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24.02.2022
19 Uhr
Lyrik-Bibliothek, Amalienstraße 83a, München
Eintritt: € 8 / € 6 (ermäßigt)
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Ein Abend mit Gedichten von John Clare mit Manfred Pfister und Irmtraud Huber

John Clare (1793-1864) wird heute – nach einem Jahrhundert fast völliger Vergessenheit – als einer der wichtigsten Pioniere des Nature writing und des lyrischen ecocriticism bewundert und gefeiert. Aufgewachsen im zentralenglischen Northamptonshire, in einem nahezu analphabetischen Elternhaus, wird er zum Prototyp des „peasant poet“, des ‚Landlebendichters‘, der auf der Schwelle zur industriellen Revolution eine Sprache der Naturerkundung von einzigartiger Präzision und anrührender Unmittelbarkeit entwickelte. Die letzten 27 Jahre seines Lebens verbrachte er in einer psychiatrischen Anstalt, dort entstand ein Großteil seines lyrischen Werks. 2021 erschien erstmals ein eigener Band mit Clares Gedichten (nachdem Esther Kinsky einzelne davon und Clares autobiographische Notizen übersetzte), in einer zweisprachigen, sorgfältig kuratierten Sammlung im Verlag Das kulturelle Gedächtnis, übersetzt, herausgegeben und kommentiert von Manfred Pfister. Geboren 1943, lehrte er als Professor für Englische Literaturwissenschaft bis zu seiner Emeritierung (2008), zuletzt an der FU Berlin, und ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Mit dem Referenzwerk Das Drama und anderer akademischer Forschung schrieb er Wissenschaftsgeschichte und trat auch mit zahlreichen Übersetzungen und Editionen hervor (etwa zu Shakespeares Sonetten in ihrer globalen Rezeption). Irmtraud Huber, Akademische Rätin am Institut für Anglistik und Amerikanistik der LMU, wurde mit einer Arbeit zur Literatur nach der Postmoderne promoviert und hat kürzlich ihr Habilitationsprojekt zu Veränderungen der Zeitauffassungen und -erfahrungen im Viktorianischen Zeitalter und deren Auswirkungen auf die Dichtung zum Abschluss gebracht.

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