Murnau, Strandbad
Im Jahr 1890 wird das Murnauer Strandbad am östlichen Ufer des Staffelsees neu erbaut und in den späteren Jahren bedeutend vergrößert. Als auch das ältere Bad am Südufer renoviert wird, gibt es an der Murnauer Bucht zwei hervorragende Badeanstalten, die mit Badehütten, Strahl-Brauseduschen, getrennten Kabinen für Damen und Herren, einem Schwimmbad sowie getrennten Kinderbädern ausgestattet sind. Das Murnauer Strandbad hat in den 1920er Jahren eine jährliche Durchschnittsfrequenz von 28.000 Badenden. Horváths Jugendfreundin und spätere Schwägerin Gustl-Schneider-Emhardt erinnert sich:
Damals gab es in Murnau noch streng getrennt ein Männer- und Frauenbad, und es war ein herrlicher Spaß, wenn die Brüder Horváth sich mit Damenmützen und Bademänteln hüftewiegend ins Frauenbad schlichen, nur an ihren großen Füßen erkennbar, bis sie von der resoluten Badefrau Roserl erkannt und hinausgeschmissen wurden. (...) In Erinnerung blieb mir noch, dass Ödön immer wieder einmal über das im tiefen Wasser verankerte Badefloß als Peripatetiker, weise Reden führend, schritt, ohne auf den Floßrand zu achten, um zu unserem Vergnügen redend und schreitend unterzugehen. Wenn wir alle nichts Böses ahnend, auf einem im Wasser verankerten Baumstamm saßen, trat Ödön plötzlich mit seinem ganzen schweren Gewicht auf den Stamm und stieß ihn tief ins Wasser, und wir mußten uns sputen, um nicht von dem Balken von unten getroffen zu werden. Das waren so seine rauhen Späße, die er mit uns trieb. (Gustl Schneider-Emhardt: Erinnerungen an Ödön von Horváths Jugendzeit. In: Horváth-Blätter 1/83, S.68/69)
Strandbad um 1930 (c) Schloßmuseum Murnau/Bildarchiv
Zurück zur Karte
Im Jahr 1890 wird das Murnauer Strandbad am östlichen Ufer des Staffelsees neu erbaut und in den späteren Jahren bedeutend vergrößert. Als auch das ältere Bad am Südufer renoviert wird, gibt es an der Murnauer Bucht zwei hervorragende Badeanstalten, die mit Badehütten, Strahl-Brauseduschen, getrennten Kabinen für Damen und Herren, einem Schwimmbad sowie getrennten Kinderbädern ausgestattet sind. Das Murnauer Strandbad hat in den 1920er Jahren eine jährliche Durchschnittsfrequenz von 28.000 Badenden. Horváths Jugendfreundin und spätere Schwägerin Gustl-Schneider-Emhardt erinnert sich:
Damals gab es in Murnau noch streng getrennt ein Männer- und Frauenbad, und es war ein herrlicher Spaß, wenn die Brüder Horváth sich mit Damenmützen und Bademänteln hüftewiegend ins Frauenbad schlichen, nur an ihren großen Füßen erkennbar, bis sie von der resoluten Badefrau Roserl erkannt und hinausgeschmissen wurden. (...) In Erinnerung blieb mir noch, dass Ödön immer wieder einmal über das im tiefen Wasser verankerte Badefloß als Peripatetiker, weise Reden führend, schritt, ohne auf den Floßrand zu achten, um zu unserem Vergnügen redend und schreitend unterzugehen. Wenn wir alle nichts Böses ahnend, auf einem im Wasser verankerten Baumstamm saßen, trat Ödön plötzlich mit seinem ganzen schweren Gewicht auf den Stamm und stieß ihn tief ins Wasser, und wir mußten uns sputen, um nicht von dem Balken von unten getroffen zu werden. Das waren so seine rauhen Späße, die er mit uns trieb. (Gustl Schneider-Emhardt: Erinnerungen an Ödön von Horváths Jugendzeit. In: Horváth-Blätter 1/83, S.68/69)
Strandbad um 1930 (c) Schloßmuseum Murnau/Bildarchiv
Zurück zur Karte