Würzburg liest ein Buch
Würzburg liest ein Buch ist ein kulturelles Großereignis in der Stadt Würzburg mit annähernd 100 Veranstaltungen rund um eine zentrale Veranstaltungswoche. Im Zentrum des Lesefestivals, das seit 2014 alle zwei Jahre stattfindet, steht ein Buch einer Autorin oder eines Autors mit Würzburg-Bezug.
Getragen wird das Festival vom Verein Würzburg liest e.V., der 2015 von Lesebegeisterten rund um fünf unabhängige, inhabergeführte Buchhandlungen gegründet hat. Zudem beteiligen sich jeweils unterschiedliche Kooperationspartner wie die Leonhard-Frank-Gesellschaft oder die Stadtbücherei Würzburg.
Zum Festival gehören verschiedenste Veranstaltungsformate wie Lesungen im öffentlichen Raum, Kino, Theater, Schultheater, Schülerwettbewerbe, Universitätsveranstaltungen, Ausstellungen, Vorträge, musikalische und tänzerische Beiträge – ganz Würzburg und alle Bewohnerinnen und Bewohner sollten von einem Buch in den Bann gezogen werden.
© Königshausen & Neumann
Zum Auftakt 2014 beschäftigt sich das ausgewählte Buch – Die Jünger Jesu von Leonard Frank – mit der kulturellen Identität der Stadt in der generationenübergreifenden Auseinandersetzung mit dem bedeutendsten Autor Würzburgs und mit dessen Roman über das Stadtleben in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Leonhard Frank verarbeitet in seinem 1946 im New Yorker Exil entstandenen Roman literarisch zentrale und über den historischen Kontext hinausgehende Themen wie die Shoa, Entnazifizierung, Fraternisierung und soziale Gerechtigkeit. Deshalb galt er über Jahrzehnte bei manchem in dieser Stadt als „Nestbeschmutzer“.
2016 wird Jakob Wassermanns historische Novelle Der Aufruhr um den Junker Ernst zum kulturellen Großereignis: eine Erzählung übers Erzählen. In der zentralen Aktionswoche rund um den Text im April und auch danach (bis in den August) finden Lesungen, Ausstellungen, Aufführungen und Aktionen sowie ein Schulwettbewerb zum Thema „Wassermann und wir“ und ein Schreibwettbewerb zur schönsten selbstverfassten Junker Ernst-Geschichte statt. Ganz Würzburg ist zum Mitlesen und Mitmachen eingeladen.
Im Mittelpunkt der Aktion steht 2018 der Roman Nicht von jetzt, nicht von hier des 1924 in Würzburg geborenen und aufgewachsenen jüdischen Schriftstellers Jehuda Amichai. Er lässt in dem Roman den Archäologen Joel den Sommer 1958 zweimal erleben. Der eine Joel reist voller Rachepläne in seine Geburtsstadt, sein Alter Ego bleibt in Israel und streift ziellos durch Jerusalem. Doch so unterschiedlich ihre Wege auch zu sein scheinen, so sehr ergänzen sie sich. Der Schulwettbewerb steht 2018 unter dem Thema „Amichai und wir“, der Schreibwettbewerb befasst sich mit dem Motto „Unterwegs sein“.
2020 entdeckt Würzburg einen seiner Autoren neu: den jüdischen Schriftsteller Max Mohr. Geboren 1981 in Würzburg, wandert Mohr 1934 nach Shanghai aus. Sein Roman, Frau ohne Reue, weist deutliche autobiografische Züge auf und dreht sich um den Ausbruch aus einem bürgerlichen Leben in den 1930er-Jahren. Mit zahlreichen Veranstaltungen – darunter Lesungen, Vorträge und Ausstellungen – soll Max Mohrs wieder in das Bewusstsein der Würzburger Stadtgesellschaft gehoben werden. Die vierte Leseaktion wird coronabedingt in den April 2021 verschoben.
2023 liest Würzburg Das Weib denkt., einen von dem Verein Würzburg liest e.V. herausgegebenen Sammelband an Essays, Novellen, Gedichten und Märchen von Elisabeth Dauthendey. Dauthendey war nicht nur die Halbschwester Max Dauthendeys, sondern auch eine frühe Frauenrechtlerin, Lehrerin und Autorin. Geboren 1854 in St. Peterburg, kommt sie 1864 als junges Mädchen nach Würzburg, wo sie zuletzt in der heutigen Neutorstraße 11 lebte. In diversen Veranstaltungen wird das vielseitige Schaffen der Wahl-Würzburgerin abgebildet, die sich in ihren Werken nicht nur der Rolle der Frau und der sexuellen Dimension der Beziehungen zwischen Mann und Frau annimmt, sondern auch die Irrungen und Wirrungen der Liebe schlechthin charakterisiert.
