Seeshaupt III (1921 mit „Ostseeartigem Blick“)
In diesem Jahr 1921 kommen Katia und Thomas Mann mehr als zehn Jahre nach ihrem letzten Besuch auch wieder einmal nach Seeshaupt. Am Sonntag, dem 25. September 1921, fährt das Ehepaar mit dem Schiff von Starnberg nach Seeshaupt „zu Besuch der Ebers auf ihrer schönen Besitzung“[50] (vgl. Station 3). Am Ende seines Resümees dieses Tages in Seeshaupt mit Gästen, gutem Essen und der „Vorzeigung von lithographischen Illustrationen zu Mozarts Opern von Ebers“, stellt Thomas Mann einen interessanten Vergleich an: „Ich schlief in dem schönen Arbeitszimmer mit Ostseeartigem Blick auf den See.“[51] Dieser Blick ‚stimmt’ ganz genau. Beim Blick durch das kleine Fenster im Giebel nach Norden sieht man zwar das Ostufer des Starnberger Sees, über die große Wasserfläche hinweg allerdings nicht das Westufer. Damit bietet sich in Seeshaupt ein ähnliches Bild wie in der Lübecker Bucht am Strand von Travemünde, wo sich im Osten der Priwall am Ufer entlang zieht, und sich die Ostsee ungehindert nach Norden öffnet.
Diese Erinnerung war Thomas Mann besonders wert, denn Travemünde war sein „Kindheitsparadies“, sein „Ferienparadies“ in den schönen Zeiten, da er „ein Kind und glücklich war“.[52] Auf dieses Glück spielt dann ein wenig der Eintrag beim Abschied ins Gästebuch an: „Der Wiedergekehrte, dankbar scheidend, nach einem in jeder Beziehung sonnigen Tage.“[53]
Zur Station 11 von 12 Stationen
[50] Thomas Mann, Tagebuch, München, 25. September 1921. In: ebd., S. 548.
[51] Ebd.
[52] Thomas Mann, Lübeck als geistige Lebensform (1926). In: ders.: Reden und Aufsätze 3. Frankfurt a.M. 1974 (Gesammelte Werke in dreizehn Bänden, Bd. XI), S. 376-398, hier S. 389.
[53] Zit. n. Heißerer: Wellen (wie Anm. 12), S. 183.
In diesem Jahr 1921 kommen Katia und Thomas Mann mehr als zehn Jahre nach ihrem letzten Besuch auch wieder einmal nach Seeshaupt. Am Sonntag, dem 25. September 1921, fährt das Ehepaar mit dem Schiff von Starnberg nach Seeshaupt „zu Besuch der Ebers auf ihrer schönen Besitzung“[50] (vgl. Station 3). Am Ende seines Resümees dieses Tages in Seeshaupt mit Gästen, gutem Essen und der „Vorzeigung von lithographischen Illustrationen zu Mozarts Opern von Ebers“, stellt Thomas Mann einen interessanten Vergleich an: „Ich schlief in dem schönen Arbeitszimmer mit Ostseeartigem Blick auf den See.“[51] Dieser Blick ‚stimmt’ ganz genau. Beim Blick durch das kleine Fenster im Giebel nach Norden sieht man zwar das Ostufer des Starnberger Sees, über die große Wasserfläche hinweg allerdings nicht das Westufer. Damit bietet sich in Seeshaupt ein ähnliches Bild wie in der Lübecker Bucht am Strand von Travemünde, wo sich im Osten der Priwall am Ufer entlang zieht, und sich die Ostsee ungehindert nach Norden öffnet.
Diese Erinnerung war Thomas Mann besonders wert, denn Travemünde war sein „Kindheitsparadies“, sein „Ferienparadies“ in den schönen Zeiten, da er „ein Kind und glücklich war“.[52] Auf dieses Glück spielt dann ein wenig der Eintrag beim Abschied ins Gästebuch an: „Der Wiedergekehrte, dankbar scheidend, nach einem in jeder Beziehung sonnigen Tage.“[53]
Zur Station 11 von 12 Stationen
[50] Thomas Mann, Tagebuch, München, 25. September 1921. In: ebd., S. 548.
[51] Ebd.
[52] Thomas Mann, Lübeck als geistige Lebensform (1926). In: ders.: Reden und Aufsätze 3. Frankfurt a.M. 1974 (Gesammelte Werke in dreizehn Bänden, Bd. XI), S. 376-398, hier S. 389.
[53] Zit. n. Heißerer: Wellen (wie Anm. 12), S. 183.