Grab auf dem Westfriedhof
Während ihres Lebens erleidet Marieluise Fleißer vielerlei körperlichen Entbehrungen und Beschwerden. „Zweimal wird es wirklich kritisch“, schreibt sie in Meine Biographie im Hinblick auf ihr erstes Studienjahr in München: Anfangs ist sie in einem Klosterstift im Glockenbachviertel untergebracht, doch Lu will nach Schwabing und mietet sich also ein Zimmer in der Ainmillerstraße – das sie sich allerdings kaum leisten kann, weshalb sie „ziemlich hungern“ muss. Auf die physischen Krisen vor der Karriere folgen die psychischen, nachdem sie sich als Autorin einen Namen gemacht hat. Laut eigener Schilderung verübt sie 1932 erstmals einen Selbstmordversuch, sie spricht von „nervösen Störungen“. 1938 hat sie einen Nervenzusammenbruch, der Arzt attestiert eine schizophrene Störung, sie wird in eine Heilanstalt nahe München eingewiesen. Wenige Tage, nachdem ihr Mann Josef Haindl im Januar 1958 gestorben ist, erleidet sie einen Herzinfarkt, der erste von vielen.
Am Ende kostet womöglich der späte Ruhm ihr Leben, denn die Fleißer-Renaissance Anfang der 1970er Jahre macht ihr mehr Arbeit, als gut für sie ist. Für den Suhrkamp Verlag sichtet und überarbeitet sie ihr gesamtes Werk, die Medien bitten um Interviews und Beiträge. Das gestiegene Interesse an ihr kostet Zeit und Kraft. Den Bayerischen Verdienstorden, der ihr im Frühjahr 1973 zugesprochen wird, kann sie nicht persönlich entgegen nehmen, da sie wieder einmal im Krankenhaus ist. In dieser Zeit überarbeitet sie ihr frühes Drama Der Tiefseefisch, das nach ihren eigenen Wünschen anschließend Ehe in Ingolstadt heißen soll – es wird ein Fragment bleiben. Anfang 1974 ist sie noch einmal auf Reisen, doch am 21. Januar 1974 wird sie erneut ins Hospital eingeliefert. Dort stirbt sie am 2. Februar 1974. Sie wird auf dem Ingolstädter Westfriedhof beerdigt. Auf dem Grabstein des Fleißerschen Familiengrabs hat man ihre einen eigenen Platz eingeräumt. Als Berufsbezeichnung unter ihrem Namen steht schlicht „Dichterin“.
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Während ihres Lebens erleidet Marieluise Fleißer vielerlei körperlichen Entbehrungen und Beschwerden. „Zweimal wird es wirklich kritisch“, schreibt sie in Meine Biographie im Hinblick auf ihr erstes Studienjahr in München: Anfangs ist sie in einem Klosterstift im Glockenbachviertel untergebracht, doch Lu will nach Schwabing und mietet sich also ein Zimmer in der Ainmillerstraße – das sie sich allerdings kaum leisten kann, weshalb sie „ziemlich hungern“ muss. Auf die physischen Krisen vor der Karriere folgen die psychischen, nachdem sie sich als Autorin einen Namen gemacht hat. Laut eigener Schilderung verübt sie 1932 erstmals einen Selbstmordversuch, sie spricht von „nervösen Störungen“. 1938 hat sie einen Nervenzusammenbruch, der Arzt attestiert eine schizophrene Störung, sie wird in eine Heilanstalt nahe München eingewiesen. Wenige Tage, nachdem ihr Mann Josef Haindl im Januar 1958 gestorben ist, erleidet sie einen Herzinfarkt, der erste von vielen.
Am Ende kostet womöglich der späte Ruhm ihr Leben, denn die Fleißer-Renaissance Anfang der 1970er Jahre macht ihr mehr Arbeit, als gut für sie ist. Für den Suhrkamp Verlag sichtet und überarbeitet sie ihr gesamtes Werk, die Medien bitten um Interviews und Beiträge. Das gestiegene Interesse an ihr kostet Zeit und Kraft. Den Bayerischen Verdienstorden, der ihr im Frühjahr 1973 zugesprochen wird, kann sie nicht persönlich entgegen nehmen, da sie wieder einmal im Krankenhaus ist. In dieser Zeit überarbeitet sie ihr frühes Drama Der Tiefseefisch, das nach ihren eigenen Wünschen anschließend Ehe in Ingolstadt heißen soll – es wird ein Fragment bleiben. Anfang 1974 ist sie noch einmal auf Reisen, doch am 21. Januar 1974 wird sie erneut ins Hospital eingeliefert. Dort stirbt sie am 2. Februar 1974. Sie wird auf dem Ingolstädter Westfriedhof beerdigt. Auf dem Grabstein des Fleißerschen Familiengrabs hat man ihre einen eigenen Platz eingeräumt. Als Berufsbezeichnung unter ihrem Namen steht schlicht „Dichterin“.
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