Lesung mit Andrii Bondarenko
Täglich erreichen uns, die wir nicht in Bombenkellern ausharren, neue Schreckensnachrichten, Todeszahlen, politische Statements und strategische Analysen über die Kriegsgeschehnisse in der Ukraine. Sie erreichen uns mit einer Verlässlichkeit, die an Alltag reicht und mit einer dokumentarischen Eindeutigkeit, die uns im Schock zurücklässt. Bei allem Informationsgehalt liegt die Gefahr eben darin, dass das Grausame Teil unseres Alltags wird, dass der Schock der Bilder uns zu lähmen droht.
Wie aber begreifen, was dieser Krieg mit den Menschen macht, die in ihm leben? Wie erklären, was der Krieg mit uns, die wir auf unterschiedlichste Weise von ihm betroffen sind, macht? „Writing,“ so der Autor Andrii Bondarenko in einem Interview, „helped me find myself, and find the strength to resist, and move on“. Kunst und gerade Literatur kann im besten Falle ein solcher Ort des Begreifens sein, der präzisiert, statt zu verallgemeinern, der nicht vor radikaler Subjektivität zurückschreckt, der die Widersprüchlichkeit aushält und auch dem Unsagbaren Raum gibt. Die vielfältigen Stimmen ukrainischer Autor*innen gerade jetzt nicht abbrechen zu lassen, sondern sie weltweit hörbar zu machen, haben sich die Worldwide Ukrainian Playreadings zur Aufgabe gemacht. Allein bis Juni sind 144 Texte, davon 73 Theaterstücke an ukrainische Autor*innen in Auftrag gegeben worden. 151 Lesungen in 20 Ländern sind weltweit in Planung. Das Netzwerk Münchner Theatertexter*innen hat für das Projekt bei dem ukrainischen Theaterautor, Dramaturg und Journalist Andrii Bondarenko einen Text in Auftrag gegeben.
Es lesen: Henriette Fridoline Schmidt, Diana Marie Müller // Übersetzung: Lydia Nagel
Lesung mit Andrii Bondarenko
Täglich erreichen uns, die wir nicht in Bombenkellern ausharren, neue Schreckensnachrichten, Todeszahlen, politische Statements und strategische Analysen über die Kriegsgeschehnisse in der Ukraine. Sie erreichen uns mit einer Verlässlichkeit, die an Alltag reicht und mit einer dokumentarischen Eindeutigkeit, die uns im Schock zurücklässt. Bei allem Informationsgehalt liegt die Gefahr eben darin, dass das Grausame Teil unseres Alltags wird, dass der Schock der Bilder uns zu lähmen droht.
Wie aber begreifen, was dieser Krieg mit den Menschen macht, die in ihm leben? Wie erklären, was der Krieg mit uns, die wir auf unterschiedlichste Weise von ihm betroffen sind, macht? „Writing,“ so der Autor Andrii Bondarenko in einem Interview, „helped me find myself, and find the strength to resist, and move on“. Kunst und gerade Literatur kann im besten Falle ein solcher Ort des Begreifens sein, der präzisiert, statt zu verallgemeinern, der nicht vor radikaler Subjektivität zurückschreckt, der die Widersprüchlichkeit aushält und auch dem Unsagbaren Raum gibt. Die vielfältigen Stimmen ukrainischer Autor*innen gerade jetzt nicht abbrechen zu lassen, sondern sie weltweit hörbar zu machen, haben sich die Worldwide Ukrainian Playreadings zur Aufgabe gemacht. Allein bis Juni sind 144 Texte, davon 73 Theaterstücke an ukrainische Autor*innen in Auftrag gegeben worden. 151 Lesungen in 20 Ländern sind weltweit in Planung. Das Netzwerk Münchner Theatertexter*innen hat für das Projekt bei dem ukrainischen Theaterautor, Dramaturg und Journalist Andrii Bondarenko einen Text in Auftrag gegeben.
Es lesen: Henriette Fridoline Schmidt, Diana Marie Müller // Übersetzung: Lydia Nagel