Horváth: Schellingstraße 15
Horváths erstes Buch Buch der Tänze erscheint im Februar 1922 im Münchner Verlag El Schahin, Schellingstraße 15, der auf orientalische Literatur spezialisiert ist. Das schmale, zweiundvierzig Seiten umfassende Bändchen wird in einer nummerierten, vom Dichter handsignierten Vorzugsausgabe von 500 Stück herausgegeben. Das Werk entsteht in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Siegfried Kallenberg, der die Musik dafür schreibt. Die „innigere Verschmelzung von Dichtung und Musik“ soll schließlich durch tänzerische Darstellung „zur Einheit erhoben werden“. Da die Kritik die zweite Aufführung am 19. Februar 1926 in Osnabrück nicht gut beurteilt, distanziert sich Horváth von seinem Erstlingswerk und kauft mit Hilfe des Vaters alle erreichbaren Exemplare auf, um sie zu vernichten. Die Musik nimmt aber weiterhin eine bedeutsame Stellung in seinem Werk ein.
Hier ein Gedicht aus dem Buch der Tänze:
Sehnsucht
Durch meines Lebens graue Gassen
Geht das Nimmervondirlassen
Geht das Nimmervondirlassen
Und singt und singt so leise
Uralte Weise
Und summt und verstummt und weint
Wie Heimweh
Und es gaffen die grauen Gassen
Wer bist du Nimmervondirlassen?
(aus: „Lieder für Siegfried Kallenberg“)
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Sekundärliteratur:
Schedtler, Susanne (2016): Musik und Gesang in Horváths Stücken. In: Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 4.
Horváths erstes Buch Buch der Tänze erscheint im Februar 1922 im Münchner Verlag El Schahin, Schellingstraße 15, der auf orientalische Literatur spezialisiert ist. Das schmale, zweiundvierzig Seiten umfassende Bändchen wird in einer nummerierten, vom Dichter handsignierten Vorzugsausgabe von 500 Stück herausgegeben. Das Werk entsteht in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Siegfried Kallenberg, der die Musik dafür schreibt. Die „innigere Verschmelzung von Dichtung und Musik“ soll schließlich durch tänzerische Darstellung „zur Einheit erhoben werden“. Da die Kritik die zweite Aufführung am 19. Februar 1926 in Osnabrück nicht gut beurteilt, distanziert sich Horváth von seinem Erstlingswerk und kauft mit Hilfe des Vaters alle erreichbaren Exemplare auf, um sie zu vernichten. Die Musik nimmt aber weiterhin eine bedeutsame Stellung in seinem Werk ein.
Hier ein Gedicht aus dem Buch der Tänze:
Sehnsucht
Durch meines Lebens graue Gassen
Geht das Nimmervondirlassen
Geht das Nimmervondirlassen
Und singt und singt so leise
Uralte Weise
Und summt und verstummt und weint
Wie Heimweh
Und es gaffen die grauen Gassen
Wer bist du Nimmervondirlassen?
(aus: „Lieder für Siegfried Kallenberg“)
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Schedtler, Susanne (2016): Musik und Gesang in Horváths Stücken. In: Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 4.