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8.09.2024
14 Uhr
Städtische Galerie im Cordonhaus, Propsteistraße 46, Cham
Bis: 6.10.2024
Eintritt: frei

Ausstellung: Bilderbuchfiguren feiern ihre Schöpferin

Wiltrud Roser, geborene Gebhardt, wuchs in einer Zeit auf, die von größten politischen Erschütterungen geprägt war und schließlich in den verheerenden 2. Weltkrieg mündete. Diese Zeitumstände haben ihr Leben und ihr Denken geprägt. Sie brachte aus Berlin den Wunsch mit, in einem Zeichentrick- oder Puppenfilmatelier zu arbeiten, nicht mehr als Koloristin, sondern auf Basis einer grundlegenden Ausbildung.
1946 zog sie ins zerstörte Stuttgart und schrieb sich in die neu gegründete „Freie Akademie“ von Albrecht Theo Merz ein. Da sich in Stuttgart keine neue Filmindustrie aufbaute, hielt sich Wiltrud zunächst mit kleinen Illustrationsaufträgen für verschiedene Kinderzeitungen über Wasser. Die erste große Chance gab der jungen Grafikerin Chefredakteur Wugg Retzer von der Familienzeitschrift „Dir und Mir“. Fortan gestaltete sie die Jugendbeilage der Zeitschrift.
1956 zog Wiltrud Roser zurück nach Cham und lebte im Haushalt ihrer Mutter in einem Haus, das zu dieser Zeit noch voller Einquartierungen und daher Unruhe war. Trotzdem schaffte sie es, den Entwurf für das erste Bilderbuch, „Die Pimpelmaus“ zu zeichnen, zu texten und 1958 beim Atlantisverlag in Zürich zu verlegen.
Wiltrud Roser konnte gut mit sich allein sein – sie brauchte die Ruhe, um sich ganz den Büchern widmen zu können, aber sie war auch eine Menschensammlerin. Sie förderte durch Anregung und Ermutigung junge Menschen, arbeitete an pädagogischen Projekten in der Frühförderung mit und pflegte den Austausch mit befreundeten Künstlerinnen und Künstlern.



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