Bayreuth: Friedrichstraße 5
Jean Paul zieht mit seiner Familie 1813 in das Haus des Bergrats Kamblah in der Bayreuther Friedrichstraße, nachdem er im Streit mit dem Vermieter die letzte Wohnung in der Maximilianstraße verlassen hat. Das Haus ist nicht nur Teil der herrschaftlichen barocken Friedrichstraße, in der auch sein Freund Emanuel Osmund wohnt und die ihn schon früh – im Vergleich zum „Gassengedärm“ Nürnbergs – begeistert: „Keine Straße ist so breit und lang wie die Friedrichstraße.“ Als besonders vorteilhaft empfindet er die Tatsache, dass das neue Haus einen Garten besitzt, den er vom Arbeitszimmer aus sieht und den er benutzen darf. Niemals zuvor war er Mieter in einem Gebäude, zu dem ein Garten gehört. 1817 kauft der Bayreuther Bankier Isaak Joseph Schwabacher das Haus – daher bald der Name „Schwabachers Haus“ –, das sich noch heute im Familienbesitz befindet.
Schwabachers Garten gibt Jean Paul in seinen letzten Jahren das Gefühl, auch innerhalb der Mauern einer Stadt die Natur genießen zu können, die er nicht nur als Naturliebhaber, sondern auch als Schriftsteller benötigt. So arbeitet oder sitzt er oft in seiner Cornelikirschenlaube (von der sich Insekten fernhalten), während in den Bäumen Äolsharfen hängen, durch die der Wind fährt und „romantische“ Klänge verursacht, die den Dichter inspirieren. Der alte Pumpbrunnen mit seinem Steintrog hier an der Mauer dient ihm als Hundebad, und die Kinder genießen den Garten ebenfalls. Der Garten, schreibt er, sei „besser für meine Lunge und meinen Kopf als jede Arznei“. Vielleicht ist dies alles der Grund, wieso Jean Paul hier zwölf Jahre länger als in jeder anderen seiner Bayreuther Wohnungen lebt. In diesem Haus stirbt er am 14. November 1825.
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Jean Paul zieht mit seiner Familie 1813 in das Haus des Bergrats Kamblah in der Bayreuther Friedrichstraße, nachdem er im Streit mit dem Vermieter die letzte Wohnung in der Maximilianstraße verlassen hat. Das Haus ist nicht nur Teil der herrschaftlichen barocken Friedrichstraße, in der auch sein Freund Emanuel Osmund wohnt und die ihn schon früh – im Vergleich zum „Gassengedärm“ Nürnbergs – begeistert: „Keine Straße ist so breit und lang wie die Friedrichstraße.“ Als besonders vorteilhaft empfindet er die Tatsache, dass das neue Haus einen Garten besitzt, den er vom Arbeitszimmer aus sieht und den er benutzen darf. Niemals zuvor war er Mieter in einem Gebäude, zu dem ein Garten gehört. 1817 kauft der Bayreuther Bankier Isaak Joseph Schwabacher das Haus – daher bald der Name „Schwabachers Haus“ –, das sich noch heute im Familienbesitz befindet.
Schwabachers Garten gibt Jean Paul in seinen letzten Jahren das Gefühl, auch innerhalb der Mauern einer Stadt die Natur genießen zu können, die er nicht nur als Naturliebhaber, sondern auch als Schriftsteller benötigt. So arbeitet oder sitzt er oft in seiner Cornelikirschenlaube (von der sich Insekten fernhalten), während in den Bäumen Äolsharfen hängen, durch die der Wind fährt und „romantische“ Klänge verursacht, die den Dichter inspirieren. Der alte Pumpbrunnen mit seinem Steintrog hier an der Mauer dient ihm als Hundebad, und die Kinder genießen den Garten ebenfalls. Der Garten, schreibt er, sei „besser für meine Lunge und meinen Kopf als jede Arznei“. Vielleicht ist dies alles der Grund, wieso Jean Paul hier zwölf Jahre länger als in jeder anderen seiner Bayreuther Wohnungen lebt. In diesem Haus stirbt er am 14. November 1825.
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