Murnau, Obermarkt 27: Horváths Lokalzeitung
Die Murnauer Lokalzeitung Staffelsee-Bote (ab 1930 Murnauer Tagblatt) ist Horváths wichtigste Quelle über das Leben der Menschen in Murnau. Horváth liest sie regelmäßig. Der Staffelsee-Bote informiert ihn über das Ortsgeschehen, liefert ihm kuriose Begebenheiten, und gibt ihm Anregungen und ausreichend Stoff für seine Romane und Theaterstücke. Der Geist der Zeitung, die schrägen Formulierungen und die äußerst dilettantische Berichterstattung prägen Horváths Bild von der Enge des kleinbürgerlichen Lebens.
Einmal lässt sich Ödön von Horváth sogar zu einem Leserbrief hinreißen, den er aber offensichtlich nie abschickt. Jedenfalls wird er im Staffelsee-Boten nicht gedruckt. So findet sich in Horváths Notizbuch von 1930 ein „Offener Brief“ an Josef Fürst, in dem er anlässlich des neuen Reichsbühnengesetzes sich mit dem „Ende des Vereinstheaters“ auseinandersetzt. (Staffelsee-Bote, 13. März 1930). Die Rechtslastigkeit des Murnauer Tagblattes – wie der Staffelsee-Bote seit 1930 heißt – zeigt sich bereits bei der Berichterstattung über die Saalschlacht im Gasthaus Kirchmeir. Dort ist am 2. Februar 1931 zu lesen: „Die Sympathie ist hier in Murnau unbedingt auf der Seite der Nationalsozialisten.“
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Die Murnauer Lokalzeitung Staffelsee-Bote (ab 1930 Murnauer Tagblatt) ist Horváths wichtigste Quelle über das Leben der Menschen in Murnau. Horváth liest sie regelmäßig. Der Staffelsee-Bote informiert ihn über das Ortsgeschehen, liefert ihm kuriose Begebenheiten, und gibt ihm Anregungen und ausreichend Stoff für seine Romane und Theaterstücke. Der Geist der Zeitung, die schrägen Formulierungen und die äußerst dilettantische Berichterstattung prägen Horváths Bild von der Enge des kleinbürgerlichen Lebens.
Einmal lässt sich Ödön von Horváth sogar zu einem Leserbrief hinreißen, den er aber offensichtlich nie abschickt. Jedenfalls wird er im Staffelsee-Boten nicht gedruckt. So findet sich in Horváths Notizbuch von 1930 ein „Offener Brief“ an Josef Fürst, in dem er anlässlich des neuen Reichsbühnengesetzes sich mit dem „Ende des Vereinstheaters“ auseinandersetzt. (Staffelsee-Bote, 13. März 1930). Die Rechtslastigkeit des Murnauer Tagblattes – wie der Staffelsee-Bote seit 1930 heißt – zeigt sich bereits bei der Berichterstattung über die Saalschlacht im Gasthaus Kirchmeir. Dort ist am 2. Februar 1931 zu lesen: „Die Sympathie ist hier in Murnau unbedingt auf der Seite der Nationalsozialisten.“
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