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Fotografie 1956 (BSB/Timpe)

Biedersteiner Straße 21a

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Fotos Biedersteiner Straße (c) Anette Spieldiener

Die Pension Biederstein war das ehemalige Stadthaus der Gräfin Harrach. Das Gebäude befindet sich heute auf dem Gelände der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein der Technischen Universität München und beherbergt die Vorklinikumsbibliothek, eine Mensa und einige Appartements. Es war erste Unterkunft Ingeborg Bachmanns bis zum Bezug ihrer Wohnung in Schwabing.

Hannah Arendt ist vier Jahre später, Ende Mai 1961, ebenfalls Gast in der Pension Biederstein, Biedersteiner Str. 21 a. In einem Brief an Mary McCarthy (31.5.1961) äußert sie sich zur Inneneinrichtung wie folgt: „Die Pension hier ist sehr nett und bequem, ein ziemlich großes Zimmer mit einem großen Schreibtisch, Möbeln aus der Zeit um 1800, wirklich zivilisiert.“ Im Gegensatz zu Hannah Arendt fällt Ingeborg Bachmanns Gesamturteil zu ihrer ersten Münchner Unterkunft nicht eben gnädig aus, wie sich in einem Brief Bachmanns an das Ehepaar Kesten von Mitte Oktober zeigt: „Auch in der Pension ists [sic!] nicht allzu hübsch“.

Am 16. August 1957 informiert Ingeborg Bachmann Henry Kissinger, mit dem sie seit dem Sommer 1955 durch die Harvard Summer School of Arts and Sciences and Education in Kontakt steht, dass sie nach ihrem Rom-Aufenthalt ab dem 15. September 1957 in München sei – „… and september 15th I certainly will be in Munic [sic!]“ – um im Oktober 1957 ihre Stelle beim Bayerischen Rundfunk anzutreten. (Brief Ingeborg Bachmanns an Henry Kissinger, 16. August 1957). Aus den Briefen an Paul Celan geht hervor, dass Ingeborg Bachmann von Mitte September bis zum Umzug in ihre Wohnung in der Franz-Joseph-Straße 9a in der Pension Biederstein wohnt. Der Bezug der Wohnung in der Franz-Joseph-Straße ist für den 1. Dezember 1957 geplant, verzögert sich aber bis zum 16. Dezember. Die Gründe sind bisher nicht bekannt. Zur Überbrückung zieht Ingeborg Bachmann nach ihrem Aufenthalt in der Pension noch für einige Tage in das Hotel Blaues Haus in der Hildegardstr. 1. Dies ist dem Brief vom 11.12.1957 an Paul Celan zu entnehmen: „ich konnte auch gleich in ein Hotel übersiedeln — hier (es heißt Blaues Haus) bleibe ich bis Freitag früh.“


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