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31.03.2022
19 Uhr
Bayerische Akademie der schönen Künste, Max-Joseph-Platz 3, München
Eintritt: frei
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Musik und Texte ukrainischer und russischer Kulturschaffender

Die Bayerische Akademie der Schönen Künste möchte ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine und die Unterdrückung der Freiheit setzen. Am 31. März und am 1. April lädt die Akademie zu zwei Abenden für die Ukraine ein. Für den ersten Abend ist die Aufführung von Werken ukrainischer und russischer Komponisten sowie Lesungen von Texten ukrainischer Autorinnen geplant. Am zweiten Abend zeigen wir Filme des ukrainischen Regisseurs Sergei Loznitsa mit einer anschließenden Diskussion.

 

Das Programm am Donnerstag, 31. März, 19 Uhr:

Ausgangspunkt für das musikalische Programm ist das Schicksal des ukrainischen Komponisten Denys Bocharov, der sich derzeit wahrscheinlich noch in Kiew aufhält und dessen Streichtrio als Auftragskomposition des Münchner Trio Coriolis eigentlich in dieser Saison in Charkiv, Kiew, Odessa und München gespielt werden sollte.
Auch Marta Haladzhun und Polina Korobkova – eine ukrainische und eine russische Kompositionsstudentin – die beide bei uns leben und studieren, sind durch den Krieg und ihre Positionierung gegen diesen verbrecherischen Überfall in ihrer persönlichen und künstlerischen Zukunft existenziell bedroht. Von ihnen wird jeweils ein Solostück, „La follia“ für Viola solo (von Marta Haladzhun) und das Klavierstück „Flashbacks to perform“ (von Polina Korobkova) in der Akademie aufgeführt.
Ergänzt wird das Programm durch einige Stücke aus dem Zyklus „Between heaven and earth“, 22 Kontrapunkte für Flöte und Klavier, des russischen Komponisten Kamil Tchalaev, der in den 80er-Jahren der russischen Avantgarde-Bewegung angehörte und jetzt in Frankreich lebt und arbeitet.

Valentin Silvestrov, der Doyen der ukrainischen Gegenwartsmusik, musste hochbetagt vor einigen Tagen fluchtartig sein Land verlassen und ist derzeit in Berlin. Von ihm erklingen vier Lieder aus dem Vokalzyklus „Stufen" auf Gedichte von Fjodor Tjuttschew, Alexander Puschkin und John Keats interpretiert durch die ukrainische Sopranistin Vikoriia Vitrenko, begleitet von dem französischen Pianisten Jean-Pierre Collot.

Sibylle Canonica und Dieter Dorn lesen Texte der ukrainisch-deutschen Schriftstellerin, Literaturwissenschaftlerin und Journalistin Katja Petrowskaja, die seit 1999 in Deutschland lebt. Dorothee Hartinger, Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, liest einen Text der ukrainischen Schriftstellerin und Journalistin Tanja Maljartschuk, die seit 2011 in Wien lebt.
Beide Autorinnen erhielten u.a. den Ingeborg-Bachmann-Preis (Tanja Maljartschuk 2018, Katja Petrowskaja 2013). Für ihren Roman Vielleicht Esther hat Katja Petrowskaja mehrere Preise erhalten. Von Tanja Maljartschuk erschien u.a. der Roman Blauwal der Erinnerung, für den sie in diesem Jahr den Usedomer Literaturpreis erhalten hat.

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