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11.10.2024
20 Uhr
Ludwig-Thoma-Haus, Augsburgerstraße 23, Dachau
Eintritt: 18,30 EUR
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Lesung mit Maja Haderlap

„Über Generationen waren die Frauen (…) bei den Familien geblieben, hatten bestenfalls ins benachbarte Dorf oder in den nächstliegenden Weiher geheiratet. Sie galten als Erbgut, dessen man sich sicher sein wollte.“

Mira ist zum Studium weggezogen, hat geheiratet und sich mit ihrem Mann Martin in Wien niedergelassen, wo sie in einer Fachbibliothek arbeitet. Nach Jaundorf an der österreichisch-slowenischen Grenze fährt sie nur noch selten; der patriarchalen, durch den katholischen Glauben fest zementierten patriarchalen Ordnung und den sozialen Prägungen des kleinen Dorfes scheint sie entkommen zu sein. Doch jetzt muss sie sich auf den Weg nach Südkärnten machen – die körperlich gebrechliche Mutter Anni soll auf den Auszug aus dem Haus vorbereitet, der elterliche Haushalt aufgelöst werden.

Bei der Lesung aus ihrem Roman Nachtfrauen (Suhrkamp) lässt Maja Haderlap am 11. Oktober um 20.00 Uhr im Gespräch mit dem Moderator Niels Beintker ihre Protagonistin Mira zurück an den Ort ihrer Kindheit reisen und in ihr all die widersprüchlichen Gefühle der Vergangenheit aufleben – ihrer eignen, der Vergangenheit von Frauen in ihrer Familie und ihrer zweisprachigen Heimatregion. Auch das mit dem frühen Unfallstod des Vaters, an dem sich Mira die Schuld gibt, verbundene Trauma bricht wieder auf. Fein und zart ist die Sprache, genau gesetzt die Prosa in diesem Generationenroman über die Zerrissenheit weiblicher Biographien zwischen Autonomie und Mangel an Entfaltungsmöglichkeiten, Emanzipation und Tradition, Aufbruch und Stillstand. 



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