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1.03.2023
19 Uhr
Lyrik Kabinett, Amalienstr. 83a, München
Eintritt: 8,00 EUR; 6,00 EUR
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Christian Lehnert zu Rainer Maria Rilke

„Die Gedichte von Rainer Maria Rilke sind sprachliche Tonkunst. Doch hat ihre Musikalität zugleich eine Eigenart, die ich so von keinem anderen Dichter kenne: Sie ist verwoben in dichte Bilderfolgen, und so beginnt sich das Sichtbare mit den Klängen zu regen und zu bewegen, und Rilkes Verse werden zu Tänzen. Sie erinnern an die archaische Einheit, die mit dem griechischen "choros" im kultischen Theater gemeint war. Der Chor sang und sprach und kreiste in Reigen in eins auf der Bühne. Rilkes Versfüße tanzen in den freien Metren geschmeidig und überraschend wie die Ausdruckstänzerinnen seiner Zeit. Dabei ist es vielfach der äußerste Punkt des Lebens, die letzte Offenheit, wo es keine Sprache mehr gibt, von der her diese poetischen Energien kommen.“

So Christian Lehnert über Rainer Maria Rilke, mit dem ihn eine jahrzehntelange Auseinandersetzung verbindet. „Die Kätzchen der leeren Hasel, die hängenden“ vom Ende der zehnten Duineser Elegie werden ihm zum Eingang in die Mehrdimensionalität eines synästhetischen Lesens. Lehnert, 1969 in Dresden geboren, ist Dichter, Essayist und Theologe. Zuletzt erschienen von ihm "opus 8. Im Flechtwerk", das in die Lyrik-Empfehlungen 2023 aufgenommen wurde, und "Ins Innere hinaus. Von den Engeln und Mächten". Lehnert erhielt u.a. den Hölty- und den Eichendorff-Literaturpreis sowie den Deutschen Preis für Nature Writing.



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