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Rosenheimer Saline ("Die Chronik vom Rosenheim" von Otto Titan Hefner, Holzschnitt 1860, Bayerische Staatsbibliothek)

Rosenheim

Im Jahr 15 vor Christus gründen römische Truppen die Provinzen Noricum und Rätien, deren Grenze der Inn darstellt. In der Folge wird unweit der heutigen Stadt Rosenheim eine Militärstation errichtet, die nach der Brücke über den Inn „Pons Aeni“ genannt wird. Hier kreuzen sich zwei der damals wichtigsten Handelsstraßen: die Nord-Süd-Route von Castra Regina, dem späteren Regensburg, nach Italien, und die Ost-West-Route zwischen dem heutigen Salzburg und dem heutigen Augsburg. 1234 findet erstmals die Burg Rosenheim Erwähnung, zwei Jahre später auch der zugehörige Ort. Schon hundert Jahre später erhält Rosenheim das Marktrecht, auf das Stadtrecht muss es allerdings bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts warten. Um 1380 wird in oder bei Rosenheim der spätere Benediktiner-Schriftsteller und Klosterreformator Petrus von Rosenheim geboren, der auch als Petrus von Melk bekannt ist.

Über die Bedeutung des Namens der Stadt kursieren mehrere Theorien, die von edlen Rössern bis hin zu schönen Mädchen reicht. Im Mittelalter etabliert sich der Markt schnell und dauerhaft als bedeutendes Handelszentrum – von einem der wichtigsten Güter dieser Zeit erzählt der Name der Straße „Am Salzstadel“, in der heute die Stadtbibliothek Rosenheim zuhause ist. 1996 bezieht sie das sanierte Gebäude einer ehemaligen Mälzerei – womit auch an die große Bier-Tradition der Stadt erinnert wäre. Ebenfalls ein historisches Areal besetzt das Anfang der 1980er Jahre eingeweihte Kultur- und Kongresszentrum: An dieser Stelle befand sich die Saline, in der von 1810 bis 1958 Salz gewonnen wurde.

Die Verbindung zwischen Literatur und Landschaft bildet auch die Grundlage sowohl der „Regiothek“ als auch der Veranstaltungsreihe „Oberbayerische Literat(o)uren“ der Stadtbibliothek Rosenheim. In deren Rahmen wird in unregelmäßigen Abständen der nach der Stadt benannte Rosenheimer Literaturpreis verliehen. Zu den bisherigen PreisträgerInnen gehören Laura Doermer, Alois Prinz und Ruth Rehmann, die alle die Region zum Ort ihres Schaffens auserkoren haben. Als berühmte literarische Einwohner sind Uwe Dick und Armin Kratzert zu nennen.

Sekundärliteratur:

Pilz, Michael (2014): Rosenheim: ein Stadtlesebuch. Literarische Texte aus fünf Jahrhunderten. Stadtarchiv Rosenheim.


Externe Links:

Homepage der Stadt Rosenheim

Stadtgeschichte-Portal des Rosenheimer Stadtarchivs

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