Fred Rauch
1. Angaben zum Bestandsbildner:
Name: Fred Rauch. *28.09.1909 in Wien, Österreich, †01.06.1997 in Gmund am Tegernsee.
Beruf: Radiomoderator, Liedtexter und Schriftsteller.
Ein Jahr vor seinem Sterbejahr konnte „die Stimme“ der BR-Unterhaltung sein 50jähriges Rundfunkjubiläum feiern, 1946 begann der gebürtige Wiener als freier Mitarbeiter bei Radio München. Von 1948 bis 1978 moderierte er die Sendung Sie wünschen – wir spielen Ihre Lieblingsmelodien. Über 1500mal moderierte er die Wunschkonzertsendung, die wie kaum eine andere Sendung bei den Zuhörern beliebt war. Mit dem Wunschkonzert bot Rauch auch eine Brücke für viele Deutsche in der DDR und in Südosteuropa an. Aber vor allem für viele BundesbürgerInnen und BR-HörerInnen war Fred Rauch eine wichtige Identifikationsfigur. Neben Liedwünschen wurden auch sehr persönliche Dinge erzählt, der Radiomoderator Rauch wurde zu einem „Mitglied“ vieler bayerischer Familien. Die wichtige und selbstverständliche Rolle, die Sie wünschen – wir spielen im Alltagsleben der Menschen hatte, inspirierte Franz Xaver Kroetz zu dem Theaterstück Wunschkonzert, das 1995 in den Münchner Kammerspielen aufgeführt wurde. Korrespondenz hierzu ist erhalten. Neben „seinem“ Wunschkonzert moderierte Rauch eine Vielzahl anderer Sendungen für den Bayerischen Rundfunk, für den ORF und RAI Bozen. Für die verschiedenen Sendungen Fred Rauchs liegen seit 1948 Sendemanuskripte in einer Auswahl vor. Neben dem Wunschkonzert hießen die wichtigsten A warmer Ofen, a Schalerl Kaffee, Beliebte Melodien, Gute Noten für gute Noten, Noten und Anekdoten, Poesie nach Noten, Viel Schall und etwas Rauch. Außerdem moderierte Rauch viele Sondersendungen zu Ländern und Städten, Jahreszeiten, Opern und Operetten, zum Fasching und Sprachkurse sowie soziale Sendungen wie die Pfennigparade. In seiner Weihnachtssendung Weihnachtslieder aus aller Welt (1958–1994) stellte Fred Rauch Lieder und Bräuche aus aller Welt vor. Eine Besonderheit bei den Rauch-Manuskripten ist, dass er seit den 60er Jahren seine Manuskripte manchmal mit Karikaturen und bunten Bildern illustrierte, vermutlich während der Liedpausen. Vereinzelt hat Fred Rauch im Fernsehprogramm moderiert, etwa das Jubiläum 25 Jahre Sie Wünschen? am 17. Januar 1974 aus der Münchner Olympiahalle oder die Oberkrainer-Show „Mit Walzer und Polkas um die Welt“ ein Jahr vorher. Bereits von 1956 bis 1958 moderierte Rauch Sendungen des Bayerischen Werbefernsehens, wie Die ideale Frau oder Musikalische Plaudereien. Für seine Moderatorenarbeit legte Rauch umfangreiche Materialsammlungen an, bestehend aus Zeitungsausschnitten und anderen Texten. Einige dieser Materialsammlungen erschienen später dann auch in Buchform. Der bekannteste Titel war Beim Gongschlag war es 6 Mark 30! mit verschiedenen Rundfunkversprechern, sonderbaren Hörerwünschen und anderen Stilblüten. Ihm folgten einige ähnliche Bücher. Aber auch Ratgeberliteratur wie Was schreibe ich ins Gästebuch und Trinksprüche und Trinkverse entstammen seiner Feder. Auch für Kabaretts und BR-Liveprogramme trat Rauch als Texter auf. Einige seiner volkstümlichen Schlager verfasste er auch unter dem Pseudonym Sepp Hasselbach. Gerade im volkstümlichen Genre wirkte Rauch prägend, da er in den 50er Jahren die „Oberkrainer“ entdeckte und förderte. Über diese Zusammenarbeit liegt auch Aktenmaterial (Korrespondenz, Artikel, Texte) vor. Auch für mehrere Filme lieferte Rauch Schlagertexte. Die Arbeit als Texter hatte die Zusammenarbeit mit den wichtigsten Schlagerkomponisten der Nachkriegszeit zur Folge. Fred Rauchs Karriere beim Bayerischen Rundfunk begann wie bei vielen anderen (z.B. Olf Fischer) in der Münchner Kabarettszene der Nachkriegszeit. Der bunte Würfel, Zehnerlkabarett, Rieglers Nudelbrett und Werner Fincks Mausefalle waren die Kabaretts, für die er schrieb. Aus dieser Tätigkeit liegen noch einige Beiträge Rauchs, Programmhefte und anderes Material vor.
