Sulzbach-Rosenberg, Annabergweg
Walter Höllerer besucht fünf Klassen der Volksschule in Sulzbach, zuerst im Sörgelschulhaus – an dessen Stelle sich heute der Städtische Bauhof befindet –, dann im Schinhammer-Schulhaus, das von den Lehrern Ottmar Wild, Hans Bär und Walters Vater Hans Höllerer geleitet wird. Der Grundschüler Höllerer siezt seinen Vater in der Schule von Anfang an. Dazu erklärt er: „Es war meine eigene Entscheidung – er war für mich dort eine andere Person.“
Seine Schulzeit in Sulzbach empfindet Höllerer maßgeblich für seine schriftstellerische und wissenschaftliche Laufbahn:
Es war ein großer Vorteil für mich, dass ich in keinem Intellektuellen-Getto aufgewachsen bin; dass ich sowohl durch meine handwerkliche und bäuerliche Verwandtschaft wie überhaupt von dieser ganzen Stadt her, in die verschiedenen Soziallagen Einsicht bekam. In der Schule saßen wir neben- einander, aus allen diesen verschiedenen Gegenden und Arbeitswelten, Bergwerk, Maxhütte, aus den Dörfern ringsum und aus den Bürgerhäusern. Einen besseren praktischen Sozialkundeunterricht hätte es nicht geben können für einen deutschen Autor. (Rede bei der Verleihung des Kulturpreises der Stadt Sulzbach 1974)
Eines seiner späten Gedichte, entstanden in den 1970er Jahren, fasst diese Erfahrungen zusammen und zeigt uns Höllerers Begriff von Heimat:
Subjektives Gedicht
Niemand kann mir nachweisen.
Daß Sulzbach-Rosenberg nicht
Der Mittelpunkt der Welt ist.
Sollte es mir doch jemand nachweisen, so
Werde ich ihm beweisen, dass
Seine Methode falsch ist. –
Unangemessen.
Meine Methode hingegen
Geht auf die Anfänge zurück,
Nämlich: auf meine.
Walter Höllerer besucht fünf Klassen der Volksschule in Sulzbach, zuerst im Sörgelschulhaus – an dessen Stelle sich heute der Städtische Bauhof befindet –, dann im Schinhammer-Schulhaus, das von den Lehrern Ottmar Wild, Hans Bär und Walters Vater Hans Höllerer geleitet wird. Der Grundschüler Höllerer siezt seinen Vater in der Schule von Anfang an. Dazu erklärt er: „Es war meine eigene Entscheidung – er war für mich dort eine andere Person.“
Seine Schulzeit in Sulzbach empfindet Höllerer maßgeblich für seine schriftstellerische und wissenschaftliche Laufbahn:
Es war ein großer Vorteil für mich, dass ich in keinem Intellektuellen-Getto aufgewachsen bin; dass ich sowohl durch meine handwerkliche und bäuerliche Verwandtschaft wie überhaupt von dieser ganzen Stadt her, in die verschiedenen Soziallagen Einsicht bekam. In der Schule saßen wir neben- einander, aus allen diesen verschiedenen Gegenden und Arbeitswelten, Bergwerk, Maxhütte, aus den Dörfern ringsum und aus den Bürgerhäusern. Einen besseren praktischen Sozialkundeunterricht hätte es nicht geben können für einen deutschen Autor. (Rede bei der Verleihung des Kulturpreises der Stadt Sulzbach 1974)
Eines seiner späten Gedichte, entstanden in den 1970er Jahren, fasst diese Erfahrungen zusammen und zeigt uns Höllerers Begriff von Heimat:
Subjektives Gedicht
Niemand kann mir nachweisen.
Daß Sulzbach-Rosenberg nicht
Der Mittelpunkt der Welt ist.
Sollte es mir doch jemand nachweisen, so
Werde ich ihm beweisen, dass
Seine Methode falsch ist. –
Unangemessen.
Meine Methode hingegen
Geht auf die Anfänge zurück,
Nämlich: auf meine.