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Leeberg – Klosterschatz der Tegernseer Mönche

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Foto: Peter Czoik (TELITO)

Vom Leeberghof bewegt man sich nach Westen Richtung Leeberg-Höhenweg. Nach 140 m biegt man rechts ab und erreicht den Asamweg. Am Stieler-Denkmal vorbei gelangt man zum Großen Paraplui am Leeberg. Der Holzpavillon bietet eine wunderbare Aussicht auf den Tegernsee und erinnert mit einem Gedenkstein an das „Dreikönigstreffen“ vom 8. Oktober 1822 (König Max I. Joseph von Bayern, Franz I. Kaiser von Österreich, Alexander I. Kaiser von Russland).

Ort

Auf dem Leeberg oberhalb der Schwaighofstraße steht das Haus des bayerischen Schriftstellers Ludwig Ganghofer (1855-1920), die „Villa Maria“. Was nur wenige wissen: Dem ersten Teil des Namens Leeberg, also „Lee“, liegt das althochdeutsche „lêo“ für Hügel oder Grabhügel zugrunde. Unter einem solchen Hügel sollen der Sage nach die Mönche vom Tegernsee in Kriegszeiten ihre Klosterschätze verborgen haben. Ein Schatzhüter soll am Eingang zur Höhle, wo die Reichtümer liegen, noch heute Wache halten.

Sageninhalt

Einstmals verband ein unterirdischer Gang den Leeberg mit dem Kloster Tegernsee. Der Gang diente als Verbindungstrakt für die Schätze des Klosters, die in Kriegszeiten in geheimen Höhlen des Leebergs versteckt wurden. Als einmal das Schloss zur Schatzkammer kaputtging, holte man einen Schlosser, der das Schloss richten sollte. Um den Ort weiterhin geheim zu halten, wurden diesem die Augen verbunden. Man führte ihn im Klosterhof stundenlang herum, über Stiegen und durch enge, kühle Gänge, bis er nicht mehr wusste, aus welcher Richtung er kam und wohin er gehen sollte. Als er seine Arbeit zur Zufriedenheit der Mönche verrichtet hatte, kamen ihnen jedoch Bedenken, dass der Schlosser sich doch vielleicht den Weg gemerkt haben könnte, und sie beschlossen, ihn nicht mehr lebend aus dem Berg gehen zu lassen. Seither soll er wie gebannt am Eingang zur Höhle des Klosterschatzes stehen und diesen bewachen.

Die Sage geht aber noch weiter: Zwei Holzknechte kamen eines Abends nach getaner Arbeit auf dem Leeberg den steilen Bergwald herunter und trafen auf den greisen, alten Mann, der mit Hellebarde bewaffnet und im altertümlichen Gewand stumm vor einem Eisentor, das in den Berg hineinführte, vor ihnen stand. Sie erschraken dabei so sehr, als sie ihn sahen, dass sie sich die Stelle nicht merken konnten, und liefen davon. Seitdem wurden die Stelle des geheimen Schatzwächters und er selbst nicht mehr gesehen und bleiben bis heute verschollen.

 

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Verfasst von: TELITO / Dr. Peter Czoik

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