Ehem. Klosterrichterhaus
Das Anwesen auf der Ostseite der ehemaligen Klosteranlage, ein Gebäude im Baustil des 18. Jahrhunderts, hat eine lange Geschichte. Tatsächlich ist es bereits 1445 als Haus am „Weiher“ nachweisbar. Ursprünglich gehörte es zu den Wirtschaftsgebäuden des Klosters und Gastknechte kamen darin unter. 1575 erhielt Michael Widmann die Erlaubnis, ein zweistöckiges Haus aufzusetzen, unter der Bedingung, dass Stube bzw. Kammer Besuchern zur Verfügung gestellt werden. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde das Haus dann als Amtmann- und Richterhaus benötigt und auf den heutigen Stand umgebaut und erweitert.
Klosterrichter- und Amtsbotenhaus
1321 hatte das Kloster Tegernsee von König Ludwig dem Bayern die Jurisdiktion, das Recht und die Pflicht zur Rechtspflege über alle Untertanen südlich der Brücke Gmund im ganzen Tegernseer Winkel erhalten. Von 1427 bis zur Klosteraufhebung 1803 ist eine große Anzahl von Hofrichtern, Gerichtsadvokaten und Gerichtsverwaltern bekannt. Ob die Richter selbst in diesem Haus wohnten oder nur die Gerichtsamtsmänner mit ihren Familien und die Gerichtsdiener, ist nicht sicher nachweisbar.
Nach der Säkularisation 1803 diente das Anwesen dem Landgericht Tegernsee von 1818 bis 1837 als Unterkunft. 1839 kaufte es der Münchner Michael Aigner, ein gebürtiger Warngauer und geschäftstüchtiger Unternehmer. Die Aigners waren Amtsboten zwischen Tegernsee und München, unterhielten einen Stellwagenbetrieb zur Landeshauptstadt und entwickelten die ausgedehnteste Spedition um den Tegernsee. Bis 1930 lebten fünf Generationen der Aigners auf dem Anwesen. Dann ersteigerte es die Gemeinde Tegernsee und verkaufte es 1939 an den Baugeschäftsinhaber Peter Rixner. Die Rixners können ihren Stammbaum bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Trotz baulich notwendiger Veränderungen hat der heutige traditionsbewusste Besitzer, Baumeister Peter Rixner, nicht nur die Form des Gebäudes erhalten, sondern zur Erinnerung an die Geschichte des Hauses auch deren Vergangenheit ins Blickfeld gerückt. Eine entsprechende Inschrift an der Hauswand lautet:
Foto: Ingvild Richardsen (TELITO)
Fresko mit Klosterrichter und Klosterwappen
Ins Auge des Spaziergängers sticht das wunderschöne Fresko, wenn man vor dem Anwesen linker Hand steht. Das Fresko ruft die Geschichte des Hauses als ehemaliges Klosterrichterhaus in Erinnerung. Es zeigt einen Klosterrichter und präsentiert in diesem Zusammenhang auch das seit dem 15. Jahrhundert mit ihm und dem früheren Kloster Tegernsee verbundene Klosterwappen: In einem geviertelten Schild erblickt man die beiden ineinander verschlungenen grünen Seerosenblätter auf weißem Grund über wogenden Wellen sowie drei goldene Kronen auf blauem Grund.
Peter Rixner erzählt noch heute, wie er als achtjähriger Junge 1956 zugeschaut habe, als ein ortsansässiger Tegernseer Maler auf den Auftrag seines Vaters hin dieses Fresko mit den Insignien des Gerichts und dem Klosterrichter an die Wand malte.
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Das Anwesen auf der Ostseite der ehemaligen Klosteranlage, ein Gebäude im Baustil des 18. Jahrhunderts, hat eine lange Geschichte. Tatsächlich ist es bereits 1445 als Haus am „Weiher“ nachweisbar. Ursprünglich gehörte es zu den Wirtschaftsgebäuden des Klosters und Gastknechte kamen darin unter. 1575 erhielt Michael Widmann die Erlaubnis, ein zweistöckiges Haus aufzusetzen, unter der Bedingung, dass Stube bzw. Kammer Besuchern zur Verfügung gestellt werden. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde das Haus dann als Amtmann- und Richterhaus benötigt und auf den heutigen Stand umgebaut und erweitert.
Klosterrichter- und Amtsbotenhaus
1321 hatte das Kloster Tegernsee von König Ludwig dem Bayern die Jurisdiktion, das Recht und die Pflicht zur Rechtspflege über alle Untertanen südlich der Brücke Gmund im ganzen Tegernseer Winkel erhalten. Von 1427 bis zur Klosteraufhebung 1803 ist eine große Anzahl von Hofrichtern, Gerichtsadvokaten und Gerichtsverwaltern bekannt. Ob die Richter selbst in diesem Haus wohnten oder nur die Gerichtsamtsmänner mit ihren Familien und die Gerichtsdiener, ist nicht sicher nachweisbar.
Nach der Säkularisation 1803 diente das Anwesen dem Landgericht Tegernsee von 1818 bis 1837 als Unterkunft. 1839 kaufte es der Münchner Michael Aigner, ein gebürtiger Warngauer und geschäftstüchtiger Unternehmer. Die Aigners waren Amtsboten zwischen Tegernsee und München, unterhielten einen Stellwagenbetrieb zur Landeshauptstadt und entwickelten die ausgedehnteste Spedition um den Tegernsee. Bis 1930 lebten fünf Generationen der Aigners auf dem Anwesen. Dann ersteigerte es die Gemeinde Tegernsee und verkaufte es 1939 an den Baugeschäftsinhaber Peter Rixner. Die Rixners können ihren Stammbaum bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Trotz baulich notwendiger Veränderungen hat der heutige traditionsbewusste Besitzer, Baumeister Peter Rixner, nicht nur die Form des Gebäudes erhalten, sondern zur Erinnerung an die Geschichte des Hauses auch deren Vergangenheit ins Blickfeld gerückt. Eine entsprechende Inschrift an der Hauswand lautet:
Foto: Ingvild Richardsen (TELITO)
Fresko mit Klosterrichter und Klosterwappen
Ins Auge des Spaziergängers sticht das wunderschöne Fresko, wenn man vor dem Anwesen linker Hand steht. Das Fresko ruft die Geschichte des Hauses als ehemaliges Klosterrichterhaus in Erinnerung. Es zeigt einen Klosterrichter und präsentiert in diesem Zusammenhang auch das seit dem 15. Jahrhundert mit ihm und dem früheren Kloster Tegernsee verbundene Klosterwappen: In einem geviertelten Schild erblickt man die beiden ineinander verschlungenen grünen Seerosenblätter auf weißem Grund über wogenden Wellen sowie drei goldene Kronen auf blauem Grund.
Peter Rixner erzählt noch heute, wie er als achtjähriger Junge 1956 zugeschaut habe, als ein ortsansässiger Tegernseer Maler auf den Auftrag seines Vaters hin dieses Fresko mit den Insignien des Gerichts und dem Klosterrichter an die Wand malte.
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