München, Ettstraße: Monaco Franze III
Im Polizeirevier arbeitet Franz Münchinger zusammen mit seinem besten Freund Manni Kopfeck, der ihm bei seinen unterschiedlichsten Abenteuern stets den Rücken frei hält („Der ewige Stenz“, S. 37).
Telefonat Polizeipräsidium – Antiquitätengeschäft.
KOPFECK. Ja... hallo... hier ist Kopfeck, Grüß Gott, guten Abend, Frau von Soettingen... jetzt is jetzt was... leider was ganz was Saudumms passiert...
ANNETTE amüsiert. So? Was denn, Herr Kopfeck?
KOPFECK. Ja mei... äh... Sie haben doch heut abend Ihre Bilderausstellung, gell, Frau Soettingen... und jetzt san wahrscheinlich schon alle da und warten, gell...
ANNETTE. Ja... alle sind da, wir warten bloß noch auf meinen Mann.
KOPFECK. ...ja... des is jetzt des Dumme, weil ihr Mann, gell, der Franze, hat ganz überraschend... erweise heut nachmittag eine Dienstreise machen müssen... also antreten müssen...
[...]
ANNETTE. Und wohin ist er gefahren?
KOPFECK. Äh... wohin?... Er schaut hilfesuchend zu Monaco, der die Geste eines startenden Flugzeugs macht... ja, mit dem Flieger, weil der Ding kommen is... der Goeberl... ich mein der Herr Kriminaldirektor, und hat gesagt: Kollege Münchinger, auch wenns mir noch so leid tut, Sie müssen sofort fliegen.
(Helmut Dietl; Patrick Süskind: Monaco Franze, S. 46f.)
Auch sonst nimmt Manni (gespielt von Karl Obermayr) seinen Freund und Kollegen vor Unannehmlichkeiten in Schutz. Manchmal sogar mit ironischem Ausgang, denn im Fall der Bilderausstellung oben scheint alle Mühe umsonst, zumal sowohl Münchinger und Manni als auch Münchingers Frau und Olga (gespielt von Christine Kaufmann) dorthin gehen, „wos lustig ist“ – in den Tanzpalast (S. 48).
Doch nicht immer ist die Situation bei den beiden Kriminalern so ungetrübt, dass es nicht auch Zwistigkeiten gäbe. Bereits in der zweiten Folge wird der Kontrast zwischen ihnen sehr deutlich, sobald Manni seinen Schreibtisch „mit einer Pedanterie aufräumt, die dem Monaco schon seit Jahren auf die Nerven geht. Heute geht sie ihm besonders auf die Nerven, weil er endlich allein sein möchte, um in Ruhe einige Telefonate durchführen zu können.“ (S. 49) In der „italienischen Angelegenheit“, so der Titel der Folge, ist Münchinger nicht nur mit der Aufklärung von Schutzgelderpressungen in italienischen Gaststätten betraut, sondern auch damit beschäftigt, seine diversen Liebschaften zum Essen auszuführen. Insofern sind die Frage Manni Kopfecks und Münchingers Reaktion darauf ebenfalls doppeldeutig zu verstehen: „Franze, meinst nicht, daß du dich ein bissel übernimmst? Du bist ja schließlich auch nicht mehr der Jüngste... MONACO säuerlich. Danke für den Hinweis. Auf Wiederschaun!“ (S. 50)
Sekundärliteratur:
„Der ewige Stenz“. Helmut Dietl und sein München (Literaturhaus München HEFTE, 9). München 2016.
Helmut Dietl; Patrick Süskind: Monaco Franze. Der ewige Stenz. In der Originalfassung. Heyne, München 1984.
Im Polizeirevier arbeitet Franz Münchinger zusammen mit seinem besten Freund Manni Kopfeck, der ihm bei seinen unterschiedlichsten Abenteuern stets den Rücken frei hält („Der ewige Stenz“, S. 37).
Telefonat Polizeipräsidium – Antiquitätengeschäft.
KOPFECK. Ja... hallo... hier ist Kopfeck, Grüß Gott, guten Abend, Frau von Soettingen... jetzt is jetzt was... leider was ganz was Saudumms passiert...
ANNETTE amüsiert. So? Was denn, Herr Kopfeck?
KOPFECK. Ja mei... äh... Sie haben doch heut abend Ihre Bilderausstellung, gell, Frau Soettingen... und jetzt san wahrscheinlich schon alle da und warten, gell...
ANNETTE. Ja... alle sind da, wir warten bloß noch auf meinen Mann.
KOPFECK. ...ja... des is jetzt des Dumme, weil ihr Mann, gell, der Franze, hat ganz überraschend... erweise heut nachmittag eine Dienstreise machen müssen... also antreten müssen...
[...]
ANNETTE. Und wohin ist er gefahren?
KOPFECK. Äh... wohin?... Er schaut hilfesuchend zu Monaco, der die Geste eines startenden Flugzeugs macht... ja, mit dem Flieger, weil der Ding kommen is... der Goeberl... ich mein der Herr Kriminaldirektor, und hat gesagt: Kollege Münchinger, auch wenns mir noch so leid tut, Sie müssen sofort fliegen.
(Helmut Dietl; Patrick Süskind: Monaco Franze, S. 46f.)
Auch sonst nimmt Manni (gespielt von Karl Obermayr) seinen Freund und Kollegen vor Unannehmlichkeiten in Schutz. Manchmal sogar mit ironischem Ausgang, denn im Fall der Bilderausstellung oben scheint alle Mühe umsonst, zumal sowohl Münchinger und Manni als auch Münchingers Frau und Olga (gespielt von Christine Kaufmann) dorthin gehen, „wos lustig ist“ – in den Tanzpalast (S. 48).
Doch nicht immer ist die Situation bei den beiden Kriminalern so ungetrübt, dass es nicht auch Zwistigkeiten gäbe. Bereits in der zweiten Folge wird der Kontrast zwischen ihnen sehr deutlich, sobald Manni seinen Schreibtisch „mit einer Pedanterie aufräumt, die dem Monaco schon seit Jahren auf die Nerven geht. Heute geht sie ihm besonders auf die Nerven, weil er endlich allein sein möchte, um in Ruhe einige Telefonate durchführen zu können.“ (S. 49) In der „italienischen Angelegenheit“, so der Titel der Folge, ist Münchinger nicht nur mit der Aufklärung von Schutzgelderpressungen in italienischen Gaststätten betraut, sondern auch damit beschäftigt, seine diversen Liebschaften zum Essen auszuführen. Insofern sind die Frage Manni Kopfecks und Münchingers Reaktion darauf ebenfalls doppeldeutig zu verstehen: „Franze, meinst nicht, daß du dich ein bissel übernimmst? Du bist ja schließlich auch nicht mehr der Jüngste... MONACO säuerlich. Danke für den Hinweis. Auf Wiederschaun!“ (S. 50)
„Der ewige Stenz“. Helmut Dietl und sein München (Literaturhaus München HEFTE, 9). München 2016.
Helmut Dietl; Patrick Süskind: Monaco Franze. Der ewige Stenz. In der Originalfassung. Heyne, München 1984.