Bayreuth: Maximilianstraße 10
1804 tritt Jean Paul dem damals noch jungen, heute noch bestehenden Gesellschaftsverein Harmonie bei. Er besucht das Vereinslokal, das sich seit 1805 im Palais d'Adhémar befindet, fast täglich, nachdem ihn Christian Otto eingeführt hat. Die Harmonie ist eine Mischung aus höherer Bierhalle und kultiviertem Salon, in dem Jean Paul zeitweise die geistigen Impulse erhält, die ihm Bayreuth sonst kaum bietet. Bis zu seinem Tod bleibt er dem Verein treu.
Meist kommt er abends, um im Lesekabinett die internationalen Zeitungen zu studieren, etwa den Moniteur und das Journal de Paris. Unter den literarischen Zeitschriften befinden sich auch jene, für die er auch als Autor tätig ist. Darunter ragt das 1816 ins Leben gerufene Morgenblatt heraus, das sein in Stuttgart und Tübingen wirkender Verleger Johann Friedrich Cotta publiziert.
In der Harmonie betätigt sich Jean Paul als Wetterprophet. Er hält Frösche im Glas und hängt seine Prognosen quartalsmäßig an das Schwarze Brett der Gesellschaft. In diesem Fach hat er allerdings einen Konkurrenten: den Professor der Mathematik und Physik Johann Salomo Christoph Schweigger vom hiesigen Gymnasium. Darüber kann Jean Paul freilich nur lächeln: „Ich habe gestern in der Harmonie das schwache Wetterprodukt meines Nebenbuhlers gelesen. Ich wollte, man könnt’ ihm das meinige in die Hände spielen, damit er drei Monate hinter einander geärgert und beschämt würde, wiewohl er fein und einfältig genug ist, immer wieder Wörter wie 'vermischt', 'meistens' zu gebrauchen. So kann ich’s auch, wie jeder weiß.“
Heute befindet sich in dem Gebäude das Katholische Kinderhaus St. Vinzenz. Einige Schritte von hier sieht man einen Gedenkstein, wie er ähnlich auch auf der Luisenburg bei Wunsiedel zu finden ist. Der Stein in Form eines Buches wurde 2008 bei dem Bildhauer Willi Seiler in Auftrag gegeben.
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1804 tritt Jean Paul dem damals noch jungen, heute noch bestehenden Gesellschaftsverein Harmonie bei. Er besucht das Vereinslokal, das sich seit 1805 im Palais d'Adhémar befindet, fast täglich, nachdem ihn Christian Otto eingeführt hat. Die Harmonie ist eine Mischung aus höherer Bierhalle und kultiviertem Salon, in dem Jean Paul zeitweise die geistigen Impulse erhält, die ihm Bayreuth sonst kaum bietet. Bis zu seinem Tod bleibt er dem Verein treu.
Meist kommt er abends, um im Lesekabinett die internationalen Zeitungen zu studieren, etwa den Moniteur und das Journal de Paris. Unter den literarischen Zeitschriften befinden sich auch jene, für die er auch als Autor tätig ist. Darunter ragt das 1816 ins Leben gerufene Morgenblatt heraus, das sein in Stuttgart und Tübingen wirkender Verleger Johann Friedrich Cotta publiziert.
In der Harmonie betätigt sich Jean Paul als Wetterprophet. Er hält Frösche im Glas und hängt seine Prognosen quartalsmäßig an das Schwarze Brett der Gesellschaft. In diesem Fach hat er allerdings einen Konkurrenten: den Professor der Mathematik und Physik Johann Salomo Christoph Schweigger vom hiesigen Gymnasium. Darüber kann Jean Paul freilich nur lächeln: „Ich habe gestern in der Harmonie das schwache Wetterprodukt meines Nebenbuhlers gelesen. Ich wollte, man könnt’ ihm das meinige in die Hände spielen, damit er drei Monate hinter einander geärgert und beschämt würde, wiewohl er fein und einfältig genug ist, immer wieder Wörter wie 'vermischt', 'meistens' zu gebrauchen. So kann ich’s auch, wie jeder weiß.“
Heute befindet sich in dem Gebäude das Katholische Kinderhaus St. Vinzenz. Einige Schritte von hier sieht man einen Gedenkstein, wie er ähnlich auch auf der Luisenburg bei Wunsiedel zu finden ist. Der Stein in Form eines Buches wurde 2008 bei dem Bildhauer Willi Seiler in Auftrag gegeben.
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