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16.11.2023
18:30 Uhr
Literaturhaus München, Salvatorplatz 1, München
Eintritt: 15,00 EUR; 10,00 EUR
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[ÄNDERUNG] Arundhati Roy im Gespräch mit Lukas Bärfuss

Arundhati Roy, gefeierte Erzählerin, couragierte Bürgerin und Globalisierungskritikerin, befasst sich als Humanistin mit den großen Fragen unserer Zeit – und mit dem kolonialen Erbe als Teil unserer gemeinsamen Geschichte. Sie ist eine der weltweit wichtigsten Intellektuellen. Für ihren Roman »Der Gott der kleinen Dinge« (S. Fischer) erhielt die indische Autorin und Aktivistin 1997 den Booker Prize, vom Times Magazine wurde sie zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt gezählt.

In Indien herrscht unter Narendra Damodardas Modi die nationalistische Hindu-Partei BJP, deren Politik Arundhati Roy als faschistisch bezeichnet: »Indien kolonisiert sich selbst. Die Armee und paramilitärische Organisationen führen Krieg gegen die Ärmsten.«

Gleichzeitig sitzt mit Rishi Sunak zum ersten Mal ein indischstämmiger Premierminister in der Downing Street 10. Neue weltpolitische Achsen bilden sich, Indien sucht den Schulterschluss mit Iran, mit China und dem Russland unter Putin. Europa wirkt von diesen Entwicklungen überrascht und überfordert. Es hat die Beziehungen zur »größten Demokratie der Welt« jahrzehntelang vernachlässigt: wirtschaftlich, kulturell, wissenschaftlich. Eine Folge des kolonialen Erbes?

ÄNDERUNG: Arundhati Roy kann nicht nach München reisen. Die regierungskritische Schriftstellerin und Aktivistin wurde in Indien erneut mit einer Anzeige konfrontiert, die sie vor 13 Jahren wegen öffentlicher Kritik gegen die Politik von Indiens Premierminister Narendra Modi in Kaschmir erhielt. Arundhati Roy äußerte 2010 auf einer Menschenrechtskonferenz in Delhi, dass die umstrittene Himalaya-Region kein fester Bestandteil Indiens sei. Sie wurde daraufhin wegen »provokativer Reden« und »Volksverhetzung« angezeigt. Nun drohen der unbequemen Kritikerin sieben Jahre Haft – sie braucht die internationale Öffentlichkeit mehr denn je.

Arundhati Roy hat einer Live-Schaltung am Donnerstag, 16.11., im Rahmen des Literaturfest-Forums zugestimmt. Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr (nicht um 20.30 Uhr, Programminformationen zu diesem Programmplatz folgen separat).

Im Anschluss auf der Bühne: der »Weltensammler« und Indien-Reisende Ilija Trojanow, der bereits im Jahr 2007 den Essay »Kampfabsage. Kulturen bekämpfen sich nicht, sie fließen zusammen« (Blessing // zusammen mit Ranjit Hoskoté) veröffentlichte. In seinem neuen Roman »Tausend und ein Morgen« (S. Fischer) entwirft er die Utopie einer friedlichen und selbstbestimmten Gesellschaft. Märchen oder Möglichkeit?

 



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