Residenz: Cuvilliéstheater
1958 begeht München den 800. Stadtgeburtstag unter anderem mit einer Lesungsreihe im Cuvilliéstheater, das im gleichen Jahr nach der 1943 erfolgten Auslagerung und nach aufwendigen Restaurierungen in dem sogenannten Apothekentrakt der Residenz wiedereingerichtet wurde. Am 9. November 1958 liest Max Frisch vor ausverkauftem Haus Der andorranische Jude aus dem Tagebuch 1946-1949 und zwei Szenen aus dem noch im Entstehen begriffenen Drama Andorra. Nur einen Tag vorher war ihm der Büchner-Preis verliehen worden.
Ein Monat zuvor äußert Ingeborg Bachmann in einem Brief an Max-Frisch am 9.10.1958, dass sie bange der Lesung entgegensehe. Auf den Eintrittskarten für die Veranstaltung sei als Dresscode vermerkt: „dunkler Anzug erbeten“. Daraus folgert die Autorin, dass die Lesung ein „gesellschaftliches Ereignis mit tout Munich und viel Repräsentation“ werde. „Aber wir werden den Mut nicht verlieren, dann“, fügt sie bekräftigend an. Sich mit Max Frisch der Münchner Öffentlichkeit zu zeigen, scheint für sie eine Herausforderung zu sein. In einem Brief aus Neapel an Frisch vom 2. August 1958 bemerkt sie bereits: „In zwei oder drei Monaten geh ich in München zu Deinem Vortrag, und nachher sitzen viele Leute um Dich herum und ich dazwischen, und wir werden einander freundlich ansehen, uns wundern insgeheim über alles.“
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1958 begeht München den 800. Stadtgeburtstag unter anderem mit einer Lesungsreihe im Cuvilliéstheater, das im gleichen Jahr nach der 1943 erfolgten Auslagerung und nach aufwendigen Restaurierungen in dem sogenannten Apothekentrakt der Residenz wiedereingerichtet wurde. Am 9. November 1958 liest Max Frisch vor ausverkauftem Haus Der andorranische Jude aus dem Tagebuch 1946-1949 und zwei Szenen aus dem noch im Entstehen begriffenen Drama Andorra. Nur einen Tag vorher war ihm der Büchner-Preis verliehen worden.
Ein Monat zuvor äußert Ingeborg Bachmann in einem Brief an Max-Frisch am 9.10.1958, dass sie bange der Lesung entgegensehe. Auf den Eintrittskarten für die Veranstaltung sei als Dresscode vermerkt: „dunkler Anzug erbeten“. Daraus folgert die Autorin, dass die Lesung ein „gesellschaftliches Ereignis mit tout Munich und viel Repräsentation“ werde. „Aber wir werden den Mut nicht verlieren, dann“, fügt sie bekräftigend an. Sich mit Max Frisch der Münchner Öffentlichkeit zu zeigen, scheint für sie eine Herausforderung zu sein. In einem Brief aus Neapel an Frisch vom 2. August 1958 bemerkt sie bereits: „In zwei oder drei Monaten geh ich in München zu Deinem Vortrag, und nachher sitzen viele Leute um Dich herum und ich dazwischen, und wir werden einander freundlich ansehen, uns wundern insgeheim über alles.“
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