Würzburg liest ein Buch ist ein kulturelles Großereignis in der Stadt Würzburg mit annähernd 100 Veranstaltungen rund um eine zentrale Veranstaltungswoche. Im Zentrum des Lesefestivals, das seit 2014 alle zwei Jahre stattfindet, steht ein Buch einer Autorin oder eines Autors mit Würzburg-Bezug.
Getragen wird das Festival vom Verein Würzburg liest e.V., der 2015 von Lesebegeisterten rund um fünf unabhängige, inhabergeführte Buchhandlungen gegründet hat. Zudem beteiligen sich jeweils unterschiedliche Kooperationspartner wie die Leonhard-Frank-Gesellschaft oder die Stadtbücherei Würzburg.
Zum Festival gehören verschiedenste Veranstaltungsformate wie Lesungen im öffentlichen Raum, Kino, Theater, Schultheater, Schülerwettbewerbe, Universitätsveranstaltungen, Ausstellungen, Vorträge, musikalische und tänzerische Beiträge – ganz Würzburg und alle Bewohnerinnen und Bewohner sollten von einem Buch in den Bann gezogen werden.
© Königshausen & Neumann
Zum Auftakt 2014 beschäftigt sich das ausgewählte Buch – Die Jünger Jesu von Leonard Frank – mit der kulturellen Identität der Stadt in der generationenübergreifenden Auseinandersetzung mit dem bedeutendsten Autor Würzburgs und mit dessen Roman über das Stadtleben in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Leonhard Frank verarbeitet in seinem 1946 im New Yorker Exil entstandenen Roman literarisch zentrale und über den historischen Kontext hinausgehende Themen wie die Shoa, Entnazifizierung, Fraternisierung und soziale Gerechtigkeit. Deshalb galt er über Jahrzehnte bei manchem in dieser Stadt als „Nestbeschmutzer“.
2016 wird Jakob Wassermanns historische Novelle Der Aufruhr um den Junker Ernst zum kulturellen Großereignis: eine Erzählung übers Erzählen. In der zentralen Aktionswoche rund um den Text im April und auch danach (bis in den August) finden Lesungen, Ausstellungen, Aufführungen und Aktionen sowie ein Schulwettbewerb zum Thema „Wassermann und wir“ und ein Schreibwettbewerb zur schönsten selbstverfassten Junker Ernst-Geschichte statt. Ganz Würzburg ist zum Mitlesen und Mitmachen eingeladen.
Im Mittelpunkt der Aktion steht 2018 der Roman Nicht von jetzt, nicht von hier des 1924 in Würzburg geborenen und aufgewachsenen jüdischen Schriftstellers Jehuda Amichai. Er lässt in dem Roman den Archäologen Joel den Sommer 1958 zweimal erleben. Der eine Joel reist voller Rachepläne in seine Geburtsstadt, sein Alter Ego bleibt in Israel und streift ziellos durch Jerusalem. Doch so unterschiedlich ihre Wege auch zu sein scheinen, so sehr ergänzen sie sich. Der Schulwettbewerb steht 2018 unter dem Thema „Amichai und wir“, der Schreibwettbewerb befasst sich mit dem Motto „Unterwegs sein“.
2020 entdeckt Würzburg einen seiner Autoren neu: den jüdischen Schriftsteller Max Mohr. Geboren 1981 in Würzburg, wandert Mohr 1934 nach Shanghai aus. Sein Roman, Frau ohne Reue, weist deutliche autobiografische Züge auf und dreht sich um den Ausbruch aus einem bürgerlichen Leben in den 1930er-Jahren. Mit zahlreichen Veranstaltungen – darunter Lesungen, Vorträge und Ausstellungen – soll Max Mohrs wieder in das Bewusstsein der Würzburger Stadtgesellschaft gehoben werden. Die vierte Leseaktion wird coronabedingt in den April 2021 verschoben.
2023 liest Würzburg Das Weib denkt., einen von dem Verein Würzburg liest e.V. herausgegebenen Sammelband an Essays, Novellen, Gedichten und Märchen von Elisabeth Dauthendey. Dauthendey war nicht nur die Halbschwester Max Dauthendeys, sondern auch eine frühe Frauenrechtlerin, Lehrerin und Autorin. Geboren 1854 in St. Peterburg, kommt sie 1864 als junges Mädchen nach Würzburg, wo sie zuletzt in der heutigen Neutorstraße 11 lebte. In diversen Veranstaltungen wird das vielseitige Schaffen der Wahl-Würzburgerin abgebildet, die sich in ihren Werken nicht nur der Rolle der Frau und der sexuellen Dimension der Beziehungen zwischen Mann und Frau annimmt, sondern auch die Irrungen und Wirrungen der Liebe schlechthin charakterisiert.