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30.03.2022
18 Uhr
Bayerische Akademie der Schönen Künste, Max-Joseph-Platz 3, München

Gernot Roll zum Gedenken

Begrüßung: Philip Gröning. Edgar Reitz liest aus seiner Autobiographie über Gernot Roll. Danach wird der Film Hermännchen gezeigt.

Der Film Hermännchen ist eine der 11 Episoden aus dem 16 Stunden langen Epos Heimat - Eine deutsche Chronik, das in den 1980er Jahren weltweite Erfolge feierte. Im Mittelpunkt steht die Geschichte einer ersten Liebe. Hermann, der 16-jährige, musikalisch hochbegabte Sohn der Protagonistin Maria Simon erlebt die 1950er Jahre als Gymnasiast in einer Kleinstadt des Hunsrück. Die kleinbürgerliche Enge der Familie und die Konkurrenz seines erfolgreichen Bruders geben der Romanze zwischen Hermann und Klärchen keine Chance. Die Liebenden werden verfolgt und gewaltsam getrennt. Die erotischen Begegnungen von Hermann und Klärchen bleiben unauslöschlich in Erinnerung und werden Hermanns weiteren Lebensweg bestimmen.

Gernot Roll, der im November 2020 verstorbene Bildkünstler, ist mit dem Berufsbild "Kameramann" nicht annähernd zu beschreiben. Obwohl er sich selbst in stolzer Bescheidenheit gern als "Handwerker" beschrieb, ging sein Wirken im Deutschen Film weit darüber hinaus und war damit beispiellos. Er war ein kreatives Energiebündel am Set. Für ihn gehörten alle Berufsbilder und Gewerke des Films zusammen, um eine künstlerische Einheit zu schaffen. Seine Kompetenz umfasste großes Wissen von Kostümbild, Ausstattung und filmgerechtem Schauspiel. Selbst in Fragen der Organisation, des Drehablaufes, auch in den Filmschnitt mischte er sich in kollegialer Weise ein, ohne damit den verantwortlichen Mitarbeitern in die Quere zu kommen oder gar dem Regisseur Konkurrenz zu machen. Gernot Roll war ein Poet des Lichtes und der bewegten Bilder wie kaum ein anderer.



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