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23.06.2023
19 Uhr
Bayerische Akademie der Schönen Künste, Max-Joseph-Platz 3, München
Eintritt: frei
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Romanschreiben in Zeiten von Zensur und Selbstzensur

Wir laden Sie herzlich ein zum dritten Abend unserer Vortragsreihe Grenzen der Kunstfreiheit? mit dem Schriftsteller Matthias Politycki.

Ob umgeschrieben und bereinigt, ob aus einer Ausstellung entfernt oder vom Spielplan abgesetzt – gecancelt wird derzeit bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Als Leser, Museums- oder Theaterbesucher hat man sich fast schon daran gewöhnt; man ahnt aber erst jetzt so langsam, dass die Einschränkung der Kunstfreiheit auf nichts Geringeres hinausläuft als eine neue, dirigistische Gesellschaftsordnung.

Wie weit dieser Prozess schon fortgeschritten ist, begreift man Wort für Wort aufs Neue, wenn man etwa einen literarischen Text schreibt und dabei immer wieder von wohlmeinenden Ratschlägen und selbstzensorischen Zweifeln abgebremst wird. Matthias Polityckis aktueller Roman spielt in Afrika, und obendrein geht es um eine Frau, die sich von den kulturellen Traditionen ihres Volkes zu befreien sucht. Darf man darüber als weißer Autor überhaupt noch schreiben? Die Beantwortung derartiger Fragen hat weitreichende Konsequenzen für Wortwahl und Grammatik, für Komplexität und Inhalt eines Romans, nicht zuletzt auch für das eigene Selbstverständnis als Schriftsteller.

Matthias Politycki ist Schriftsteller, zuletzt erschienen sind: 2020 der Roman "Das kann uns keiner nehmen", 2022 die Debattenschrift "Mein Abschied von Deutschland" und im Frühjahr 2023 der Roman "Alles wird gut – Chronik eines vermeidbaren Todes."



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