Felsenlabyrinth Luisenburg
Es ist keine Überraschung, dass die Menschen das Felsenmeer nahe Wunsiedel einst fürchteten und annahmen, die wild-erhabene Ansammlung riesiger Steinblöcke sei bei einem Erdbeben oder einem Vulkanausbruch entstanden. Kein Geringerer als Johann Wolfgang von Goethe erkennt im Jahr 1820: Tatsächlich sind Erosion und Verwitterung für das granitene Labyrinth mit seinen Höhlen und Schluchten verantwortlich.
Goethe besucht das Naturdenkmal erstmals 1785. Etwa zur selben Zeit beginnt dessen Erschließung durch Wunsiedler Bürger. Die „Luxburg“ – wie das Gelände in Andenken an eine vermutlich im 12. Jahrhundert angelegte, aber bald wieder verlassene Felsenburg genannt wird – wird sowohl als Naherholungsgebiet als auch als Freilichtbühne nutzbar gemacht. 1804 wird das heutige Festspielgelände geschaffen. Ein Jahr später ist die preußische Königin Luise mit ihrem Mann Friedrich Wilhelm III. zu Gast. In einem feierlichen Akt, zu dem auch Jean Paul seinen Teil beiträgt, wird die Luxburg umgetauft in „Luisenburg“.
Bis man dem in Wunsiedel geborenen Schriftsteller auch in dem Felsenlabyrinth gedenkt, dauert es allerdings noch 40 Jahre. Erst als 1845 der Wunsiedler Jean-Paul-Platz eingeweiht wird, erhält Jean Paul auch einen nach ihm benannten Platz in der Luisenburg. 2005, anlässlich des 200. Jubiläums der Umbenennung des Felsenlabyrinths in „Luisenburg“, wird zudem in einen der Granitblöcke ein Zitat von Jean Paul graviert: „Deinen Bergthron hast du verschönert durch die Thronstufen zu ihm.“ Solche Inschriften berühmter, aber auch weniger bekannter Persönlichkeiten finden sich an vielen Blöcken des Felsenmeers.
Zwei Jahre später, im Juni 2007, wird vor dem Eingang des Festspielgeländes zudem ein Jean-Paul-Gedenkstein in Buchform (Entwurf: Willi Seiler) aufgestellt. Auf dem Buchrücken sind die Lebensdaten des Dichters eingemeißelt, auf der Vorderseite findet sich seine Silhouette, auf der Rückseite das Zitat aus Jean Pauls Selberlebensbeschreibung, das mit dem berühmten Ausruf endet: „Ich bin gern in dir geboren, kleine, aber gute lichte Stadt!“
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Es ist keine Überraschung, dass die Menschen das Felsenmeer nahe Wunsiedel einst fürchteten und annahmen, die wild-erhabene Ansammlung riesiger Steinblöcke sei bei einem Erdbeben oder einem Vulkanausbruch entstanden. Kein Geringerer als Johann Wolfgang von Goethe erkennt im Jahr 1820: Tatsächlich sind Erosion und Verwitterung für das granitene Labyrinth mit seinen Höhlen und Schluchten verantwortlich.
Goethe besucht das Naturdenkmal erstmals 1785. Etwa zur selben Zeit beginnt dessen Erschließung durch Wunsiedler Bürger. Die „Luxburg“ – wie das Gelände in Andenken an eine vermutlich im 12. Jahrhundert angelegte, aber bald wieder verlassene Felsenburg genannt wird – wird sowohl als Naherholungsgebiet als auch als Freilichtbühne nutzbar gemacht. 1804 wird das heutige Festspielgelände geschaffen. Ein Jahr später ist die preußische Königin Luise mit ihrem Mann Friedrich Wilhelm III. zu Gast. In einem feierlichen Akt, zu dem auch Jean Paul seinen Teil beiträgt, wird die Luxburg umgetauft in „Luisenburg“.
Bis man dem in Wunsiedel geborenen Schriftsteller auch in dem Felsenlabyrinth gedenkt, dauert es allerdings noch 40 Jahre. Erst als 1845 der Wunsiedler Jean-Paul-Platz eingeweiht wird, erhält Jean Paul auch einen nach ihm benannten Platz in der Luisenburg. 2005, anlässlich des 200. Jubiläums der Umbenennung des Felsenlabyrinths in „Luisenburg“, wird zudem in einen der Granitblöcke ein Zitat von Jean Paul graviert: „Deinen Bergthron hast du verschönert durch die Thronstufen zu ihm.“ Solche Inschriften berühmter, aber auch weniger bekannter Persönlichkeiten finden sich an vielen Blöcken des Felsenmeers.
Zwei Jahre später, im Juni 2007, wird vor dem Eingang des Festspielgeländes zudem ein Jean-Paul-Gedenkstein in Buchform (Entwurf: Willi Seiler) aufgestellt. Auf dem Buchrücken sind die Lebensdaten des Dichters eingemeißelt, auf der Vorderseite findet sich seine Silhouette, auf der Rückseite das Zitat aus Jean Pauls Selberlebensbeschreibung, das mit dem berühmten Ausruf endet: „Ich bin gern in dir geboren, kleine, aber gute lichte Stadt!“
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