Sulzbach-Rosenberg, Parkdeck
Walter Höllerer sagte von sich: „Ich habe meine Kindheit zwischen dem Annaberg und der Maxhütte verbracht.“ Zu dieser Zeit sind die Grube Fromm (bei Großenfalz) und die Grube Karoline (Nähe jüdischer Friedhof, unterhalb des Ortsteils Feuerhof) noch in Betrieb. Es existiert eine Seilbahn zur Beförderung des abgebauten Erzes von der Grube Karoline nach Rosenberg über den Fuß des Annabergs und die Rosenberger Straße. Die Seilbahnen laufen also streckenweise über bewohntes Gebiet, daher muss ein besonderer Gitterschutz angebracht werden. 1974 wird der Anna-Schacht geschlossen.
Der Eindruck des nächtlichen Hüttenfeuers aus der Kindheit schlägt sich in dem Gedicht Öfen und Harmonie wider (wobei Feuer- und Maschinen-Thematik womöglich auch späterere Kriegserlebnisse meint):
Öfen und Harmonie
Der Vogel schiebt den Schnabel durch Gardinen.
Der Vogel fährt empor als kleiner Rauch.
Der Vogel hält Balance in den Wellen.
Der Vogel dreht kopfunterwärts den Kopf.
Der Vogel hat nicht Wimpern und nicht Schuppen.
Der Vogel blinkt in Öfen der Chemie.
Der Vogel kam, ein Schatten der Maschine,
Quer übern Ozean. Er brannte rot.
Der Vogel brennt, wie kann ein Vogel brennen?
Sitzt lichterloh in einem kleinen Kreis.
Für seinen Fleiß illuminiert,
Zur Harmonie der Töne konvertiert,
Die grelle Hitze fragt ihm ins Gesicht,
Der Vogel, angetan von seiner Sonne,
Für eine Viertelstunde: bläst Fagott.
Auf den Annaberg unternimmt Walter Höllerer viele Spaziergänge mit der Großmutter, die sich nach dem frühen Tod der Mutter sehr um ihn kümmert.
Meine Großmutter war es, die mir Geschichten vorlas (z. B. Jack London) und mit Freundlichkeit alle meine Versuche, Geschichten und Verse zu erfinden mit sechs, sieben Jahren, aufnahm. Wir machten eine winzige Zeitschrift zusammen, die Frühlingszeitung. Sie war meine Sekretärin, Produzentin und Verlegerin in einer Person. Wenn Verwandte zu Besuch kamen, verkaufte ich die Zeitschrift für 10 Pfennig.
In dieser Frühlingszeitung waren kurze Geschichten und kindliche Erlebnisse aufgeschrieben, die von den Tieren im Wald und von der Natur handeln.
Entsprechend hart trifft Walter Höllerer der Tod der Großmutter. Dem Autor Harald Grill erzählt er in einem Gespräch:
Als ich an einem sonnigen Tag im Jahr 1936 mit schwerer Schulmappe den Friedhofsberg herauflief (er geht zu dieser Zeit schon in Amberg in die Schule) und mir ausdachte, was ich tun würde an diesem Abend, begegnete mir, oben am Berg, mein Vater. Es sah so aus, als ob er mich abholen würde. Was ist los?, fragte ich ihn. Er nahm mir die Schulmappe ab. Die Großmutter ist tot, sagte er.
Walter Höllerer sagte von sich: „Ich habe meine Kindheit zwischen dem Annaberg und der Maxhütte verbracht.“ Zu dieser Zeit sind die Grube Fromm (bei Großenfalz) und die Grube Karoline (Nähe jüdischer Friedhof, unterhalb des Ortsteils Feuerhof) noch in Betrieb. Es existiert eine Seilbahn zur Beförderung des abgebauten Erzes von der Grube Karoline nach Rosenberg über den Fuß des Annabergs und die Rosenberger Straße. Die Seilbahnen laufen also streckenweise über bewohntes Gebiet, daher muss ein besonderer Gitterschutz angebracht werden. 1974 wird der Anna-Schacht geschlossen.
Der Eindruck des nächtlichen Hüttenfeuers aus der Kindheit schlägt sich in dem Gedicht Öfen und Harmonie wider (wobei Feuer- und Maschinen-Thematik womöglich auch späterere Kriegserlebnisse meint):
Öfen und Harmonie
Der Vogel schiebt den Schnabel durch Gardinen.
Der Vogel fährt empor als kleiner Rauch.
Der Vogel hält Balance in den Wellen.
Der Vogel dreht kopfunterwärts den Kopf.
Der Vogel hat nicht Wimpern und nicht Schuppen.
Der Vogel blinkt in Öfen der Chemie.
Der Vogel kam, ein Schatten der Maschine,
Quer übern Ozean. Er brannte rot.
Der Vogel brennt, wie kann ein Vogel brennen?
Sitzt lichterloh in einem kleinen Kreis.
Für seinen Fleiß illuminiert,
Zur Harmonie der Töne konvertiert,
Die grelle Hitze fragt ihm ins Gesicht,
Der Vogel, angetan von seiner Sonne,
Für eine Viertelstunde: bläst Fagott.
Auf den Annaberg unternimmt Walter Höllerer viele Spaziergänge mit der Großmutter, die sich nach dem frühen Tod der Mutter sehr um ihn kümmert.
Meine Großmutter war es, die mir Geschichten vorlas (z. B. Jack London) und mit Freundlichkeit alle meine Versuche, Geschichten und Verse zu erfinden mit sechs, sieben Jahren, aufnahm. Wir machten eine winzige Zeitschrift zusammen, die Frühlingszeitung. Sie war meine Sekretärin, Produzentin und Verlegerin in einer Person. Wenn Verwandte zu Besuch kamen, verkaufte ich die Zeitschrift für 10 Pfennig.
In dieser Frühlingszeitung waren kurze Geschichten und kindliche Erlebnisse aufgeschrieben, die von den Tieren im Wald und von der Natur handeln.
Entsprechend hart trifft Walter Höllerer der Tod der Großmutter. Dem Autor Harald Grill erzählt er in einem Gespräch:
Als ich an einem sonnigen Tag im Jahr 1936 mit schwerer Schulmappe den Friedhofsberg herauflief (er geht zu dieser Zeit schon in Amberg in die Schule) und mir ausdachte, was ich tun würde an diesem Abend, begegnete mir, oben am Berg, mein Vater. Es sah so aus, als ob er mich abholen würde. Was ist los?, fragte ich ihn. Er nahm mir die Schulmappe ab. Die Großmutter ist tot, sagte er.