Feldafing: „Villino“ II (1919-1923)
Im Villino selbst stehen Thomas Mann im ersten Stock zwei „Zimmerchen sehr friedlich wohnlich“[24] zur Verfügung, ein Schlafraum und ein „Arbeitszimmerchen“ mit einem „hübschen kleinen braunpolierten Biedermeier-Schreibtisch“.[25] Diese beiden „Zimmerchen“ wird der Autor später als „Studio und Schlafkabinett“ bzw. als „Bettstatt im Mansardenwinkel“ der Figur des Lodovico Settembrini im Zauberberg zuweisen.[26]
In einem „kajütenartigen Speisezimmer“[27] wird mittags von einer Wirtschafterin aufgetischt. Zudem erwähnt Thomas Mann noch Richters „Schreibzimmer, das Morgensonne hat“[28], es befand sich, laut Bauplan, in der Bibliothek gleich hinter der Küche.[29]
Zum Haus gehörten weiter ein Garten mit „Gartenhütte“ bzw. „Gartenhäuschen“[30], wo ebenfalls gegessen oder Tee getrunken, gelesen oder geschlafen wurde, und ein „Wäldchen“[31] direkt vor der Tür. Weiter gab es unten am Seeufer eine „zum Haus gehörige Bootshütte“.[32] Unangenehm wirkte anfangs nur die Kälte; erst im Frühjahr 1920 bekam das Haus eine „Centralheizung“[33] und war auch im Winter bewohnbar. In den kalten Maitagen 1919 musste sich der kälteempfindliche Thomas Mann daher entweder tagsüber warme Sonnenplätze suchen oder sich abends, bei der Lektüre von Jean Pauls Roman Flegeljahre, „in Paletot und Plaid“[34] selbst wärmen.
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[24] Thomas Mann, Tagebuch, Feldafing, 17. Mai 1919. In: ders.: Tagebücher 1918-1921 (wie Anm. 9), S. 238f., hier S. 239.
[25] Thomas Mann, Tagebuch, Feldafing, 18. Mai 1919. In: ebd., S. 241-243, hier S. 242.
[26] Vgl. Thomas Mann: Der Zauberberg. Roman, hg. u. textkrit. durchges. v. Michael Neumann. Frankfurt a.M. 2002 (GKFA 5.1.), S. 612, vgl. den Abschnitt „Der Zauberberg in Feldafing“. In: Dirk Heißerer: Thomas Manns Zauberberg. Einstieg. Etappen, Ausblick. Würzburg 2018, S. 20.
[27] Thomas Mann, Tagebuch, Feldafing, 18. Mai 1919. In: ders.: Tagebücher 1918-1921 (wie Anm. 9), S. 239-241, hier S. 239.
[28] Thomas Mann, Tagebuch, Feldafing, 19. Mai 1919. In: ebd., S. 241.
[29] Vgl. Dirk Heißerer (Hg.): Thomas Manns „Villino“ in Feldafing am Starnberger See 1919-1923. Mit den Briefen Thomas Manns an Georg Martin Richter 1901-1942 und an Emma Bonn 1931-1935 sowie einem Brief von Golo Mann 1988. München 2001, S. 99.
[30] Thomas Mann, Tagebuch, Feldafing, 21. Mai 1920. In: ders.: Tagebücher 1918-1921 (wie Anm. 9), S. 435-437, hier S. 435f.
[31] Ebd.
[32] Thomas Mann, Tagebuch, Feldafing, 18. Mai 1919. In: ebd., S. 239-241, hier S. 240.
[33] Thomas Mann, Tagebuch, Feldafing, 2. April 1920. In: ebd., S. 411.
[34] Thomas Mann, Tagebuch, Feldafing, 18. Mai 1919. In: ebd., S. 239-241, hier S. 241.
Im Villino selbst stehen Thomas Mann im ersten Stock zwei „Zimmerchen sehr friedlich wohnlich“[24] zur Verfügung, ein Schlafraum und ein „Arbeitszimmerchen“ mit einem „hübschen kleinen braunpolierten Biedermeier-Schreibtisch“.[25] Diese beiden „Zimmerchen“ wird der Autor später als „Studio und Schlafkabinett“ bzw. als „Bettstatt im Mansardenwinkel“ der Figur des Lodovico Settembrini im Zauberberg zuweisen.[26]
In einem „kajütenartigen Speisezimmer“[27] wird mittags von einer Wirtschafterin aufgetischt. Zudem erwähnt Thomas Mann noch Richters „Schreibzimmer, das Morgensonne hat“[28], es befand sich, laut Bauplan, in der Bibliothek gleich hinter der Küche.[29]
Zum Haus gehörten weiter ein Garten mit „Gartenhütte“ bzw. „Gartenhäuschen“[30], wo ebenfalls gegessen oder Tee getrunken, gelesen oder geschlafen wurde, und ein „Wäldchen“[31] direkt vor der Tür. Weiter gab es unten am Seeufer eine „zum Haus gehörige Bootshütte“.[32] Unangenehm wirkte anfangs nur die Kälte; erst im Frühjahr 1920 bekam das Haus eine „Centralheizung“[33] und war auch im Winter bewohnbar. In den kalten Maitagen 1919 musste sich der kälteempfindliche Thomas Mann daher entweder tagsüber warme Sonnenplätze suchen oder sich abends, bei der Lektüre von Jean Pauls Roman Flegeljahre, „in Paletot und Plaid“[34] selbst wärmen.
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[24] Thomas Mann, Tagebuch, Feldafing, 17. Mai 1919. In: ders.: Tagebücher 1918-1921 (wie Anm. 9), S. 238f., hier S. 239.
[25] Thomas Mann, Tagebuch, Feldafing, 18. Mai 1919. In: ebd., S. 241-243, hier S. 242.
[26] Vgl. Thomas Mann: Der Zauberberg. Roman, hg. u. textkrit. durchges. v. Michael Neumann. Frankfurt a.M. 2002 (GKFA 5.1.), S. 612, vgl. den Abschnitt „Der Zauberberg in Feldafing“. In: Dirk Heißerer: Thomas Manns Zauberberg. Einstieg. Etappen, Ausblick. Würzburg 2018, S. 20.
[27] Thomas Mann, Tagebuch, Feldafing, 18. Mai 1919. In: ders.: Tagebücher 1918-1921 (wie Anm. 9), S. 239-241, hier S. 239.
[28] Thomas Mann, Tagebuch, Feldafing, 19. Mai 1919. In: ebd., S. 241.
[29] Vgl. Dirk Heißerer (Hg.): Thomas Manns „Villino“ in Feldafing am Starnberger See 1919-1923. Mit den Briefen Thomas Manns an Georg Martin Richter 1901-1942 und an Emma Bonn 1931-1935 sowie einem Brief von Golo Mann 1988. München 2001, S. 99.
[30] Thomas Mann, Tagebuch, Feldafing, 21. Mai 1920. In: ders.: Tagebücher 1918-1921 (wie Anm. 9), S. 435-437, hier S. 435f.
[31] Ebd.
[32] Thomas Mann, Tagebuch, Feldafing, 18. Mai 1919. In: ebd., S. 239-241, hier S. 240.
[33] Thomas Mann, Tagebuch, Feldafing, 2. April 1920. In: ebd., S. 411.
[34] Thomas Mann, Tagebuch, Feldafing, 18. Mai 1919. In: ebd., S. 239-241, hier S. 241.