2. Bestandsumfang:
37 Kartons.
3. Erschließungsstand:
Der Bestand ist zur Benutzung erschlossen.
3.1. Katalogisierung:
Der Bestand wurde verzeichnet. Ein Repertorium in Form einer PDF-Datei ist unter dem Punkt „Externe Links“ abrufbar.
4. Bestand:
4.1. Werk:
- Der Bestand enthält Sendungsmanuskripte.
4.2 Korrespondenzen:
- Der Bestand enthält Briefe.
4.3. Lebensdokumente:
[leer]
4.4. Sammlungen:
- Der Bestand enthält Bildobjekte.
5. Zugang:
Eine Benutzung ist für wissenschaftliche Zwecke gestattet.
6. Veröffentlichungen zum Nachlass:
[leer]
7. Vermerk zur Erwerbung:
Irmgard Rauch, die Witwe Fred Rauchs, übergab dem Historischen Archiv den Nachlass 1998, ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes.
8. Bemerkungen:
Einen erheblichen Teil des Nachlasses machen die Schlagertexte von Fred Rauch aus. Zu seinen bekanntesten Werken zählen das Skifahrerlied „Aber mei Hans, der kann's“, „Schützenliesl“, „Zwei Spuren im Schnee“ oder „Glaube mir“. Darüber hinaus finden sich eine Vielzahl privater Malereien (neben den schon erwähnten Manuskript-Illustrationen), die aber auch manchmal einen Bezug haben zur BR-Arbeit: Portraits, Karikaturen, Bühnenbilder, Schützenscheiben usw. Schließlich enthält der Nachlass einige persönliche Hinterlassenschaften, Korrespondenz und Erinnerungsstücke (Ordensverleihungen, Ehrungen usw.). Auch die sonstigen Aktivitäten Rauchs in der Werbung oder als Conferencier von Firmenfesten und Galas sind dort enthalten. Ingesamt umfasst der Rauch-Nachlass 37 Kartons, einen umfangreichen Fotobestand (F32) und einige Einzelobjekte (RE 260–282). Schwerpunkte sind natürlich die Manuskripte, die in einer Auswahl aufbewahrt sind. Dazu gehören auch umfangreiche Materialsammlungen zur Vorbereitung von Sendungen. Teil des Nachlasses ist eine Sammlung von Hörerpost aus 104 Ländern. Insgesamt schätzte Rauch, im Laufe seiner Karriere etwa 2 Millionen Briefe und Karten bekommen zu haben.
Bayerischer Rundfunk
Fred Rauch
1. Angaben zum Bestandsbildner:
Name: Fred Rauch. *28.09.1909 in Wien, Österreich, †01.06.1997 in Gmund am Tegernsee.
Beruf: Radiomoderator, Liedtexter und Schriftsteller.
Ein Jahr vor seinem Sterbejahr konnte „die Stimme“ der BR-Unterhaltung sein 50jähriges Rundfunkjubiläum feiern, 1946 begann der gebürtige Wiener als freier Mitarbeiter bei Radio München. Von 1948 bis 1978 moderierte er die Sendung Sie wünschen – wir spielen Ihre Lieblingsmelodien. Über 1500mal moderierte er die Wunschkonzertsendung, die wie kaum eine andere Sendung bei den Zuhörern beliebt war. Mit dem Wunschkonzert bot Rauch auch eine Brücke für viele Deutsche in der DDR und in Südosteuropa an. Aber vor allem für viele BundesbürgerInnen und BR-HörerInnen war Fred Rauch eine wichtige Identifikationsfigur. Neben Liedwünschen wurden auch sehr persönliche Dinge erzählt, der Radiomoderator Rauch wurde zu einem „Mitglied“ vieler bayerischer Familien. Die wichtige und selbstverständliche Rolle, die Sie wünschen – wir spielen im Alltagsleben der Menschen hatte, inspirierte Franz Xaver Kroetz zu dem Theaterstück Wunschkonzert, das 1995 in den Münchner Kammerspielen aufgeführt wurde. Korrespondenz hierzu ist erhalten. Neben „seinem“ Wunschkonzert moderierte Rauch eine Vielzahl anderer Sendungen für den Bayerischen Rundfunk, für den ORF und RAI Bozen. Für die verschiedenen Sendungen Fred Rauchs liegen seit 1948 Sendemanuskripte in einer Auswahl vor. Neben dem Wunschkonzert hießen die wichtigsten A warmer Ofen, a Schalerl Kaffee, Beliebte Melodien, Gute Noten für gute Noten, Noten und Anekdoten, Poesie nach Noten, Viel Schall und etwas Rauch. Außerdem moderierte Rauch viele Sondersendungen zu Ländern und Städten, Jahreszeiten, Opern und Operetten, zum Fasching und Sprachkurse sowie soziale Sendungen wie die Pfennigparade. In seiner Weihnachtssendung Weihnachtslieder aus aller Welt (1958–1994) stellte Fred Rauch Lieder und Bräuche aus aller Welt