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17.11.2022
19 Uhr
Bayerische Akademie der Schönen Künste, Max-Joseph-Platz 3, München
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Albert Ostermaier im Gespräch mit Hans-Dieter Schütt

Über das Schreiben nachzudenken, heißt immer auch über Grenzen zu sprechen: die Grenzen des Sagbaren, des Darstellbaren, die Grenzen der Sprache. Für Albert Ostermaier ist Theater nicht Grenzziehung, sondern Grenzüberschreitung, ein Schritt hin zu einer Topographie des Unbekannten, Verdrängten, hinein in die Zone des Gefährdeten und der Selbstgefährdung. Er spricht von "Method Writing", der Schreibende verwandelt sich beim Schreiben, er ist in einer permanenten Metamorphose begriffen, ist in einem Prozess des sich selbst Fremdwerdens. Wer dramatisch schreibt, muss aus der Rolle fallen des ihm Zugeschriebenen, sein Körper sind die Körper der Sprache, nicht die Begrenztheit der eigenen Haus, aus der er fahren muss, um das zu erfahren, was jenseits der Erfahrung von Biographie und Blut liegt.

Anhand neuer, unveröffentlichter Texte von Albert Ostermaier soll über die Freiheit des Schreibens gesprochen werden, das Spannungsfeld zwischen Darstellen und Dargestellten, Repräsentation und Präsenz. Kann man den Schreibenden etwas vorschreiben? Oder kann er gar nicht anders als vorausschreiben? 

Hans-Dieter Schütt war von 1984 bis 1989 Chefredakteur der FDJ-Zeitung Junge Welt und Feuilletonredakteur des Neues Deutschland. Er veröffentlichte zahlreiche Interviewbücher und Porträts, unter anderem zu Frank Castorf, Klaus Löwitsch, Friedrich Schorlemmer und Regine Hildebrandt.



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