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Franziska zu Reventlow 1905 © Münchner Stadtmuseum, Fotomuseum

Leopoldstr. 41: Café Noris

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Gedenktafel für Franziska zu Reventlow. Foto: Adelheid Schmidt-Thomé

Das Café Noris ist ein weiteres Stammlokal von Franziska zu Reventlow. Die Leopoldstraße 41 ist zugleich ihre letzte Münchner Adresse ab Dezember 1909. Aus Verzweiflung über ihre ausweglose finanzielle Situation möchte Reventlow München verlassen. Im Herbst reist sie mit einer ungewissen Zukunftsperspektive nach Berlin: Eine Arbeit als Kassendame bei der Bayerischen Kunstgewerbeausstellung in Paris steht in Aussicht. Gleichzeitig erwägt der gerade nach München berufene Nationalökonom Edgar Jaffé, sie als Privatsekretärin zu engagieren. In letzter Minute kommt eine Zusage aus Paris, dort kommt sie am 16. Oktober an. Im November reist sie weiter nach Ascona, um eine von Erich Mühsam eingefädelte Ehe anzugehen.

Im Mai 1911 heiratet Franziska zu Reventlow den Baron Alexander von Rechenberg-Linten, wird russische Staatsbürgerin und bleibt im Tessin. Sie arbeitet jetzt als Schriftstellerin, vollendet mehrere Werke. 1913 tritt mit dem Tod des Schwiegervaters der Erbfall ein. Es handelt sich allerdings um Aktien statt um Geld und bevor diese verkauft werden können, geht die beauftragte Credito Ticinese mit zwei anderen Banken pleite. „Es scheint kein Segen an dem Geld gehangen zu haben“, teilt sie Mühsam melancholisch mit, „fand aber zugleich, daß die ganze Geschichte ihr nur zu ähnlich sehe.“ (Namen S. 154) Der Scheingemahl stirbt 1915. Franziska zu Reventlow muss 1918 nach einem Fahrradunfall am Darm notoperiert werden und stirbt am 26. Juli. Beerdigt wird sie in Muralto, heute ruht sie in Locarno, zusammen mit ihrem Sohn Rolf.

Rolf und Franziska zu Reventlow 1913 © Archiv Monacensia, Signatur P/a 1254

 


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Verfasst von: Monacensia im Hildebrandhaus / Adelheid Schmidt-Thomé