Maria, die das Buch nicht aus der Hand legen will, die gelehrte Heilige Katharina von Alexandrien, die die Schriftgelehrten im Gespräch überzeugen kann, die antiken Sibyllen, die Eingang gefunden haben in die christliche Glaubenswelt, die reale Nonne Christine Ebner, die der Nachwelt gleich mehrere schriftliche Werke hinterließ: Mittelalterliche Bilder und Skulpturen zeigen ein vielschichtiges Panorama lesender Frauen, was meist weder biblisch fundiert, noch real begründet war. Offenbar existierte ein allgemeines Bedürfnis nach der gelehrten Frau mit Buch in der Hand: Welche Bedeutung sprach man diesen Buchbesitzenden, lesenden, schreiben und dozierenden Frauen in der mittelalterlichen Gesellschaft zu?