vor. Eine Besonderheit bei den Rauch-Manuskripten ist, dass er seit den 60er Jahren seine Manuskripte manchmal mit Karikaturen und bunten Bildern illustrierte, vermutlich während der Liedpausen. Vereinzelt hat Fred Rauch im Fernsehprogramm moderiert, etwa das Jubiläum 25 Jahre Sie Wünschen? am 17. Januar 1974 aus der Münchner Olympiahalle oder die Oberkrainer-Show „Mit Walzer und Polkas um die Welt“ ein Jahr vorher. Bereits von 1956 bis 1958 moderierte Rauch Sendungen des Bayerischen Werbefernsehens, wie Die ideale Frau oder Musikalische Plaudereien. Für seine Moderatorenarbeit legte Rauch umfangreiche Materialsammlungen an, bestehend aus Zeitungsausschnitten und anderen Texten. Einige dieser Materialsammlungen erschienen später dann auch in Buchform. Der bekannteste Titel war Beim Gongschlag war es 6 Mark 30! mit verschiedenen Rundfunkversprechern, sonderbaren Hörerwünschen und anderen Stilblüten. Ihm folgten einige ähnliche Bücher. Aber auch Ratgeberliteratur wie Was schreibe ich ins Gästebuch und Trinksprüche und Trinkverse entstammen seiner Feder. Auch für Kabaretts und BR-Liveprogramme trat Rauch als Texter auf. Einige seiner volkstümlichen Schlager verfasste er auch unter dem Pseudonym Sepp Hasselbach. Gerade im volkstümlichen Genre wirkte Rauch prägend, da er in den 50er Jahren die „Oberkrainer“ entdeckte und förderte. Über diese Zusammenarbeit liegt auch Aktenmaterial (Korrespondenz, Artikel, Texte) vor. Auch für mehrere Filme lieferte Rauch Schlagertexte. Die Arbeit als Texter hatte die Zusammenarbeit mit den wichtigsten Schlagerkomponisten der Nachkriegszeit zur Folge. Fred Rauchs Karriere beim Bayerischen Rundfunk begann wie bei vielen anderen (z.B. Olf Fischer) in der Münchner Kabarettszene der Nachkriegszeit. Der bunte Würfel, Zehnerlkabarett, Rieglers Nudelbrett und Werner Fincks Mausefalle waren die Kabaretts, für die er schrieb. Aus dieser Tätigkeit liegen noch einige Beiträge Rauchs, Programmhefte und anderes Material vor.
2. Bestandsumfang:
37 Kartons.
3. Erschließungsstand:
Der Bestand ist zur Benutzung erschlossen.
3.1. Katalogisierung:
Der Bestand wurde verzeichnet. Ein Repertorium in Form einer PDF-Datei ist unter dem Punkt „Externe Links“ abrufbar.
4. Bestand:
4.1. Werk:
- Der Bestand enthält Sendungsmanuskripte.
4.2 Korrespondenzen:
- Der Bestand enthält Briefe.
4.3. Lebensdokumente:
[leer]
4.4. Sammlungen:
- Der Bestand enthält Bildobjekte.
5. Zugang:
Eine Benutzung ist für wissenschaftliche Zwecke gestattet.
6. Veröffentlichungen zum Nachlass:
[leer]
7. Vermerk zur Erwerbung:
Irmgard Rauch, die Witwe Fred Rauchs, übergab dem Historischen Archiv den Nachlass 1998, ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes.
8. Bemerkungen:
Einen erheblichen Teil des Nachlasses machen die Schlagertexte von Fred Rauch aus. Zu seinen bekanntesten Werken zählen das Skifahrerlied „Aber mei Hans, der kann's“, „Schützenliesl“, „Zwei Spuren im Schnee“ oder „Glaube mir“. Darüber hinaus finden sich eine Vielzahl privater Malereien (neben den schon erwähnten Manuskript-Illustrationen), die aber auch manchmal einen Bezug haben zur BR-Arbeit: Portraits, Karikaturen, Bühnenbilder, Schützenscheiben usw. Schließlich enthält der Nachlass einige persönliche Hinterlassenschaften, Korrespondenz und Erinnerungsstücke (Ordensverleihungen, Ehrungen usw.). Auch die sonstigen Aktivitäten Rauchs in der Werbung oder als Conferencier von Firmenfesten und Galas sind dort enthalten. Ingesamt umfasst der Rauch-Nachlass 37 Kartons, einen umfangreichen Fotobestand (F32) und einige Einzelobjekte (RE 260–282). Schwerpunkte sind natürlich die Manuskripte, die in einer Auswahl aufbewahrt sind. Dazu gehören auch umfangreiche Materialsammlungen zur Vorbereitung von Sendungen. Teil des Nachlasses ist eine Sammlung von Hörerpost aus 104 Ländern. Insgesamt schätzte Rauch, im Laufe seiner Karriere etwa 2 Millionen Briefe und Karten bekommen zu haben.