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Friedrich Rückert auf einer Zeichnung seines Freundes Carl Barth, 1818

Schweinfurt, Stadtarchiv, Martin-Luther-Platz 20

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Titelblatt von Rückerts Koranübersetzung 1888

Das 1960-1962 erbaute Gebäude beherbergt u.a. das Stadtarchiv Schweinfurt, in dem die „Sammlung Rückert“ aufbewahrt wird. Diese umfasst ca. 100 000 Einzelnummern aus der Zeit zwischen 1620 und den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Das Herzstück bildet natürlich der 1957 erworbene Teilnachlass des Dichters und Orientalisten Friedrich Rückert (1788-1866). Neben mehr als 500 Briefen enthält diese Sammlung auch den Großteil des lyrischen Nachlasses, darunter Tausende von noch unveröffentlichten Alters­gedichten. Ihre sinnvolle Ergänzung finden die Manuskripte in der angegliederten Bibliothek mit Werk­ausgaben und Sekundärliteratur, die sicherlich als die bedeutendste ihrer Art gelten darf.

Kaum min­der bedeutend sind die ebenfalls in dieser Sammlung verwahrten Teilnachlässe aus den Weimarer Familien Bertuch und Froriep, die einen lebendigen Einblick in das Weimar zur Zeit Goethes gewäh­ren, dem Friedrich Justin Bertuch (1747-1822) lange Zeit freundschaftlich verbunden war. Für die Wissenschaftsgeschichte ist dieser Teil insofern bedeutend, da er auch die umfangreiche Korrespon­denz von Ludwig Friedrich (1779-1847), Robert (1804-1861) und August von Froriep (1849-1917) mit den wissenschaftlichen Koryphäen ihrer Zeit enthält. Diese Bestände bilden zusammen mit Teilen des Rückertnachlasses eine wissenschaftshistorische Sammlung eigener Qualität.

 


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Verfasser: Dr. Rudolf Kreutner / Rückert-Gesellschaft Schweinfurt e.V.