Oskar Maria Graf-Festtage in Berg – bis 16. Juli

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(c) Oskar Maria Graf-Festtage in Berg

Sein Dorf war für ihn eine Welt, und die ganze Welt war sein Dorf. Obwohl sich Oskar Maria Graf „Provinzschriftsteller“ nannte, ist er heute der einzige bayerische Dichter von Weltrang. Nachdem er 1933 den Nazis sein heroisches „Verbrennt mich!“ entgegengeschleudert hatte, konnte Oskar Maria Graf, der auch im Exil über nichts mehr schrieb als über sein Heimatdorf, dieses ein Vierteljahrhundert lang nicht mehr betreten. Sein in Brünn und New York entstandenes Hauptwerk Das Leben meiner Mutter ist sowohl Weltliteratur als auch ein scharf gezeichnetes Portrait der Provinzgemeinde Berg.

Die Oskar Maria Graf-Festtage 2017 wollen den Dichter zu seinem 50. Todestag aus der großen Welt in sein Heimatdorf zurückholen. In Ausstellungen, Lesungen, Konzerten und Filmbeiträgen wird dem nicht immer einfachen Verhältnis von Oskar und Berg nachgegangen.

 

Programmübersicht

 

8. Juli, 16:00 Uhr – Mein bester Spezi ist der Kramerfeichtmartl gewesen ...

Ein Spaziergang durch Berg mit Katja Sebald: Menschen und Orte im Werk von Oskar Maria Graf

Ludwig II. war schon ein paar Jahre tot, als im Berger Bäckerhaus, nur ein paar Schritte vom königlichen Schloss entfernt, Oskar Graf geboren wurde. In den Erinnerungen der Dorfbewohner blieb der unglückliche König noch lange lebendig. Nicht nur er sollte später in den Erzählungen des Schriftstellers Oskar Maria Graf auftreten, sondern auch andere mehr oder weniger bekannte Bewohner Bergs. Viele Textpassagen lassen sich an noch heute bestehenden Gebäuden wie auch Familiennamen verorten.

 

9. Juli, 11:30 Uhr – Klios Berger Griffelritter

Das fruchtbare Umland der Gemeinde Berg ist offenbar bevorzugter Aufenthalt für Klio, die Muse der Geschichtsschreiber. Wiederholt schon steckte sie dort ihren Griffel einem nichts ahnenden Dorfschulbuben heimlich in den Ranzen und erwählte ihn damit zu ihrem Ritter. So geschah es Oskar Maria Graf und auch dem Landwirt Stefan Mair, dem Assenhauser Steffe. Konrad Wipp widmet seine zumeist freiberuflich gebotenen Fähigkeiten als Schauspieler, Puppenspieler und Sprecher auch bei seinen Lesungen am liebsten den unpathetischen Nuancen und Schönheiten seiner altbairischen Heimatkultur. Im Anschluss Besichtigung eines historischen Klassenzimmers in Kleingruppen.

 

13. Juli, 19:30 Uhr – Braucht Bayern einen Oskar?

Eine Filmdokumentation des Bayerischen Rundfunks von Andreas Ammer über Oskar Maria Graf

Oskar Maria Graf hat wie niemand sonst die Bayerische Kunstszene geprägt. In der Filmdokumentation kommen – außer Oskar Maria Graf selbst – Stars wie Gerhard Polt, Konstantin Wecker, Sepp Bierbichler und Luise Kinseher zu Wort aber auch Berger Graf-Enthusiasten wie Peter Gauweiler, Katerina Jacob, oder der Fußballer Thomas Hitzelsperger.

 

15. Juli, 16:00 Uhr – Mein bester Spezi ist der Kramerfeichtmartl gewesen ...

Ein Spaziergang durch Berg mit Katja Sebald: Menschen und Orte im Werk von Oskar Maria Graf

Ludwig II. war schon ein paar Jahre tot, als im Berger Bäckerhaus, nur ein paar Schritte vom königlichen Schloss entfernt, Oskar Graf geboren wurde. In den Erinnerungen der Dorfbewohner blieb der unglückliche König noch lange lebendig. Nicht nur er sollte später in den Erzählungen des Schriftstellers Oskar Maria Graf auftreten, sondern auch andere mehr oder weniger bekannte Bewohner Bergs. Viele Textpassagen lassen sich an noch heute bestehenden Gebäuden wie auch Familiennamen verorten.

 

16. Juli, 11:30 Uhr – Das Bayerische Dekameron

Zum Abschluss der Festtage präsentiert der Schauspieler Wowo Habdank Grafs wohl erfolgreichstes Werk. Seine urig-lustvollen Geschichten geben einen tiefen Einblick in das Dorfgeschehen zwischen Wirtshaustreiben, Stallerotik und vergeblicher Liebesmüh und sind dabei eine Ausnahmeerscheinung im großen, oft ernsten Werk des Dichters, der sich zeitlebens gegen die „Gebirgsjodler-Idylle“ gewehrt hat.

Wowo Habdank, Jahrgang 1972, ist in Berg am Starnberger See aufgewachsen. Er ist bekannt aus zahlreichen Theater-, Film-, Fernseh- und Hörspielproduktionen, als „Anton Hofreiter“ vom Nockherberg und vom „Derblecken“ in Aufkirchen.

 

 

 

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