abbas Khider, Barbi Marković, Senthuran Varatharajah
2016: Esther Kinsky, Uljana Wolf
2015: Sherko Fatah, Olga Grjasnowa, Martin Kordić
2014: Ann Cotten, Dana Ranga, Nellja Veremej
2013: Marjana Gaponenko, Matthias Nawrat, Anila Wilms
2012: Michael Stavarič, Akos Doma, Ilir Ferra
2011: Jean Krier, Olga Martynova, Nicol Ljubić
2010: Terézia Mora, Abbas Khider, Nino Haratischwili
2009: Artur Becker, Tzveta Sofronieva, María Cecilia Barbetta
2008: Saša Stanišić, Léda Forgó, Michael Stavarič
2007: Magdalena Sadlon, Luo Lingyuan, Que Du Luu
2006: Zsuzsanna Gahse, Sudabeh Mohafez, Eleonora Hummel
2005: Feridun Zaimoglu, Dimitré Dinev
2004: Asfa-Wossen Asserate, Zsuzsa Bánk, Yadé Kara
2003: Ilma Rakusa, Hussain al-Mozany, Marica Bodrožić
2002: SAID, Catalin Dorian Florescu, Francesco Micieli
2001: Zehra Çırak, Radek Knapp, Vladimir Vertlib
2000: Ilija Trojanow, Terézia Mora, Aglaja Veteranyi
1999: Emine Sevgi Özdamar, Selim Özdogan
1998: Natascha Wodin, Abdellatif Belfellah
1997: Güney Dal, José F. A. Oliver
1996: Yoko Tawada, Marian Nakitsch
1995: György Dalos, László Csiba
1994: Dante Andrea Franzetti, Dragica Rajčić
1993: Rafik Schami, İsmet Elçi
1992: Adel Karasholi, Galsan Tschinag
1991: Libuše Moníková, SAID
1990: Cyrus Atabay, Alev Tekinay
1989: Yüksel Pazarkaya, Zehra Çırak
1988: Elazar Benyoëtz, Zafer Şenocak
1987: Franco Biondi, Gino Carmine Chiellino
1986: Ota Filip, Aras Ören
1985: Aras Ören, Rafik Schami
Mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ehrt die Robert Bosch Stiftung herausragende auf Deutsch schreibende Autorinnen und Autoren, deren Werk von einem Kulturwechsel geprägt ist. Die Preisträgerinnen und Preisträger verbindet zudem ein außergewöhnlicher, die deutsche Literatur bereichernder Umgang mit Sprache. Damit ist der Preis der einzige seiner Art in Deutschland. Die Auszeichnung wird jährlich verliehen. Der Hauptpreis ist mit 15.000 Euro dotiert, die bis zu zwei Förderpreise mit je 7.000 Euro. Am Tag nach der Preisverleihung präsentieren die Preisträgerinnen und Preisträger traditionsgemäß ihre aktuellen Bücher im Literaturhaus München.
Der Adelbert-von-Chamisso-Preis geht auf eine Initiative Harald Weinrichs zurück, der die weitere Entwicklung maßgeblich mit beeinflusst. Der Preis wird anfangs definiert als Auszeichnung für deutsch schreibende Autorinnen und Autoren nicht deutscher Muttersprache. Wird die mit dem Preis gewürdigte Literatur seit den 1980er Jahren zunächst noch „Gastarbeiterliteratur“ genannt, entwickelt sie sich nach Öffnung des Eisernen Vorhangs zur sogenannten „Migrationsliteratur“, die verstärkt auch außereuropäische Einflüsse umfasst. Die gesellschaftliche Realität zeigt heute, dass eine stetig wachsende Autorengruppe mit Migrationsgeschichte Deutsch als selbstverständliche Muttersprache spricht. Für die Literatur dieser Schreibenden ist der Sprach- und Kulturwechsel zwar thematisch oder stilistisch prägend, sie ist jedoch zu einem selbstverständlichen und unverzichtbarem Bestandteil deutscher Gegenwartsliteratur geworden. 2012 wurde die Definition des Preises daher erweitert.
