Lieberhof – Der tapfere Bub vom Lieberhof
Vom Westerhof läuft man nach rechts in die Olaf-Gulbransson-Straße. Nach 350 m biegt man wieder rechts ab in die Neureuthstraße. Wenige Schritte weiter steht der Lieberhof.
Ort:
Der Lieberhof diente einst als landwirtschaftliche Einrichtung für die Mönche von Tegernsee. Nach Schließung des Klosters im Zuge der Säkularisation 1803 blieb er ein Bauernhof, bis im Jahr 1918 durch die Landgemeinde Tegernsee ein Gasthaus sich daraus entwickelte. Heute ist der Lieberhof ein Bergbauernhof mit Übernachtungsmöglichkeit. Die sieben urigen Kammern sind mit antiken Bauernmöbeln eingerichtet und denkmalgeschützt – „ein Beispiel stilechter Tegernseer Bauernhaus-Bauweise“ (Sepp Mohr). 2019 werden die Geschicke des Anwesens vom benachbarten Leeberghof (Station 7) gelenkt. Um den Lieberhof kreisen gleich zwei Sagen: die vom Waizenhund und die vom tapferen Bub vom Lieberhof. Letztere wird hier vorgestellt.
Sageninhalt:
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) im Jahre 1632 marschierten schwedische Truppen unter Gustav Adolf in München ein und durchschwärmten das bayerische Oberland. Am 21. Mai kamen sie auch an den Tegernsee.
Die meisten Einwohner des Ortes hatten Haus und Hof verlassen, nicht so der Bauer vom Lieberhof, der mit seiner Frau und seinen Kindern daheim ausharrte. Eines Nachts drangen zwei marodierende Soldaten in das Haus des Bauern ein und verlangten Geld und Schmuck. Sie ließen dabei keinen Winkel unberührt, ja schlugen alles nieder, was ihnen in die Hände kam, und wollten den Bauern und seine Familie foltern. Den Bauern zerrten sie vors Haus und banden ihn unter Stockschlägen und Fußtritten an den Brunnenstock, um an ihm berüchtigte Foltermethoden wie den „Schwedentrunk“ zu vollziehen: Dabei wird dem Gemarterten Jauche oder flüssiger Unrat gewaltsam eingeflößt und sein Körper anschließend zwischen zwei Brettern gepresst.
Bevor es allerdings dazu kommen kann, geht vom Dach des Bauernhofes eine schwere Steinplatte herunter, die dem gefährlicheren der beiden Schwedensoldaten den Kopf zertrümmert. Daraufhin ergreift der andere schlagartig die Flucht, zumal er denkt, in einen Hinterhalt geraten zu sein. In Wirklichkeit aber hat der ältere Bub des Bauern, der Anderl, sich in der Zwischenzeit unbemerkt auf die Altane geschlichen und die Steinplatte, die noch vom Dachdecken übrig geblieben ist, beim Anblick der beginnenden Folterung mit dem Mut der Verzweiflung heruntergeworfen!
Auf diese Weise bewahrte der tapfere Bub vom Lieberhof seinen Vater und sich selbst vor dem Tod, seine Mutter und die jüngeren Geschwister noch vor Üblerem.
Vom Westerhof läuft man nach rechts in die Olaf-Gulbransson-Straße. Nach 350 m biegt man wieder rechts ab in die Neureuthstraße. Wenige Schritte weiter steht der Lieberhof.
Ort:
Der Lieberhof diente einst als landwirtschaftliche Einrichtung für die Mönche von Tegernsee. Nach Schließung des Klosters im Zuge der Säkularisation 1803 blieb er ein Bauernhof, bis im Jahr 1918 durch die Landgemeinde Tegernsee ein Gasthaus sich daraus entwickelte. Heute ist der Lieberhof ein Bergbauernhof mit Übernachtungsmöglichkeit. Die sieben urigen Kammern sind mit antiken Bauernmöbeln eingerichtet und denkmalgeschützt – „ein Beispiel stilechter Tegernseer Bauernhaus-Bauweise“ (Sepp Mohr). 2019 werden die Geschicke des Anwesens vom benachbarten Leeberghof (Station 7) gelenkt. Um den Lieberhof kreisen gleich zwei Sagen: die vom Waizenhund und die vom tapferen Bub vom Lieberhof. Letztere wird hier vorgestellt.
Sageninhalt:
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) im Jahre 1632 marschierten schwedische Truppen unter Gustav Adolf in München ein und durchschwärmten das bayerische Oberland. Am 21. Mai kamen sie auch an den Tegernsee.
Die meisten Einwohner des Ortes hatten Haus und Hof verlassen, nicht so der Bauer vom Lieberhof, der mit seiner Frau und seinen Kindern daheim ausharrte. Eines Nachts drangen zwei marodierende Soldaten in das Haus des Bauern ein und verlangten Geld und Schmuck. Sie ließen dabei keinen Winkel unberührt, ja schlugen alles nieder, was ihnen in die Hände kam, und wollten den Bauern und seine Familie foltern. Den Bauern zerrten sie vors Haus und banden ihn unter Stockschlägen und Fußtritten an den Brunnenstock, um an ihm berüchtigte Foltermethoden wie den „Schwedentrunk“ zu vollziehen: Dabei wird dem Gemarterten Jauche oder flüssiger Unrat gewaltsam eingeflößt und sein Körper anschließend zwischen zwei Brettern gepresst.
Bevor es allerdings dazu kommen kann, geht vom Dach des Bauernhofes eine schwere Steinplatte herunter, die dem gefährlicheren der beiden Schwedensoldaten den Kopf zertrümmert. Daraufhin ergreift der andere schlagartig die Flucht, zumal er denkt, in einen Hinterhalt geraten zu sein. In Wirklichkeit aber hat der ältere Bub des Bauern, der Anderl, sich in der Zwischenzeit unbemerkt auf die Altane geschlichen und die Steinplatte, die noch vom Dachdecken übrig geblieben ist, beim Anblick der beginnenden Folterung mit dem Mut der Verzweiflung heruntergeworfen!
Auf diese Weise bewahrte der tapfere Bub vom Lieberhof seinen Vater und sich selbst vor dem Tod, seine Mutter und die jüngeren Geschwister noch vor Üblerem.