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15.06.2022
19:30 Uhr
Theater Martini-Park, Provinostraße 52, Augsburg
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Theateraufführung von "Die Physiker"

Drei Wissenschaftler sitzen als Insassen in einer Nervenheilanstalt. Einer behauptet, er sei Albert Einstein, ein anderer, er sei Sir Isaac Newton. Nur einer von ihnen hält sich für sich selbst: Johann Wilhelm Möbius. Letzterer hat sich freiwillig eingeliefert, als er eine Entdeckung, die so genannte »Weltformel«, machte, die nach seiner Überzeugung die Gefahr der Vernichtung der ganzen Menschheit in sich birgt. Nur in diesem radikalen Schritt sah er die Möglichkeit, die Welt vor den Folgen seiner eigenen Forschung zu schützen. Und um auch ganz sicher zu gehen, dass ihn selbst die eigene Familie für komplett unzurechnungsfähig hält, behauptet er darüber hinaus beständig, dass ihm der König Salomo erscheine. Eines Tages aber kommt der Klinikalltag aus dem Tritt: Die drei Physiker ermorden ihre Krankenschwestern und im Zuge der polizeilichen Ermittlungen droht Möbius’ Geheimnis aufzufliegen. Das Verhältnis zwischen Verantwortung und den Grenzen wissenschaftlicher Erkenntnis ist das große Thema in Friedrich Dürrenmatts 1962 uraufgeführter Komödie. Für Dürrenmatt verlor die Wissenschaft ihre Unschuld in jenem Moment, da Albert Einstein der amerikanischen Regierung den Bau der Atombombe empfahl. Heute ist es um das ethisch-moralische Minenfeld wissenschaftlicher Forschung wesentlich diffuser bestellt. Ob Gen-Sequenzierung, Stammzellenforschung oder die Folgen der Digitalisierung, immer wieder stellt sich die Frage, ob das Mögliche auch das Nötige ist.

Nach der Erstaufführung von Hanoch Levins Das Kind träumt in der Spielzeit 2017/18 und der spektakulären Inszenierung von Georg Kaisers Gas-Trilogie im Kühlergebäude in der Spielzeit 2018/19 untersucht Regisseurin Antje Thoms nun Dürrenmatts modernen Klassiker auf seine gegenwärtige Anschlussfähigkeit.



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