München, Arabellastraße 5: Arabella-Haus
Freddies Song „Don’t Try Suicide“ entsteht in München. Es hat mit dem Arabella-Haus zu tun: Das merkwürdige Gebäude in Bogenhausen ist 75 Meter hoch, 150 Meter lang und nur 19 Meter breit. Dieser Beton-Klotz mit seinen 23 Stockwerken entsteht Ende der Sechzigerjahre. Die Nutzung verändert sich seither: Wohnungen, Büroräume, Ärztepraxen, eine Privatklinik, ein Hotel, zeitweise das größte Münchens mit über 450 Zimmern. Heute befindet sich das Sheraton München Arabellapark Hotel darin. Neue Lokale versuchen die große Tradition weiterzutragen, so lautet der Slogan der Bar 5 samt Disco-Kugel-Assoziation: „Munich meets the world“.
Die aktuelle Webseite des Hotels vermittelt mit Fotos vor allem auch einen Eindruck von der spektakulären Aussicht. Zuoberst befindet sich der Wellnessbereich, der höchstgelegene der Stadt München. Der Blick ist atemraubend. Da oben, aber auch in den Zimmern darunter sollte man schwindelfrei sein. Bei Föhn sieht man die Alpen: Ein wolkenloser Himmel, die strahlende Sonne, gleißendes Licht und die felsige Naturgewalt in der Ferne evozieren Euphorie. Hier herrscht Freiheit, in jeder Hinsicht, denn gleichzeitig dient diese letzte Etage auch als Plattform für Selbstmörder. Diese Diskrepanz, eine Wohlfühl-Anlage mit Sauna, Solarium, Swimmingpool, Fitnessräumen und Fernsicht und gleichzeitig die Basis für verzweifelte Menschen zum Absprung in den Tod, dieses Nebeneinander von Heiterkeit und Glück sowie Depression und Suizid symbolisiert auch Freddies Song: der aufgeräumte und lustige Singsang da, das Tabu-Thema dort, vereint in einem Lied.
Diese seltsame Atmosphäre von himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt wird verstärkt durch den Unten-Oben-Kontrast. Die 23 Stockwerke können als Last empfunden werden von denjenigen, die sich in den Kellerräumen befinden, in denen 24 Stunden lang Tag und Nacht nur Kunstlicht herrscht. Dort im Boden eingegraben ist der Ort für Kreativität; dort, in diesem Bunker der Musik, in den Musicland Studios im Untergrund entstehen Freddies Münchner Songs. Kein Wunder, dass diese einmalige Mischung aus Himmel und Hölle das Schöpferische bei Queen fördert. Die ungewöhnliche Konzeption, das außerordentliche Ambiente wirkt sich auf die Lyrics und Sounds von Freddie aus. Giorgio Moroder sagt:
Es war erst ein sehr kleines Studio, dann habe ich Räume dazu gemietet. Ich kannte viele Studios in ganz Europa, und fast alle waren ungemütlich, viereckig. Ich wollte ein Studio, in dem die Musiker sich wohl fühlen. Es gab eine Couch, einen Tisch, wo man essen konnte. Und weil oben ein Hotel war, konnten die Musiker mit dem Fahrstuhl nach Hause fahren. Freddie Mercury hat es am meisten geliebt. Er hatte seinen Freund in München, tagsüber hat er aufgenommen, nachts sind sie durch die Discos gezogen.
Wolfgang Simon (Kameramann): Nah dran an Freddie
Zur Station 14 von 14 Stationen
Freddies Song „Don’t Try Suicide“ entsteht in München. Es hat mit dem Arabella-Haus zu tun: Das merkwürdige Gebäude in Bogenhausen ist 75 Meter hoch, 150 Meter lang und nur 19 Meter breit. Dieser Beton-Klotz mit seinen 23 Stockwerken entsteht Ende der Sechzigerjahre. Die Nutzung verändert sich seither: Wohnungen, Büroräume, Ärztepraxen, eine Privatklinik, ein Hotel, zeitweise das größte Münchens mit über 450 Zimmern. Heute befindet sich das Sheraton München Arabellapark Hotel darin. Neue Lokale versuchen die große Tradition weiterzutragen, so lautet der Slogan der Bar 5 samt Disco-Kugel-Assoziation: „Munich meets the world“.
Die aktuelle Webseite des Hotels vermittelt mit Fotos vor allem auch einen Eindruck von der spektakulären Aussicht. Zuoberst befindet sich der Wellnessbereich, der höchstgelegene der Stadt München. Der Blick ist atemraubend. Da oben, aber auch in den Zimmern darunter sollte man schwindelfrei sein. Bei Föhn sieht man die Alpen: Ein wolkenloser Himmel, die strahlende Sonne, gleißendes Licht und die felsige Naturgewalt in der Ferne evozieren Euphorie. Hier herrscht Freiheit, in jeder Hinsicht, denn gleichzeitig dient diese letzte Etage auch als Plattform für Selbstmörder. Diese Diskrepanz, eine Wohlfühl-Anlage mit Sauna, Solarium, Swimmingpool, Fitnessräumen und Fernsicht und gleichzeitig die Basis für verzweifelte Menschen zum Absprung in den Tod, dieses Nebeneinander von Heiterkeit und Glück sowie Depression und Suizid symbolisiert auch Freddies Song: der aufgeräumte und lustige Singsang da, das Tabu-Thema dort, vereint in einem Lied.
Diese seltsame Atmosphäre von himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt wird verstärkt durch den Unten-Oben-Kontrast. Die 23 Stockwerke können als Last empfunden werden von denjenigen, die sich in den Kellerräumen befinden, in denen 24 Stunden lang Tag und Nacht nur Kunstlicht herrscht. Dort im Boden eingegraben ist der Ort für Kreativität; dort, in diesem Bunker der Musik, in den Musicland Studios im Untergrund entstehen Freddies Münchner Songs. Kein Wunder, dass diese einmalige Mischung aus Himmel und Hölle das Schöpferische bei Queen fördert. Die ungewöhnliche Konzeption, das außerordentliche Ambiente wirkt sich auf die Lyrics und Sounds von Freddie aus. Giorgio Moroder sagt:
Es war erst ein sehr kleines Studio, dann habe ich Räume dazu gemietet. Ich kannte viele Studios in ganz Europa, und fast alle waren ungemütlich, viereckig. Ich wollte ein Studio, in dem die Musiker sich wohl fühlen. Es gab eine Couch, einen Tisch, wo man essen konnte. Und weil oben ein Hotel war, konnten die Musiker mit dem Fahrstuhl nach Hause fahren. Freddie Mercury hat es am meisten geliebt. Er hatte seinen Freund in München, tagsüber hat er aufgenommen, nachts sind sie durch die Discos gezogen.
Wolfgang Simon (Kameramann): Nah dran an Freddie
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