Schweinfurt, "Alter Friedhof", Schultesstraße
Im 1874 aufgelassenen „Alten Friedhof“ befindet sich das Grab von Rückerts Eltern Johann Adam (1763-1831) und Maria Barbara Rückert geb. Schoppach (1766-1835) sowie die letzte Ruhestätte seiner jüngsten Schwester Marie (1810-1835), für die er 1813 die klassisch-romantischen Fünf Mährlein zum Einschläfern gedichtet hatte. Beide Grabsteine mussten nach dem Krieg erneuert werden. Friedrich Rückert (1788-1866) setzte in seinem Werk den geliebten Angehörigen ein dichterisches Denkmal. So dankte er seinem Vater im Gedicht „Todtenopfer“ für dessen bedingungsloses Vertrauen in den Sohn:
Ihm im Grabe muß ich’s danken,
Daß er meine Poesie
Nie begriff, und gleichwohl Schranken
Des Verbots ihr setzte nie. […]
Die Mutter, die er gerade nach Erlangen in Pflege nehmen wollte, beklagte er in seiner Weisheit des Brahmanen u.a. mit den folgenden Versen:
Ich dachte nun erst warm im Alter dich zu pflegen,
Und muß statt aller Pfleg’ ins kalte Grab dich legen.
Der heißgeliebten Schwester ließ er auf den inzwischen zerstörten Grabstein die folgenden wehmütig-trostvollen Alexandriner setzen:
Um zu erwachen dort, bist hier du eingeschlafen:
Fahr wohl! Im Sturme sind wir noch, du bist im Hafen!
Verfasser: Dr. Rudolf Kreutner / Rückert-Gesellschaft Schweinfurt e.V.
Im 1874 aufgelassenen „Alten Friedhof“ befindet sich das Grab von Rückerts Eltern Johann Adam (1763-1831) und Maria Barbara Rückert geb. Schoppach (1766-1835) sowie die letzte Ruhestätte seiner jüngsten Schwester Marie (1810-1835), für die er 1813 die klassisch-romantischen Fünf Mährlein zum Einschläfern gedichtet hatte. Beide Grabsteine mussten nach dem Krieg erneuert werden. Friedrich Rückert (1788-1866) setzte in seinem Werk den geliebten Angehörigen ein dichterisches Denkmal. So dankte er seinem Vater im Gedicht „Todtenopfer“ für dessen bedingungsloses Vertrauen in den Sohn:
Ihm im Grabe muß ich’s danken,
Daß er meine Poesie
Nie begriff, und gleichwohl Schranken
Des Verbots ihr setzte nie. […]
Die Mutter, die er gerade nach Erlangen in Pflege nehmen wollte, beklagte er in seiner Weisheit des Brahmanen u.a. mit den folgenden Versen:
Ich dachte nun erst warm im Alter dich zu pflegen,
Und muß statt aller Pfleg’ ins kalte Grab dich legen.
Der heißgeliebten Schwester ließ er auf den inzwischen zerstörten Grabstein die folgenden wehmütig-trostvollen Alexandriner setzen:
Um zu erwachen dort, bist hier du eingeschlafen:
Fahr wohl! Im Sturme sind wir noch, du bist im Hafen!
Verfasser: Dr. Rudolf Kreutner / Rückert-Gesellschaft Schweinfurt e.V.