Haus am Langenbaum am Zürichsee. Die Wohnung von Ingeborg Bachmann und Max Frisch
Ende September 1958 sieht Ingeborg Bachmann schließlich Max Frisch als Gast, denn er kommt nach München, um zu eruieren, ob Ingeborg Bachmann ein Zusammenleben mit ihm möglich sei. Frischs Stimmungshoch nach dem München-Aufenthalt und Bachmanns Entscheidung für ein künftiges Zusammenleben prägen sein Gefühl vom imaginären Zusammenhang beider Wohnungen trotz der räumlichen Distanz. So schreibt er am 3. Oktober 1958 aus der Schweiz an Ingeborg Bachmann in München:
„Ich begreife, als einstiger Architekt und Grundrissmacher, nicht ganz, wie Deine und meine Wohnung zusammenhängen; ich habe das Gefühl, jeden Augenblick könntest Du heraufkommen — aus dem unteren Stockwerk, das in Portovenere liegt — und mich zu einem kurzen Gespräch auf die Dachterrasse locken, oder aber: ich könnte die schmale Treppe, die da irgendwo sein muss, hinaufgehen, und dann wäre man in deiner Münchner Behausung …“
Am 12. Oktober 1958 kündigt Ingeborg Bachmann ihre Münchner Wohnung, worüber sie Max Frisch postalisch sogleich informiert. Sie hofft, noch vor dem 15. Januar 1959 einen Nachmieter zu finden. Zwei Wochen später, am 25. Oktober 1958 übermittelt sie Max Frisch in einem weiteren Brief von München aus ihre Zuversicht hinsichtlich des gemeinsamen Lebensabschnitts. Kurz zuvor hat sie von Frisch Nachricht erhalten über die neue gemeinsame Wohnung in Uetikon (Seestr. 152), die er ab 15. November zu mieten plant.
„Liebster, ich sehne mich so sehr nach dem Leben mit Dir, ich weiß jetzt, daß es gut ist, zu Dir zu gehen. Nur diese Mühen und Anstrengungen bis dahin, die müssen noch durchgestanden werden. … Lieb mich, lieb mich sehr, damit ich nie mehr friere und so allein durch die Winterluft gehen muß, wie heute abend. Mein Vertrauen zu Dir ist so groß, daß ich nicht einmal Angst habe, noch viel falsch zu machen, Du wirst mir ja die Hand halten. Wir werden sehr still und gut leben.“
Ein Brief Bachmanns an Gustav René Hocke vom 19. November 1958 reflektiert die rasche Entscheidung mit Max Frisch fortan zusammenzuleben: „Und jetzt habe ich alles aufgegeben in München, die Wohnung, das Fernsehen und mein Junggesellenleben und mache die ersten Schritte in ein neues Leben hinein. Etwas ratlos und sehr glücklich.“
Unmittelbar nach Übergabe der Wohnung kommt Ingeborg Bachmann noch einmal im Januar 1959 nach München zurück und bleibt bis 26. Januar, um die deutsche Erstaufführung von Henzes Ballett Undine im Prinzregententheater am 25. Januar zu erleben.
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Ende September 1958 sieht Ingeborg Bachmann schließlich Max Frisch als Gast, denn er kommt nach München, um zu eruieren, ob Ingeborg Bachmann ein Zusammenleben mit ihm möglich sei. Frischs Stimmungshoch nach dem München-Aufenthalt und Bachmanns Entscheidung für ein künftiges Zusammenleben prägen sein Gefühl vom imaginären Zusammenhang beider Wohnungen trotz der räumlichen Distanz. So schreibt er am 3. Oktober 1958 aus der Schweiz an Ingeborg Bachmann in München:
„Ich begreife, als einstiger Architekt und Grundrissmacher, nicht ganz, wie Deine und meine Wohnung zusammenhängen; ich habe das Gefühl, jeden Augenblick könntest Du heraufkommen — aus dem unteren Stockwerk, das in Portovenere liegt — und mich zu einem kurzen Gespräch auf die Dachterrasse locken, oder aber: ich könnte die schmale Treppe, die da irgendwo sein muss, hinaufgehen, und dann wäre man in deiner Münchner Behausung …“
Am 12. Oktober 1958 kündigt Ingeborg Bachmann ihre Münchner Wohnung, worüber sie Max Frisch postalisch sogleich informiert. Sie hofft, noch vor dem 15. Januar 1959 einen Nachmieter zu finden. Zwei Wochen später, am 25. Oktober 1958 übermittelt sie Max Frisch in einem weiteren Brief von München aus ihre Zuversicht hinsichtlich des gemeinsamen Lebensabschnitts. Kurz zuvor hat sie von Frisch Nachricht erhalten über die neue gemeinsame Wohnung in Uetikon (Seestr. 152), die er ab 15. November zu mieten plant.
„Liebster, ich sehne mich so sehr nach dem Leben mit Dir, ich weiß jetzt, daß es gut ist, zu Dir zu gehen. Nur diese Mühen und Anstrengungen bis dahin, die müssen noch durchgestanden werden. … Lieb mich, lieb mich sehr, damit ich nie mehr friere und so allein durch die Winterluft gehen muß, wie heute abend. Mein Vertrauen zu Dir ist so groß, daß ich nicht einmal Angst habe, noch viel falsch zu machen, Du wirst mir ja die Hand halten. Wir werden sehr still und gut leben.“
Ein Brief Bachmanns an Gustav René Hocke vom 19. November 1958 reflektiert die rasche Entscheidung mit Max Frisch fortan zusammenzuleben: „Und jetzt habe ich alles aufgegeben in München, die Wohnung, das Fernsehen und mein Junggesellenleben und mache die ersten Schritte in ein neues Leben hinein. Etwas ratlos und sehr glücklich.“
Unmittelbar nach Übergabe der Wohnung kommt Ingeborg Bachmann noch einmal im Januar 1959 nach München zurück und bleibt bis 26. Januar, um die deutsche Erstaufführung von Henzes Ballett Undine im Prinzregententheater am 25. Januar zu erleben.
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