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Grete Weil, ca. 1926/27 (Archiv Monacensia)

Grünwald, Herzog-Sigmund-Straße 3

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Grete Weil, 29.10.1980. Foto: Rues (Archiv Monacensia)

Grete Weil kehrt 1947 zurück nach Deutschland. Sie lässt sich zuerst in Darmstadt nieder, wo ihr späterer Ehemann Walter Jokisch als Opernregisseur arbeitet. Grete Weils erklärtes Ziel ist es nun, in ihrer neuen alten Heimat „gegen das Vergessen anzuschreiben. Mit aller Liebe, allem Vermögen, in zäher Verbissenheit“. 1963 vollendet sie den Roman Tramhalte Beethovenstraat, in dem sie sich mit den Kriegs- und Nachkriegserfahrungen von Deutschen, jüdischen Deutschen und Niederländern auseinandersetzt. Nach dem Tod ihres Mannes 1970 setzt Grete Weil mit dem Roman Meine Schwester Antigone erneut der Zeit des besetzten Amsterdams und der dortigen Judenverfolgung ein Denkmal. Tatsächlich ist es dieser Roman, der in Deutschland zum literarischen Durchbruch der mittlerweile 74-jährigen Grete Weil führt: nicht nur als Chronistin der Besatzungszeit in den Niederlanden, sondern auch als auf Aussöhnung bedachte Betroffene und außergewöhnliche Schriftstellerin. Grete Weil wird mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Tukan-Preis der Stadt München, dem Geschwister-Scholl-Preis, dem Bayerischen Verdienstorden etc.

1974 ist sie in ein Haus nach Grünwald gezogen. Hier lebt sie bis zu ihrem Tod: „Heute wohne ich außerhalb Münchens im schönen Vorort Grünwald, bin auf das Auto angewiesen, habe Freunde im ganzen Oberland, einen Tierarzt in Starnberg, einen Zahnarzt am Starnberger See, einen Arzt in Miesbach.“

1999 stirbt Grete Weil in München. Ihre Urne wird von den Nachkommen auf dem Rottach-Egerner Friedhof bestattet.

 

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Verfasst von: Dr. Ingvild Richardsen

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