Info
27.04.2022
20 Uhr
Theater HochX, Entenbachstraße 37, München
Eintritt: € 9 / € 6
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Literatur im HochX mit Bov Bjerg, Tristan Marquardt und Max Beitinger

Am 27.04.2022, 20 Uhr findet die Lesereihe LIX im Theater HochX statt und präsentiert Bov Bjerg mit seinem lange vergriffenen und jetzt wieder neu aufgelegten Debütroman Deadline, die noch unveröffentlichten „Kataloge“ des Münchner Lyrikers Tristan Marquardt und den Comicautor Max Baitinger mit seinem jüngsten Werk Sibylla über eine Barockdichterin.

„Was unsere drei Gäste für die April-Lesung eint, sind ein besonderes Bewusstsein für Ästhetik und die intensive Auseinandersetzung mit Formen in ihrer Arbeit“, erklären die Veranstalterinnen Raphaela Bardutzky, Rebecca Faber und Christina Madenach. „Während sich Bov Bjerg und Tristan Marquardt mit der ganzen Bandbreite von möglichen Bezeichnungen und Definitionen auf prachlicher Ebene beschäftigen, kombiniert der Comic von Max Baitinger barocke Poesie mit einer lässigen, zeitgenössischen Bildsprache. Wir freuen uns auf die Lesungen und Gespräche mit drei spannenden Autoren!“

Materialität von Grabsteinen, ein lyrisches Lexikon und das erste feministische Gedicht der Weltliteratur
Bov Bjerg (*1965) macht Witze, Geschichten und Romane. Bekannt wurde er durch  den Roman Auerhaus (Blumenbar, 2015), sein Roman Serpentinen (Claassen, 2020) war für den Deutschen Buchpreis nominiert. Bei LIX stellt Bov Bjerg sein Debüt Deadline (Kanon Verlag) vor, dessen Druckauflage bei einem Lagerbrand vernichtet und erst 2021 neu aufgelegt wurde. Protagonistin des Romans ist eine Übersetzerin von Gebrauchsanweisungen, deren Profession sich in ihrer Sprache niederschlägt. Es geht um die Beschaffenheit von Böden und von Grabsteinen, um die Entscheidung zwischen begrifflichen Alternativen, die Wahl zwischen Puls, Takt und Rhythmus. Ein wortgewaltiger Roman im wahrsten Sinne!

Tristan Marquardt (*1987) lebt in München, veröffentlichte zuletzt den Gedichtband scrollen in tiefsee (kookbooks, 2018) und war gemeinsam mit Jan Wagner Herausgeber der Anthologie Unmögliche Liebe. Die Kunst des Minnesangs in neuen Übertragungen (Hanser, 2017). Er ist Mitveranstalter zahlreicher Literaturformate und Mitverleger von hochroth München. Unter bürgerlichem Namen (Alexander Rudolph) arbeitet er als Mediävist an der LMU München. Bei LIX liest Tristan Marquardt aus einem neuen, noch unveröffentlichtem Projekt: den Katalogen. In diesen lexikonartigen Gedichten finden sich sprachlich gewitzte Definitionen von alltäglichen Wörtern wie „Licht“ oder „Zeit“. Dabei entstehen neue Wörter, um erfundene sowie reale Formen von Licht oder Zeit noch präziser benennen zu können, sprich: Es entstehen Kataloge.

Max Baitinger (*1982 in Penzberg, Oberbayern) begann nach einer Schreinerausbildung, Comics zu zeichnen und studierte Illustration an der Hochschule für Graphik- und Buchkunst in Leipzig. Er debütierte mit dem Comic Heimdall (Rotopolpress, 2013). Bei LIX präsentiert er sein jüngstes Werk Sibylla (Reprodukt, 2021), prämiert mit dem Comicbuchpreis der Leibinger Stiftung 2020. Seine Auseinandersetzung mit der Barockautorin Sibylla Schwarz beeindruckt durch feinen Humor sowie große grafische Fantasie und Eleganz. Es gelingt ihm, uns mit wenigen, präzisen Strichen in die Welt einer Siebzehnjährigen zu ziehen, die den dreißigjährigen Krieg erleben musste und dennoch außergewöhnlich kraftvolle Gedichte verfasste. Er macht die Lyrik von Sibylla Schwarz auf unterhaltsame und heutige Weise neu zugänglich.

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