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Radierung von Johann Lindner. Aus: Nord und Süd, 1903 (Bayerische Staatsbibliothek München/Porträtsammlung)

Fürth, Blumenstraße 28: Wassermanns Kindheitshaus

Bereits im Mai 1873, nur zwei Monate nach der Geburt des Sohnes Jakob und wohl aus ebendiesem Grund, ziehen die Wassermanns in das Haus in der nicht weit entfernten Blumenstraße 8 (heute Nummer 28). Im Erdgeschoß des Gebäudes befindet sich eine Gastwirtschaft – genau wie in dem Haus, in dem Engelhart Ratgeber seine Kindheit verbringt. In dem nach seinem Protagonisten benannten Roman heißt es darüber:

Jede Nacht drang der Zecher Lärm herauf, nicht selten kam es zu einer Schlägerei, und ein Gestochener brüllte die schlafenden Bewohner wach. Schlimmer war für Engelhart das allwöchentliche Schweineschlachten. Das Todesgeschrei schnitt ihm furchtbar in die Brust, seine Phantasie war damit belastet, sein Denken wurde verdunkelt, und wenn das Tier unter dem letzten Messerstich ersterbend wimmerte, schlich Engelhart totenbleich in die Kleiderkammer, riss eine Schranktür auf und steckte den Kopf zwischen die hängenden Gewänder. Es war ein Glück, dass seine Eltern, kurz nachdem er fünf Jahre alt geworden war, in die nahegelegene Theatergasse verzogen.

 


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Verfasst von: Bayerische Staatsbibliothek

Sekundärliteratur:

 Was wird eigentlich aus dem Wirtshaus „Gaulstall“? (nordbayern.de)


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