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In der Drachenschlucht

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© Gemeinde Roßhaupten

Irgendwo hier in der Tiefentalschlucht, wo der Bach in den wilden Lech mündete, soll der Sage nach der Drache gehaust haben. Vielleicht waren es hier herumliegende Pferdeschädel, die Speisereste des hungrigen Drachen, die zur lateinischen Bezeichnung „caput equi“ (= Haupt des Pferdes) für unser Dorf führten. Der Sage nach haben an solch einem Platz, wo Wasser, Schluchten und dichte Wälder waren, die Drachen bevorzugt ihre Höhlen bezogen und Bauern und Tiere der Umgebung immer wieder in Angst und Schrecken versetzt. Und irgendwo hier soll der Legende nach der hl. Magnus den Drachen besiegt haben. So heißt es in der Magnus-Legende:

Magnus steckte geweihtes Brot in seinen Ranzen und nahm Pech und Harz in die Hand und auch den Krummstab des heiligen Gallus, hängte sich das Kreuz um den Hals [...]. Kaum hatte der Drache ihn erblickt, da richtete er sich sogleich auf und stürzte sich auf ihn. Jener aber schleuderte ihm das Pech und das Harz, das er in der Hand hielt, in den Rachen und sprach: „Hilf mir, Herr, mein Gott!“ Kaum hatte er dies ausgesprochen, da begann der Drache unverzüglich zu brennen, zerbarst und verendete.

Wir befinden uns also hier an dem Platz, wo der hl. Magnus mit dem Drachen symbolisch das Heidentum erledigt und somit unsere Region im 8. Jahrhundert christianisiert haben soll.

 


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