Unterberg, Seestraße 11
Ein paar Schritte weiter nahe der Knecht-Villa liegt das ehemalige Fischerhaus des Jakob Lidl (1864-1933), der als königlicher Leibfischer und Stegwart in Berg beim Auffinden der Leichen von König Ludwig II. und dessen Arzt Dr. Bernhard von Gudden zugegen ist. Die eine Hälfte des vormaligen Doppel-Bootshauses steht noch heute in der Seestraße 11. Kurz nach dem Tode seiner Mutter 1893 lässt sich Jakob Lidl neben dem elterlichen Anwesen ein eigenes Wohnhaus errichten. Seit etwa 2000 befinden sich Gedenktafeln an Lidls Haus sowie am Nachbarhaus.
Graf blickt im Leben meiner Mutter auf den „Fischer Liedl“ zurück; das Tragische, Geheimnisvolle und Komische liegen in der Beschreibung dabei dicht beieinander:
Noch immer kam sich der Liedl als gewichtige Persönlichkeit vor, denn – so verbreitete er stets – „das, was in derselbigen Nacht passiert ist, muß ich als Geheimnis ins Grab nehmen.“ Es hieß, er habe als Schweigepreis vom damaligen Prinzregenten das schöne Fischerhaus geschenkt bekommen, und er bestritt es nie. Ach ja, der gute, alte Fischer Liedl! Im Krieg stand er oft in der nebeligen Frühe auf dem Dampfschiffsteg und spähte mit einem teuren Feldstecher die dicht verschleierte Seefläche ab. Einmal fragten ihn welche, und er antwortete gewichtig: „Es solln Unterseeboot' rumschwimmen...“ Jeder lachte, aber Liedl forschte noch lange unbeirrbar.
(Oskar Maria Graf: Das Leben meiner Mutter. Werkausgabe in 16 Bänden. Hg. von Wilfried F. Schoeller. Bd. 1-13. List Verlag, München/Leipzig 1994, Bd. 5, S. 574)
(c) Literaturportal Bayern
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Ein paar Schritte weiter nahe der Knecht-Villa liegt das ehemalige Fischerhaus des Jakob Lidl (1864-1933), der als königlicher Leibfischer und Stegwart in Berg beim Auffinden der Leichen von König Ludwig II. und dessen Arzt Dr. Bernhard von Gudden zugegen ist. Die eine Hälfte des vormaligen Doppel-Bootshauses steht noch heute in der Seestraße 11. Kurz nach dem Tode seiner Mutter 1893 lässt sich Jakob Lidl neben dem elterlichen Anwesen ein eigenes Wohnhaus errichten. Seit etwa 2000 befinden sich Gedenktafeln an Lidls Haus sowie am Nachbarhaus.
Graf blickt im Leben meiner Mutter auf den „Fischer Liedl“ zurück; das Tragische, Geheimnisvolle und Komische liegen in der Beschreibung dabei dicht beieinander:
Noch immer kam sich der Liedl als gewichtige Persönlichkeit vor, denn – so verbreitete er stets – „das, was in derselbigen Nacht passiert ist, muß ich als Geheimnis ins Grab nehmen.“ Es hieß, er habe als Schweigepreis vom damaligen Prinzregenten das schöne Fischerhaus geschenkt bekommen, und er bestritt es nie. Ach ja, der gute, alte Fischer Liedl! Im Krieg stand er oft in der nebeligen Frühe auf dem Dampfschiffsteg und spähte mit einem teuren Feldstecher die dicht verschleierte Seefläche ab. Einmal fragten ihn welche, und er antwortete gewichtig: „Es solln Unterseeboot' rumschwimmen...“ Jeder lachte, aber Liedl forschte noch lange unbeirrbar.
(Oskar Maria Graf: Das Leben meiner Mutter. Werkausgabe in 16 Bänden. Hg. von Wilfried F. Schoeller. Bd. 1-13. List Verlag, München/Leipzig 1994, Bd. 5, S. 574)
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