V.l.n.r.: Adelbert-von-Chamisso-Preisträger 2015 Sherko Fatah und die Förderpreisträgerinnen und -preisträger 2015 Olga Grjasnowa und Martin Kordić © Yves Noir / Robert Bosch Stiftung
Seit der ersten Preisverleihung 1985 an Aras Ören und Rafik Schami werden mehr als sechzig Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus über zwanzig Herkunftsländern ausgezeichnet. Die Ehrengabe zum Adelbert-von-Chamisso-Preis der Robert Bosch Stiftung geht bisher an drei Persönlichkeiten, die durch ihr Lebenswerk in besonderer Weise im Sinne des Preises wirken: Jiří Gruša, Imre Kertész und Harald Weinrich.
Die Chamisso-Preisträgerinnen und -Preisträger vertreten nicht nur hervorragend die deutsch-sprachige Gegenwartsliteratur, sie haben auch eine wichtige Vorbild- und Vermittlungsfunktion. Die lebhafte Resonanz auf ihre zahlreichen Lesungen an Schulen, Bibliotheken und Kultureinrichtungen im gesamten deutschsprachigen Raum zeigt das hohe Interesse an ihrer Literatur und am vielstimmigen Reichtum der deutschen Sprache. Es macht den besonderen Charakter des Adelbert-von-Chamisso-Preises aus, dass er nicht allein in einer Prämierung besteht, sondern durch eine Begleitförderung das Lesen der Autorinnen und Autoren gerade auch an Schulen ermöglicht.
Abbas Khider: Adelbert-von-Chamisso-Preis 2017 und Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis 2010 © Yves Noir / Robert Bosch Stiftung
Der Preis wird in dieser Form 2017 zum letzten Mal verliehen. Preiträgerinnen und Preisträger in diesem Jahr sind Abbas Khider für sein bisheriges Gesamtwerk, inbesondere den Roman Ohrfeige, sowie Barbi Marković und Senthuran Varatharajah (Förderpreise).
Seit 2019 verleiht die Friedrich-Baur-Stiftung zusammen mit der Bayerischen Akademie der Schönen Künste das Chamisso-Publikationsstipendium.
Preisträgerinnen und Preisträger
2017: Abbas Khider, Barbi Marković, Senthuran Varatharajah
2016: Esther Kinsky, Uljana Wolf
2015: Sherko Fatah, Olga Grjasnowa, Martin Kordić
2014: Ann Cotten, Dana Ranga, Nellja Veremej
2013: Marjana Gaponenko, Matthias Nawrat, Anila Wilms
2012: Michael Stavarič, Akos Doma, Ilir Ferra
2011: Jean Krier, Olga Martynova, Nicol Ljubić
2010: Terézia Mora, Abbas Khider, Nino Haratischwili
2009: Artur Becker, Tzveta Sofronieva, María Cecilia Barbetta
2008: Saša Stanišić, Léda Forgó, Michael Stavarič
2007: Magdalena Sadlon, Luo Lingyuan, Que Du Luu
2006: Zsuzsanna Gahse, Sudabeh Mohafez, Eleonora Hummel
2005: Feridun Zaimoglu, Dimitré Dinev
2004: Asfa-Wossen Asserate, Zsuzsa Bánk, Yadé Kara
2003: Ilma Rakusa, Hussain al-Mozany, Marica Bodrožić
2002: SAID, Catalin Dorian Florescu, Francesco Micieli
2001: Zehra Çırak, Radek Knapp, Vladimir Vertlib
2000: Ilija Trojanow, Terézia Mora, Aglaja Veteranyi
1999: Emine Sevgi Özdamar, Selim Özdogan
1998: Natascha Wodin, Abdellatif Belfellah
1997: Güney Dal, José F. A. Oliver
1996: Yoko Tawada, Marian Nakitsch
1995: György Dalos, László Csiba
1994: Dante Andrea Franzetti, Dragica Rajčić
1993: Rafik Schami, İsmet Elçi
1992: Adel Karasholi, Galsan Tschinag
1991: Libuše Moníková, SAID
1990: Cyrus Atabay, Alev Tekinay
1989: Yüksel Pazarkaya, Zehra Çırak
1988: Elazar Benyoëtz, Zafer Şenocak
1987: Franco Biondi, Gino Carmine Chiellino
1986: Ota Filip, Aras Ören
1985: Aras Ören, Rafik Schami