https://www.literaturportal-bayern.de/images/lpbplaces/2021/klein/0_Freddies_Soloalbum_Mr_Bad_Guy_164.jpg
Freddies Soloalbum "Mr. Bad Guy" (c) Nicola Bardola

München, Isartor 48: Caesar’s Club

https://www.literaturportal-bayern.de/images/lpbplaces/2021/klein/04_Im_Tal_48_500.jpg
(c) Nicola Bardola

Miss Piggy verbringt viel Zeit mit Peter Freestone. Für Freddie ist Piggy eine „textile bitch“, weil er kein Leder trägt. Das gilt auch für Freestone. Miss Piggy trifft Freddie und Freestone zum ersten Mal 1980 in der Sauna Caesar’s Club am Isartor: „Da war plötzlich dieser Typ vor mir mit sehr behaartem Oberkörper. Er trug nur ein Handtuch um die Hüften. Wir kamen ins Gespräch, ich fand ihn echt nett, hab’ mich nur gewundert, dass er Englisch spricht. Erst sein Assistent hat mich darauf hingewiesen, mit wem ich da gerade rede. Wir sind später noch oft hierher. Freddie hat nie gesagt, wir gehen in die Sauna. Er sagte immer: ‚Let’s go to the 48‘. Da hat er sehr viel Zeit verbracht.“

München hat die erste Schwulensauna Deutschlands, die Türkensauna: Hans Pleschinskis Ich-Erzähler im Roman Bildnis eins Unsichtbaren lernt dort den „Unsichtbaren“ namens Volker kennen. Bemerkenswert sind die entspannenden Lückenfüller zwischen Seminaren und Vorlesungen: Rasch geht es vom Germanistischen Institut an der Schellingstraße in die Türkensauna an der Türkenstraße 70. Auch Freddie besucht sie oft. Ganz in der Nähe befinden sich die ARRI-Studios, in denen Queen im Juni 1984 das Video „It’s A Hard Life“ aufnehmen. Gegründet wird das Bavariabad an derselben Stelle bereits 1880 von Heinrich Dall’Armi und wird später in Türkenbad umbenannt. Der Inhaber seit den frühen Siebzigerjahren Manfred Krischer schließt die Türkensauna 1988: Die Auflagen der Stadt während der Aids-Krise belasten ihn zu sehr. In jener Zeit schließt auch die 24-Stunden-Schwulensauna am Isartor.

 


Zur Station 5 von 14 Stationen


 

Verfasst von: Nicola Bardola